Freifunk-"Router" als Desktop-Programm?

Hey,

ich habe bereits andere Beiträge zu diesem Thema gefunden, diese haben sich aber auf Smartphones bezogen und nicht auf PCs/Laptops:

Wäre es möglich, die Freifunk-Firmware in ein Programm zu packen, dass man auf seinem (Windows-) PC/Laptop installieren kann? Die meisten WLAN-fähigen PCs bieten Tethering an, dann müsste es doch theoretisch möglich sein, dass ein Programm diese Funktion modifiziert und die Freifunk Firmware auf dem PC läuft, so dass nicht nur die SSID Freifunk lautet, sondern auch das Meshen usw. funktioniert. Dazu müsste man in dem Programm wahrscheinlich seine Community und seine aktuelle Domäne auswählen können.

Ob sowas grundsätzlich möglich ist weiß ich nicht und programmieren kann ich leider auch nicht, aber hier kennen sich ja genug damit aus :slight_smile:.

Sven :smiley:

Ja, das Programm heisst z.B. „Virtualbox“. Da lässt man dann ein x86/x64-Image der jeweiligen Community drin laufen.
(nein, es geht wirklich nur mit einem kompletten Linux-Image in einer VM. Das dafür aber wirklich um so besser. Benutze ich selbst, nicht nur für Tests nach dem Firmware-Bau, sondern auch wenn Leute mir von „Problemen“ in einer Domain berichten, um dann da mal genauer auf den Zahn zu fühlen, ohne jetzt gleich einen Router flashen zu müssen.)

Schau mal in X86-virtualbox.vdi image - #14 von biggesee
(Das .vdi-image braucht es eigentlich nimmer, aber es macht das Setup etwas einfacher.)

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Die WLAN Hardware muss bestimmte Voraussetzungen erfüllen, dies ist nicht immer gegeben.
Falls eine VM verwendet wird kann eine gemeinsamer Nutzung der WLAN Hardware nicht erfolgen.

Man muss einen USB-Stick mit Atheros-Chipsatz in die VM tunneln vom Wirt aus.
Dind nicht ganz billig, so ab 25 Euro. Ein kleiner normaler FF-Router ist da nicht viel billiger, z.B so ein TP-Link 3020 mit Lankabel und USB-Power, hat aber bessere Antennen als so ein Winz-Stick.

Ja, für Windows muss das in einer virtuellen Umgebung laufen aber wie sieht das unter Linux aus ? Erste Versuche mit BATMAN auf Desktop Maschinen gab es ja bereits, es gibt nur noch kein Paket was die benötigten Dienste auf Desktopmaschinen konfiguriert um Freifunk als Dienst nebenbei laufen zu lassen.

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Was brauchst Du denn da? Du baust einen Batman-Adv und startest das Interface. So wie man das auf jeder anderen Server-Installation (Mapserver, Firmwareserver) auch tun würde.

Wenn man jedoch das Wifi des Systems nutzen möchte, dann wird es (wie beschrieben) nicht nur teuerer als mit einem normalen Freifunk-Router (die passenden USB-Sticks kosten idR doppelt bis dreimal so viel wie ein Freifunk-Router mit vergleichbarer Funkleistung), sondern auch noch schlecht, weil diese Art von Wifi geht extrem schlecht „via USB“ (siehe Versuche, mehrere Interfaces per USB an Futro&Co anzudocken. Threads finde ich gerade nicht).
Sprich: Bei ca. 2-4 MBit/s ist unter realistischen Bedingungen „Limit“. Sofern man nicht an den Parametern so herumdreht und damit andere Betriebsarten abschiesst (die man ja eigentlich haben will gleichzeitig auf einem FF-Router und mit denen jeder 15€-841er keine Problem hat.)

Will sagen: Man kann das alles tun. Und es haben auch schon Menschen getan.
Man muss sich nur vorher darüber klar werden, warum man das tun will und worum es dabei geht.
Und dann schauen, ob es langfristig Sinn ergibt und effektiv/wirtschaftlich ist.

Nicht valide ist z.B. der Grund „Weil man so ein Gerät spart“.
Auch nicht valide ist „so kann man mit dem Laptop das Freifunknetz vergrößern“.

Valide ist: „Weil ich mal schauen möchte, ob ich das mit dem Freifunk-Protokollstack verstanden habe und das ‚from scratch‘ selbst bauen möchte auf dem Küchentisch“
Valide ist auch „Ich möchte Dinge auf meinem lokalen Gerät sezieren können und die Effekte von diversen Settings der veschiedenen Stacks debuggen“ (Der Wert solcher Analysen ist aber begrenzt, weil das Environment ja so ‚speziell‘ ist. Es eigenet sich aber als Vergleichsmetrik, wenn man parallel gleiches auf z.B. ARxxxx-Geräten tut und den Verdacht hegt, dass die CPU-Archtektur da ‚Besonderheiten‘ hat.)

Will sagen: Für Kernel-Hacker, Coredeveloper und auch Integrationstester eine sinnvolle Sache.

Für produktiven Einsatz, insbesondere für Leute, die nicht schon ein Dutzend Plasterouter unter ihren Fittichen haben: Komplett ungeeignet.

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Ich habe FF auf mein Linux Desktop zu laufen gebracht. Ein USB Stick habe ich bewusst verwendet und in eine isolierte Umgebung laufen lassen. Einige Komponenten musste ich anpassen da ich nicht Gluon verwendete.