150 kbit/s Hintergrund-Traffic!?

Ich denke sich irgendwelche Lebenseinstellungen an den Kopf zu werfen, bringt uns hier nicht weiter.

Mich würde viel mehr noch etwas technisches interessieren:

Also das Meshen ist ziemlich cool. Aber eigentlich müssen die Routinginformationen doch nur innerhalb eines echten Meshes ausgetauscht werden, also zwischen Routern, die sich direkt über LAN oder WLAN sehen. Bzgl. Mesh und WAN sind Routing Informationen doch unnötig. Wenn die DSL-Leitung ausfällt, gibt es keine alternative Route.

Mein Router muss weder wissen, wie in einem anderen Stadtteil geroutet wird, noch anderen mitteilen, dass hinter ihm selbst noch zwei Knoten ohne eigene Internetverbindung hängen.

Kann man den Traffic-Verbrauch direkt im Router einsehen? Die FritzBox schmeißt nur alles zusammen und liefert keine diskutierbaren exakten Werte.

Ich denke, die Diskusssion bewegt sich im Kreis.

Merke: Pfennigfuchsen und Freifunk lassen sich schlecht unter einen Hut bringen.
Die Zurverfügungstellung von „unmetered“ Resourcen für die Allgemeinheit kann dafür sorgen, dass der ganz persönliche Vorteil etwas leidet.

Zurzeit ist grade wenig los. Dieser Wert war die letzten Tage kontinuierlich bei 100 kbit/s. Auch wenn mir das natürlich jetzt keiner glaubt.

Bzgl. Mesh und WAN sind Routing Informationen doch unnötig. Wenn die
DSL-Leitung ausfällt, gibt es keine alternative Route.

Das ist exakt so! Deshalb auch unnötig. Mesh Informationen über WLAN: ja. Mesh über DSL: nein. Jedes Mesh bekommt einen eigenen IP Bereich und wird geroutet.

Ich find es krass, dass man hier den Schritt vollends zu IPv6 vollzogen hat, aber dann große Layer2 Broadcast-Netze aufbaut. Die gibt es auch bei mir zuhause in der Form nicht, wie hier von einigen Teilnehmern behauptet.

ja: Ich möchte anderen Teilnehmern mein Netz zur Verfügung stellen.
Aber ich möchte, dass das „gespendete“ auch da ankommt, wofür ich es zur Verfügung stelle. Wer würde noch Unicef spenden, wenn 95% der gespendeten Ressourcen für Selbstverwaltung der Organisation verwendet würden? Wer würde - wenn er es im Nachgang herausfindet - sich nicht darüber monieren?
Hier bei Freifunk geschieht genau das. Und es wird schön geredet:

Merke: Pfennigfuchsen und Freifunk lassen sich schlecht unter einen Hut bringen.

Ich würde ja soweit gehen uns sagen, jeder VDSL-Anschluß ist Teil einer Broadcastdomain

Völliger Blödsinn. Es ist ein Stub-Netzwerk. Es fließen keine Routing oder Broadcastinformationen, weil es eine Default Route gibt.

Wie schon dargelegt, derzeit ist es so, wie es ist. Wem die (völlig übertriebenen; 10% waren’s mal) „95% der gespendeten Ressourcen für Selbstverwaltung der Organisation“ zu viel sind, der hat alle Möglichkeiten, mittels eines anderen Protokolls und/oder eines anderen Einsatzes eines schon eingesetzten Protokolls ein Demonetz aufzubauen und zu beweisen, daß es »resourcenschonender« geht (wobei die »verschwendeten« Resourcen nachfließende Bits und Bytes sind).

Dem geenigten Leser sei das Studium der Topologien von Berlin, Dresden, Leipzip und Rheinland ans Herz gelegt, sie alle haben ihren eigenen Satz von Problemen als auch konkreten Vorteilen.

Broadcast-Netze zu verteufeln ist billig, sofern man nicht mit einem konkreten Gegenentwurf (konkreter als „L2 sucks, L3 ist die Macht, weiß doch jeder seit 20 Jahren!“) um die Ecke kommt.

Und ja, ganze Metropolregionen in ein solches zu zwängen, ist der langfristig falsche Weg, auch das wurde erkannt — eine Alternative wären heute kleinzellige batman_adv-Wolken, die über z. B. OLSR zusammengehalten werden (versucht Berlin ja derzeit). Wie gesagt, einlesen und aktiv in die Weiterentwicklung einbringen, Arbeit ist genug da :wink:

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Kann man natürlich. Macht man aber im Moment (im Rheinland wohlgemerkt) nicht.

Der Vorteil an BATMAN ist die geringere Teilnahmeschwelle. Der Nachteil ist eben das schlechtere skalieren.

Man kann natürlich sicherlich recht einfach BATMAN nur in lokalen Wolken benutzen, und für den Übergang ins Internet normales IP-basiertes Routing machen. Technisch geht das alles.

Das hat man damals allerdings bereits ausprobiert mit OLSR, und dann aufgegeben, weil die IP-Vergabe und das dazugehörige Management zu nervig war. Das war aber vor meiner Zeit, da können dir sicher andere mehr zu erzählen.

Danke für dein Infos. Also die Essenz ist quasi, dass es theoretisch besser gehen würde, aber zu aufwändig umzusetzen war und der Status quo eine Art Komprmiss ist.

Klingt nach „Es gibt immer Autos, mit denen man bestimmte Dinge besser tun kann, aber mit einem VW-Golf in Basisaustattung kann man in unseren Breiten viel tun, ohne das Gefühl zu haben, auf Wichtiges verzichten zu müssen oder auch unzumutbaren Ballast mitzuschleppen. Und man findet auch schnell jemanden, der einem das Ding repariert, wenn’s mal streikt.“