Bericht: Flüchtlingsunterkunft Meerbusch-Bösinghoven

Hey,

ich mach mal einen kleinen Bericht zur gestrigen Installation in der Flüchtlingsunterkunft in Meerbusch-Bösinghoven.
Die Flüchtlingskunterkunft ist ein ehemaliger Kindergarten. Die Bewohner kommen aus Syrien. Nebenan befindet sich uA die Geschäftsstelle des örtlichen Sportvereins TuS Bösinghoven.
Der Verein schickte Anfang der Woche eine Anfrage jeweils an @artgerecht und mich. Wir haben uns dann relativ spontan ein paar Router geschnappt, zusätzlich @DrBunsen mit ins Boot geholt und sind hingefahren.

Die Geschäftsstelle des Vereins war ganz oben in dem zweigeschössigen Gebäude. Der Netzanschluss samt Fritzbox leider etwas ungünstig auf genau der anderen Seite des Gebäudes, an der die Unterkunft war.
Irgendwer entdeckte dann einen Zugang zum Dachboden :smiley:
Während ich mich noch durch die Spinnweben kämpfte, besorgte ein Vorstandsmitglied des Sportvereins (zufällig IT-Unternehmer) ein 10m LAN Kabel.
Eine Steckdose fand ich auch im Dachboden und so konnte die Uplink-node direkt zwischen Dachziegel und Lattung angebracht werden.
Die weitere Node wurde dann in der Flüchtlingsunterkunft selbst provisorisch mit Klebeband in das Fenster geklebt.

Aktuell sieht es dort so aus:

Links zu den beiden Nodes:
Uplink Vereinsgeschäftsstelle: http://[2a03:2260:40:0:c66e:1fff:fe41:eed6]/cgi-bin/status
Mesh Unterkunft: http://[2a03:2260:40:0:92f6:52ff:fea7:650e]/cgi-bin/status

Was mir nicht so gut gefällt ist die Verbindungsqualität zwischen den zwei Nodes:

-77 dBm ist halt echt ein bisschen mau und somit verbesserungswürdig. @DrBunsen & @artgerecht, evtl lässt sich da mit eines besseren Ausrichtung der Antennen oder einer weiteren Node mehr rausholen. Vielleicht holt ihr euch auch den @adorfer zur Hilfe und verlegt die Node unter dem Dach, nach draußen.

Ich selbst habe leider vor lauter Labern und Machen keine Bilder gemacht, wenn ihr welche habt, postet sie einfach zur Dokumentationszwecken hier rein.

Immer noch etwas gerührt bin ich, nachdem einer der Bewohner uns auf seinem Handy Fotos von Urkunden seines IT Studiums an einer Syrischen Universität zeigte. Es ist vermutlich alles was er an Dokumenten hierher retten konnte. In solchen Augenblicken wird mir bewusst, wie wichtig unsere Arbeit in diesen Einrichtungen ist. Macht weiter!

Vielen Dank für die Hilfe und Unterstützung.

Maltis

6 „Gefällt mir“

Hey,
ich weiß jetzt nicht ob Router 2 von seinem Standort direkt auf’s Dach nach Router 1 schauen kann, aber als ihr Nr.2 professionell per Klebeband fixiert habt, habt ihr bestimmt darauf geachtet. Da haben wir aber wieder das Thema Scheibe… siehe anderen Topic hier im Forum.
Vielleicht sollten wir da einfach ein Auge drauf werfen und in ein paar Tagen noch mal fragen ob es Probleme gab.

Ein Ausbau würde sich vielleicht auch lohnen wenn sich weitere Interessenten aus Bösinghoven melden. Das Haus hat bereits einen schönen Mast auf dem Dach, alles ohne Probleme direkt vom Dachboden erreichbar.
Herr L. sagte sie wären da nur Pächter und man müsste in diesem Fall wohl mit der Stadt als Eigentümer sprechen.

Mal sehen ob ich das Panorama vom Dach hier einbauen kann, nicht schön aber selten :wink:

2 „Gefällt mir“

Das ist doch ein schöner Mast mit gutem Rundumblick. Da nur 100m weit funken zu wollen ist ja schon fast ein Frevel :wink:

Der ist aus massivem Stahl und oben drauf sitzt ein Pilzkopf…ähm… Feuerwehrsirene.
Danke @DrBunsen für das Panorama! Sowas sollten Freifunker einfach mal bei jedem Dach machen :smile:

2 „Gefällt mir“

Hier ein Link zum Bericht in der RP mit Kommentaren von mir. Quelle: RP-Online

Die Computerfreunde-Niederrhein haben inszwischen Zusagen in Höhe von 60€ für die Einrichtung in Meerbusch-Lank-Latum.

