Ab wann ist "Freifunk" Freifunk

Irgendwie ist halt alles im Internet, was man so braucht. Ich finde es gut, dass man im Fall der Fälle auch intern viel machen kann, im Moment wird das aber verständlicherweise wenig genutzt.

Internet ist ja nichts anderes als die Abkürzung von „Inter Networking“. Das machen wir im Freifunk quasi mit dem InterCity-VPN. Man verbindet lokal begrenzte Netze zu einem größeren. Freifunk ist für mich ebenfalls „Internet“ und soll Verbindungen zu allen Netzen weltweit haben.

Anders als z.B. die lizenzierten Amateurfunker. Die haben sogar das Glück mit 44.0.0.0/8 einen eigenen öffentlichen IPv4 Adressbereich zu haben, aber es führt kein Weg vom internet in dieses Netz und umgekehrt.

Für mich ist es auch in erster Linie Internet, wobei ich den Vorteil auch ohne Netz sehe… Der schlagende Vorteil ist halt die Unabhängigkeit.

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Finde ich auch. Aber nicht als Unabhängigkeit vom Internet, sondern als Unabhängigkeit von einer einzigen Organisation.

Dass Freifunk-Netzwerke auch ohne Anbindung an andere Netzwerke funktionieren müssen, ist eine technische Notwendigkeit für die freie Anbindung dieser. Dieser Umstand widerlegt die Aussage nicht: „ohne Internet ist Kacke“.

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Lang, lang ist’s her. Aber krankten, sorry, jene ‚Netze‘ nicht daran, daß sie nur vom Amateurfunkern nicht nur betrieben, sondern auch nur genutzt werden durften, Übergänge z. B. ins Internet bzw. generell öffentliche Netze mindestens in D, wenn nicht gar dem damaligen Europa, untersagt waren?

Ich weiß nicht mehr den genauen Kontext, aber … Moment … KA9Q … Google … Ah: http://gopherproxy.meulie.net/telefisk.org/0/amiga/nos/rhinos93.readme – damals kam ich damit mal in Kontakt :slight_smile: Erstaunlich, was man über die Jahrzehnte alles nicht vergessen hat … Aber das ist mehr OT, vielleicht mehr was für Mail.

Was den Traum vom Evernet (nein, nicht die e. G.) angeht, ja, den Wunsch hegte ich auch. Und, that said, ich bin erstaunt, wie lange nun schon Fonera, Fonera+ oder selbst die 3020er als Cam-Server ums Haus außen(!) verteilt, durchhalten. Seit rd. 6 Monaten sind die 3020er zwar primär Freifunk-Mesh-Knoten, aber für mjpeg-streamer ist noch Platz :slight_smile:

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Um mal einen Schwerpunkt zu setzen:

Freifunk ist für mich erst solcher wenn eine Funktechnologie (nicht zwangsläufig WLAN) zur Informationsübertragung genutzt wird und die zugrunde liegende Technik in Hard- und Software sowie Konfiguration frei dokumentiert ist, sodass es jedem frei steht sich mit eigenem (und damit ggf. anderem) Gerät mit dem Netzwerk zu verbinden. Frei wie in Freiheit, nicht wie in Freibier!

Wünschenswert sind freie und möglichst barrierefreie Dokumentationen wie man allgemein verfügbares Gerät verbindet. Das ist neben dem anbieten fertig konfigurierter Hardware ein sehr großer Erfolgsfaktor, der leider den zuvor genannten Schwerpunkt nicht voraussetzt.

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Du beschriebst soeben das Internet. :smile:

Grüße,
dictvm

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Ja das ist der Sinn und Zweck von Netzwerken, wie ich schon geschrieben habe. Freifunk Netzwerke wären Ideale Träger für Applikationen die außer dem Netzwerk keine anderen Resourcen bräuchten.

IMHO in vielen Fälle einfach überflüssig.

Im Zweifelsfall, nach dem totalen Zusammenbruch des Internet, hat man die Infrastruktur geschaffen und kann umgehend lokale Dienste im Mesh nachsetzen - bis dahin wie gesagt häufig einfach keine Notwendigkeit da.

Beim ffrl laufen im Übrigen alle externen Dienste in der Regel auch automatisch parallel im Mesh, das schliesst sich ja nicht aus.

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Die laufen aber in Rechenzentren und wenn du die nicht erreichen kannst nützt das herzlich wenig.

Wenn das Internet wegbricht, kann ich dann alle Router in der Mesh erreichen per IPV6? Wir haben jetzt - dank NanoStation - direkten Kontakt zu unserer Oberstadt. Könnten wir ohne Internet Daten austauschen?
Eigentlich eine dumme Frage. Natürlich sollte es gehen. Ich kann es halt nicht testen.

Da haben wir uns beim Techniktreffen in Aachen vor ein paar Tagen drüber Gedanken gemacht (nichts ernsthaftes, nur so ein Plausch bei ner Flasche Bier).

Solche hybriden Dienste kann man sehr schön über DNS regeln. Man kann den Resolvern im Mesh einfach eine Menge von FQDNs geben, die statisch auf eine interne Adresse im Mesh verweisen. Global ist jedoch eine IP im Rechenzentrum eingetragen. Wenn man also im Mesh ist, greift man auf die Dienste lokal zu, wenn man nicht im Mesh ist (oder einen anderen DNS-Server konfiguriert hat als man im Mesh gepusht kriegt) kriegt man die aus dem Internet.

