"Fair-Use-Mechanik" mit Freifunk

Mal wieder eine Sache, zu der ich gerne eure Meinung hätte:

In einer Geflüchtetenunterkunft hat die Stadt einen DSL-Vertrag bei o2 mit „Fair-Use-Mechanik“.
Das bedeutet: wenn drei Monate hintereinander mehr als 300GB Traffic verursacht wurden, wird in den darauf folgenden Monaten nach 300GB auf 2Mbit/s gedrosselt.
Nun steht die Installation dort erst 11 Tage und es wurden schon mehr als 500GB Traffic verursacht (in der Einrichtung wohnen 100 bis 150 Leute).
Meine Idee war es jetzt, im dritten Monat über die Drosselung der Geschwindigkeit auf dem Offloader dafür zu sorgen, dass maximal 300GB verbraucht werden, sodass in den zwei Monaten danach wieder unbegrenztes Volumen zur Verfügung steht.
Nun ist 300GB im Prinzip echt wenig: 300.000KB / (302460*60)s = 0,116KB/s
Wenn ich den Offloader jetzt auf etwa 920kbit/s drossele, wird das Netz ja wahrscheinlich ziemlich unbrauchbar.
Wahrscheinlich wird das Netz aber nachts auch (fast) gar nicht genutzt, weshalb eine solche Drosselung deutlich weniger als 300GB verursachen würde.
Daher wollte ich jetzt ein Skript basteln, das im entsprechenden Monat regelmäßig den verbrauchten Traffic abruft (aus ifconfig) und entsprechend neu ausrechnet, wie schnell bzw. langsam das Netz sein muss, damit wir unter der Grenze bleiben.

Hat jemand so etwas schonmal ausprobiert? Ist das überhaupt PPA kompatibel?
Oder habt ihr andere Ideen, das Problem zu lösen? (Ja, ich versuche die Stadt auch noch zu überzeugen, eine richtige Flatrate zu buchen - zuständige Menschen sind aber noch im Urlaub…)

Wer ist denn auf diese erhellende Idee gekommen? :sweat_smile:

Ein Problem mit der PPA sehe ich da nicht. Im Endeffekt nutzt du nur das Simple-TC-Modul, ob die Werte da aus einem Skript kommen oder über den Configmode gesetzt werden, bleibt sich gleich.

Im Endeffekt wirst du aber immer hier rauskommen.

300 GB für 150 Menschen, die den ganzen Tag nur Langeweile haben, ist nicht echt wenig, sondern zu wenig.

Die Stadt war nicht bereit einen 24-Monats-Vertrag abzuschließen, da die Einrichtung ursprünglich maximal 4 Monate dort bleiben sollte (inzwischen sollen es mindestens 9 werden…) und da hat o2 die günstigsten Verträge. Und 300GB klangen für den zuständigen Menschen in der Verwaltung wahrscheinlich genug…

Naja, das ist wirklich ein Problem 300GB/150 sind 2 GB (inclusive Batman-Management-Traffic) im Monat pro Person. Natürlich ist das bestimmt dennoch ein durchaus auffälliger Kostenpunkt in der Komunalkasse.

Jedenfalls, denke ich ist das die einzige Möglichkeit, die ihr habt, alternativen Schaffen. Vielleicht kriegt ihr mit Richtfunk ein paar Anlieger dazu ihren Anschluss zu teilen. Außerdem solltet ihr vielleicht alternativen schaffen. Fernsehen ist im Verhältnis zu Internet recht günstig. Die meisten haben auch noch alte Fernseher irgendwo rumstehen und ebenso noch eine Satschüssel usw. Dadurch surfen die Leute nicht ganz so viel.

Alles in allem: Ja, es ist zu wenig, aber du sagst es selbst, ihr werden sie nicht innerhalb von X Tagen umstimmen das aufzustocken. Es gilt also zu retten was geht.

Viel Erfolg :slight_smile:

Ich würde mich Mal an den Support von O2 wenden und etwas nachverhandeln. Wenn man denen 5 € mehr gibt, können die vielleicht was machen. Mache das ganze schriftlich per Email, an der Hotline sind nur Amateure angestellt.

Ist ja auch für Flüchtlinge und so.

Grüße
Matthias

50GB/24h an einem 16MBit/s-Zugang in einer Sammelunkterkunft ist ein zu erwartender Wert.