Update: Die Zusagen liegen schon über 300€. Damit müsste man schon was anfangen können.

Servus zusammen.

Das Route66 neben der Feuerwehr hat wohl bereits ebenfalls Interesse angemeldet. Ich wollte nächste Woche mal bei dem Betreuer der Unterkunft anrufen und nach ersten Erfahrungen fragen.
In dem Zuge werden wir wohl bald mehr wissen.
Vor Ort nochmal Korrekturen vorzunehmen wird für mich eher schwer, da ich nur über Offis mobil bin und Bosinghoven da ne echte Katastrophe ist von Büderich aus. Kriegen wir aber bestimmt schon irgendwie hin.

Hey, ich weiß jetzt nicht ob Router 2 von seinem Standort direkt auf’s Dach nach Router 1 schauen kann, aber als ihr Nr.2 professionell per Klebeband fixiert habt, habt ihr bestimmt darauf geachtet.

Ich hätte ihn lieber noch ein ganzes Stück höher gesetzt, allerdings reichte hierfür das Stromkabel nicht aus. Werde auch diesbezüglich nochmal mit Herrn B. Kontakt aufnehmen.

Grüße aus Meerbusch

Marc

kleiner Nachtrag noch:

Der Stecker des Patchkabels an der Uplink Node ist ohne diesen kleinen „arretierungs Nippel“ (wie heißt das Teil eigentlich??)

Ich hab das Kabel zwar 2x um die Ecke gelegt um es zu entlasten, aber dennoch sollte es irgendwann mal neu gekrimpt werden. Nicht dass da irgendwann durch Geisterhand der Stecker rausrutscht und das ganze Mesh keinen Uplink mehr hat.
Also auf jeden Fall ToDo für das nächste mal im Dachboden.

Der technisch korrekte Fachterminus dürfte „Nupsi“ sein. :slight_smile:

1 „Gefällt mir“

Ihr habt also die Situation rechts im Bild?

Korrekt.

Das Kabel hatte der TUS Bösinghoven noch vor Ort. Ich werde mal nachfragen ob sie das selber austauschen wollen, ansonsten habe ich auch noch irgendwo ein 10m Kabel rumfliegen.

Hallo Zusammen,

also wenn ich es richtig verstanden habe ist Problem das die Feldstärke nicht so toll ist. Aus dem Bild werde ich aber nicht ganz schlau. Vielleicht mal das Ziel einzeichnen ;-).

Bei W-Lan reden wir ja im Grunde über Sichtfunk.

Die Funkwellen verhalten sich ähnlich wie Licht. Bei 2,4 GHz hat jedes Blatt am Baum eine Dämpfung, auch Scheiben und Wände. Jede Wand in einem Haus dämpft die Funksignale mehr oder minder ab. Darum reichen die W-Lan Netze auch oft nicht durch eine Haus. Wobei man sagen muss das kleine Funkwellen weniger gedämpft werden.

Deswegen ist eine Antenne im Freien das Beste was man machen kann. Auch z.B. Bäume und Häuser die auf längen Strecken nicht in der Sichtverbindung zu sehen sind können die Signale Dämpfen!

Auch Kabelwege dämpfen! Deswegen gibt es ja erlaubte Booster die direkt an die Antenne kommen und Vorverstärker die Signale verstärken. Aber darauf würde ich verzichten.

Mein persönlicher Rekord durch Meerbusch waren mit handelsüblichen Geräten von Lank-Latum bis zum Deich am Rhein. Das waren über 5 km.

Dann gibt es noch das Übel der Fresnelzone. Das bedeutet das man auf der Funkstrecke eine minimale Höhe haben muss um die Datenmenge zu übertragen. Wenn in der Keule ein Baum ist, dämpft der auch. Selbst wenn man diesen vielleicht nicht direkt sieht.

h t t p : / / de.wikipedia.org/wiki/Fresnelzone

Also das Thema würde ich aber nicht weiter betrachten.

Also wie wäre es eine Richtfunkantenne zumontieren, oder auch mit 2en?

An dem Mast könnte man doch gut eine Richtantenne montieren.

Antennengewinn grob erklärt:

1 S-Stuffe sind 6dB, das kennt man von den CB Funkgeräten.

6dB Gewinn ist das 4 fache an Leistung!

3 dB sind das Doppelte!

Firmen werben gerne mit dBi, das ist dB +2,1 (grob).