Das hat natürlich alle Nachteile einer HOSTS-File, die man mit der Einführung von DNS erstmal lösen wollte. Der nächste Schritt wäre dann eine private Hierarchie, sodass man z.B. eine Domain freifunk-intern.de registriert (oder so) und alles als Subdomains davon organisiert. Wenn man dem DNS-Server beibringt, die Requests umzuschreiben, kann man die Domains intern dann auch einfacher gestalten, sodass example.ff dann zu einem request auf example.freifunk-intern.de umschreiben würde und entsprechende Anfragen stellt. Vielleicht wünscht man sich auch sowas wie example.aachen oder example.ddorf, die dann auf example.aachen.freifunk-intern.de bzw example.duesseldorf.freifunk-intern.de umgemünzt werden, dann kann man die DNS-Auflösung vielleicht noch dezentraler gestalten.

Mir ist bewusst, dass das ganze leider recht unsauber ist, da ja die ICANN in letzter Zeit beliebig TLDs verteilt, und daher das Risiko von zukünftigen Konflikten nicht mehr nur theoretisch ist. (Wäre doch aber ein toller nächster Schritt: Erst wurden wir Provider mit RIPE-Mitgliedschaft, jetzt beantragen wir eine TLD bei der ICANN, ist sicher auch nicht viel teurer :wink: )
(EDIT: Extra nochmal gecheckt: Leider gibt es keine reservierte general purpose TLD, ich dachte zuerst an .local aber das ist mDNS…)

Jedenfalls hat Wuppertal da sowas ähnliches bereits laufen, bzw. entsprechende Domains eingerichtet. Ich weiß aber nicht, ob die drauf geachtet haben, dass das interne DNS dezentral ist, oder einfach alle Reolver die ganze Zone kennen müssen.

Das aber nur als Off Topic am Rande, Kommentare zu der Idee am besten per Antwort in einen neuen Thread :smile: Kriegt man jedenfalls alles irgendwie technisch ziemlich einfach gelöst.

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Wir sind dabei das entsprechend aufzubauen.

Dann musst Du eben dafür sorgen die zu erreichen, wo ist das Problem? Alternativ das was überhaupt noch nötig ist, nach Wegfall des Internet, lokal nachsetzen sobald es soweit ist.

Ich denke nicht, dass wir uns im Falle der Zombie-Apokalypse noch um lokale Freifunk-Dienste Gedanken machen werden. Zumindest nicht in den ersten Wochen.

Daher halte ich die Diskussion um „Lokale Freifunk-Dienste“ für ziemlich akademisch. zumal wenn deutlich >90% der Nodes in Wifimeshwolken mit weniger als 4 Nodes stehen und wir in keiner Domain überhaupt soetwas wie „eine Kernwolke“ haben.

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Das sehe ich anders. Mein Ziel von Freifunk ist, auch eine Funk Backbone Infrastruktur zu errichten und nicht nur Knoten zu streuen. In unserem Landkreis gibt es auch viele Ortschaften die nur mit DSL 384 beglückt sind. Die wollen wir mit anbinden. Erste Annäherungsversuche mit z.B. der Kirche wurden schon gestartet. Warten aber noch auf Vereinsstatus bei uns damit wir Standort Verträge machen können.

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Ihr gründet also einen Freifunk-Verein (und nicht: einen Freifunk-Förderverein), um als juristische Person agieren zu können? (Und legt Euch gleichzeitig an die Vereinskette.)

OT, vielleicht nimmt’s ja mal wer vom Förderverein oder woanders auf: ein Vortrag für Freifunk-Communities, die die Optionen (eigener FF-Verein, FF-Förderverein, Kooperation mit $Verein, …) samt Vor- und Nachteilen beleuchtet, würde ich zumindest sehr begrüßen.

Ja, weil bislang ich der einzige bin auf dem die gesamte Verantwortung und auch finanzielle Last zur Zeit liegt. Kein anderer mag auf seinen Namen z.B. einen Server mieten den man als Gateway nutzten könnte. Es ist nicht so das ich nicht ruhig schlafe, aber irgendwo im Hinterkopf hat man doch den Gedanken, das die vielen mir unbekannten Menschen über meine angemietete Infrastruktur, vielleicht doch etwas anstellen könnten und das dann doch auf mich zurück fällt.

Deswegen ein Verein, auch um Einnahmen zu generieren. Zudem möchte unsere lokal Politik wenn dann auch nur Vereine fördern und unterstützen und nicht eine lose Interessengruppe.

Deshalb gibt es Vereine / Fördervereine wie bspw. den ffrl, das meinte Wusel.

Aber dennoch gibt es Fälle, wo die lokale Politik, Firmen oder Spendentöpfe noch einen lokalen Verein voraussetzen.

Und spätestens wenn man Flyer verteilen will muss da eine Adresse drauf.
Klar, auch dann gibt es einen ViSdP, der eine natürliche Person ist, aber wenn davor noch ein „$SONSTWAS e.V.“ steht, dann fühlt sich das zumindest für mich besser an.