Wenn der VPN-Link weniger als 25GB/h an Traffic macht, dann wäre es ein klarer Indikator, dass etwas defekt ist.
Wirklich!
Entweder vom lokalen Setup (Meshing) oder bei den VPN-Servern, oder beim Exit/Backbone.

Dann sollte man wirklich in die Optimierung des Setups gehen, da dann Potential brach liegt.

Abhilfe jetzt im konkreten Fall? Zweiten Vertrag machen! Und dann die Uplinks durchtauschen (händisch, Script, whatsoever)
Und ja, das hat die Verwaltung sich selbst eingebrockt. Kostet halt Geld. Normal!
Wer die Suppe ausbrockt, der soll sie gefälligst auch wieder einlöffeln!

(Und lasst Euch nicht für Bettelorgien bei Helpdesks der Provider verschleißen. Es ist nicht die Schuld von O2, dass das jetzt klemmt.)

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DSL-Upgrade Unlimited (unbegrenztes Datenvolumen) kostet bei O2 14,99€ extra in allen Tarifen.
Wir stehen vor dem selben Problem, 300 GB nach 15 Tagen :wink: bei 80 Benutzern.

Seite 3 im pdf:
http://static2.dsl.o2.de/provider/content/staticcontentblob/anbieter/300008998/42/data/PreiseDslSML.pdf

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Oder halt 15 extra, danke für die Info.

Ich würde dringend dazu raten, wird auch die Gemeinde verstehen, denn die Standardtarife sind nunmal für Familien und nicht für 150+ Leuten. Von einem zweiten Tarif würde ich absehen, nur Arbeit und 2x300GB werden auch irgendwann erreicht.

Wer günstig kauft, kauft zweimal…

Grüße
Matthias

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O2 und günstig? Wer hat denn da nachgeschaut? Was für einen Vertrag habt ihr denn jetzt? Also ich würde wenn es auf begrenzte Vertragslaufzeit ankommt beim Congstar nen Anschluss bestellen. Vielleicht könnt ihr den O2 Anschluss ja Zeitnah kündigen und dann zu Congstar wechseln.

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Bei „zentraler Beschaffung“ gibt es meist obskure Rahmenverträge plus inzestöse Kickback-Vereinbarungen.

Irgendwelchen KäuferInnen da mit irgendwelchen Endkunden-Tarifen zu kommen führt maximal zu Frust und einem deutlich abgekühlten Verhältnis zur Verwaltung.

Auch wenn es vielleicht OT ist, hat jemand Erfahrungen mit der leichten Glocke? DSL & Internet Flatrate ohne Mindestvertragslaufzeit - easybell
Klingt für mich Fair, monatlich kündbar, Bandbreitengarantie, keine Drossel, kein Routerzwang, keine Blenderpreise

Wow, danke für die vielen Antworten - das hatte bisher keiner meiner Threads!

Dass das Setup nicht optimal ist, weiß ich schon, @adorfer :wink: Einer der als Uplink gedachten Router kriegt nämlich irgendwie von der Fritzbox kein DHCP (hängen zwei Managed Switche dazwischen) und daher fehlt halt ein „ganzer“ Uplink. Außerdem ist der Offloader noch gar nicht im Betrieb, sondern für den VPN-Kram „nur“ zwei 4300.
Aber nächste Woche, wenn der Mensch der Verwaltung wieder da ist, werden wir hoffentlich für alles Lösungen finden…

Euch auf jeden Fall danke für die Hilfe.

Habe ich ein Jahr benutzt, gab keine Probleme mit Freifunk oder Tor.

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Nutze ich seit 6 Monaten mit VDSL 50. Über einen anderen Benutzernamen bei der Einwahl kann man zwischen Telefonica Backbone und ecotel Backbone wählen. Das ist sehr praktisch, mit Telefonica hat der FFRL ein Peering (falls das für euch relevant ist).
Freifunk ist über die Anschlüsse auch erlaubt, das habe ich extra mal erfragt (habe die Mail auf Anfrage gerne noch da, hab ich aber entsprechend auch im FF Wiki vermerkt).
Von mir eine klare Empfehlung.

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Danke für die Infos, ich habe in den AGB auch nicht gegenteiliges gefunden, was Freifunk verbieten würde.