Also wenn eine Richtantenne 10 dBi Gewinn macht sind das nur ca. 8 dB.

Also am Ende versucht man den Kunden auf das Glatteis zu locken.

Wenn man aber auf beiden Seiten einen guten Gewinn an der Antenne erzielt wird die Verbindung stabiler und besser.

Nachteil ist die Funkwellen werden gebündelt und man strahlt nur noch in einen bestimmten Bereich ab.

Ein echte Problem in Wohnungen sind Reflexionen. Die neuen Router teilen ja im Grunde die Daten auf dem gleichen Kanal auf und arbeiten noch mit Zeitversetzung usw. da kann es auch zu Auslöschungen kommen.

Das mit den 2 Antennen führt aber zu einem neuen Problem, man braucht dann auch 2 Richtantennen. Alternativ nutzt man nur einen Router mit einer Antenne und daran eine Richtantenne!

Aber gerade in dem Wellenbereich geht viel über Reflexionen. Im Extremfall kann die Antenne in eine andere Richtung zeigen und ein besseres Ergebnisse erzielt werden.

Ein weiterer Router / Note ist vielleicht nicht optimal aus meiner Sicht.
Vorallem kann es durch Reflexion auch zu Auslöschungen kommen.

Ich habe noch 2 Richtantennen, die könnte man ja mal zum testen benutzen, ob es dann besser wird.

Eine Richtantenne hat schon SMS Stecker am Kabel und die andere eine N-Buchse.

73 MfG der Dirk

1 „Gefällt mir“

Hallo Dirk,

das Ziel ist im Bild nicht zu sehen, es befindet sich aber geschätzt 20 Meter entfernt.
Ein Router ist etwa 1 Meter tiefer von dem Punkt wo das Bild aufgenommen wurde, im Dachboden direkt under den Dachpfannen.
Router 2 ist in dem ersten Haus im Bild von Links aus gesehen. Etwa zwischen der Sat-Schüssel und der sichtbaren Wand des versetzten Hausbereichs. Allerdings im Erdgeschoss an der Fensterscheibe und somit nicht mehr im Bild.
Theoretisch sollten nur die Dachpfannen, die Scheibe und ein paar Höhenmeter die Router trennen.

Das Panorama war eher dafür gedacht weitere Möglichkeiten des Standorts auszuloten. Vielleicht sieht ja ein Nachbar sein Haus auf dem Bild…

Hallo Zusammen,

ok dann habe ich das Bild falsch verstanden.

Verstehe ich es so richtig:

1.) Router 1 mit Freifunk und WLan am Internetanschluss.

2.) Luftschnittstelle W-Lan.

3.) Router 2 als Digipeater
4.) Luftschnittstelle W-Lan.

5.) Gerät des Nutzers für Freifunk!

Kann es seien das der Unterschied in der Höhe zu Hoch ist?

Aber über was reden wir eigentlich?

W-Lan ist im Grunde QRP.

W-Lan ist ja auch ein ISM Band und man darf mit 0,1 Watt senden! Das ist fast nichts! Vor allem bei der Wellenlänge.

Vor allem braucht das Nutzsignal ein gute Feldstärke um sicher zu funktionieren.

Bei 0,1 Watt bleibt da aber schnell fast nichts mehr über.

Die Betriebsart ist auch sehr aufwendig. Wir reden ja hier über Phasenverschiebungen usw.

Wenn eine Wand dick ist oder genug Stahl drin können 20 m schon nicht sicher überwunden werden.

Ich gebe dir heute eine Richtantenne mit SMA Stecker, das sind die am TP-Link und Co. zum testen mit.

73 de Dirk

Moin zammen,

ich habe gestern mit dem Betreuer telefoniert und soll mal ein riesen Lob an alle Freifunker aussprechen.
Die Flüchtlinge vor Ort sind superglücklich und das Angebot wird sehr rege benutzt. Teilweise sind 16 LEute gleichzeitig online und es gab keine Probleme.

Am kommenden Samstag ist nochmal der Vorstand des TuS Bösinghoven vor Ort und man wird sich darum kümmern, die Node in der Unterkunft höher und professioneller zu positionieren (bislang ja nur mit Klebeband an der Fensterscheibe befestigt).

Mit Richtantenne und dem ganzen Kladderadatsch sollten wir erstmal warten. Für kommenden Monat steht der Antrag an die stadt auf der Tagesordnung und sollte dieser positiv bestätigt werden, sollten wir auch die Möglichkeit erhalten über die freiwillige Feuerwehr nebenan zu funken.

Grüße

Marc

1 „Gefällt mir“