Fußgängerzonen verfunken

Nun, es kommt sehr darauf an wie viel Unterstützung du hast und wie die örtlichen Gegebenheiten sind. In Euskirchen hat der K3v1n viele Router mit Hilfe des Verkehrsverein (Vereinigung der Geschäftsleute einer Stadt) aufgestellt bekommen, das Ergebnis lässt sich hier sehen: https://map.freifunk-euskirchen.de (Zoom auf Euskirchen). Dort kommen viele der stärkeren 1043ND v3 zum Einsatz und für ein Mesh zwischen allen Routern reicht es noch nicht ganz. Insofern sind wenige Locations mit Nanostations evtl. die einfachere Variante, wenn die Fußgängerzone das hergibt. Ein hoher Standort der die gesamte FGZ runter sehen kann könnte ggf. bereits ausreichen um sich überall verbinden zu können - ist das hingegen alles verwinkelt und du kommst nur von hinter den Glasscheiben auf die Straße musst du viele Router aufstellen, mitunter alle 30m. Kommmt auch drauf an ob du an allen Nodes später Internet als Uplink hast oder du dich voll auf das Mesh verlassen willst.

Grundsätzlich ist jeder Node aber ein guter Anfang :slight_smile: Egal wie weit er reicht.

also noch einmal.

Ich habe eine gerade Strasse von 2 km. ich kann an die Hauswände schrauben wo es sein muss.

Welche Router sollte man nehmen und welchen Abstand sollten die haben. (und ja es ist auch strom da wo wir ihn brauchen)

Und es gibt einen zentralen Einkauf der alle Router kaufen würde und jeder 3 Router ist uplink

Du möchtest alle 50 Meter eine CPE210 hinhängen, die immer in die gleiche Richtung schaut.
Mit Internet-Uplink.
Alternativ brauchst Du noch einen 5GHZ-Backbone mit NanobeamAC16, Pro CPE210 einen als Downlink.
Und dann Uplink zweimal auf der Strecke, jeweils 500m links und 500m rechts, also ingesamt 4 NanobeamAC16 für die Uplinks und für jede CPE210 einen Downlink.

Oder alle 75 Meter zwei CPE210er, die dann voneinander weg schauen, mit mindestens 1m Abstand voneinander (in der Höhe)
Und Du willst nichts oberhalb von 10m hängen, besser zwischen 4 und 6m „über Strassenniveau“.

Ach ja, und jeder AP natürlich auf anderem Funkkanal, also 1, 5, 9 bei erzwungenem HT40.
Und dann wieder von vorn.
Sendeleistung ggf. noch reduzieren, wenn es doch noch Wifimeshlinks geben sollte.
(NIcht: Wifimesh abschalten! Denn das ist ein Indikator für „Sendeleistung zu hoch“, daher anlassen und dann TXpower reduzieren, bis die Meshlinks weg sind. Denn die Airtime klauen die Stationen sich trotzdem, selbst wenn das Mesh „aus“ ist, aber zu stark gesendet wird zu den clients.)

Ich habe von Freifunk jetzt auch in Paderborn City Unifi Outdoor AC Geräte gesehen die per Stock Firmware angebunden sind (Dualband). Bin beeindruckt von der technischen Vielfalt. Die Reichweite im 5 GHZ Bereich mit 500mW- 1W Sendeleistung bei Sicht ist schon top. Gut das 2,4 Band ist halt gedrosselt auf 100 mW. Für stark genutzte Plätze ist die Mischung sicher top. Die Geräte sind hochpreisig, dafür benötigt man jedoch weniger AP´s.

Hi,
Anfängerfrage…
Das „Roaming“ und die Übergabe von einem AP zum anderen funktioniert beim Schlendern durch die Stadt trotz wechselnder Kanäle problemlos?
Gruß,
HJ

In Paderborn auf den Freifunk UniFi Geräten mit Stock Firmware wird das klappen, je nachdem wie der min. RSSI Wert eingestellt ist Beispiel -80dbm, wird der Client für ms unterbrochen und die Geräte Roamen zum nächst stärkeren AP. Eine schwache Verbindung wird so nicht gehalten. Aber generell behält der Client seine zugewiesene IP beim Wandern in der geleasten Zeit. Der DHCP Server ist Zentral.

Nein, es funktioniert nicht problemlos.
Es funktioniert mit Glück.

Ein Client-Steering gibt es nicht seitens eines AP-Controllers.

Es kann natürlich sein, dass wir hier vorsätzlich getrollt werden, weil die Fragen im Unklaren lässt, was für eine Communty/Firmware/Infrastruktur überhaupt in Aussicht steht.
Daher mache ich an alle meine Aussagen mal ein Fragezeichen.
(Zumal diese Frage hier offensichtlich nicht in einem Regional-Forum oder im Bereich „Gluon“ besprochen wird.)
Könnte also sein, dass hier gleich ein „April-April“ kommt, weil z.B. in Bremen(?) und Wien Freifunk (Funkfeuer) auch im Client-Netz mit AP-Controllern genutzt wird…

Alle 50m ist aber ein Stück weit übertrieben, oder? Wenn man gute Standorte hat die sich untereinander sehen sollte doch alle 100m ausreichen, je nachdem wie groß/belebt die FüGäZo ist. Ein Backbone erscheint mir dann vollends überzogen, gerade wenn es mehrere Uplinks / Internetanschlüsse gäbe. HT40 erzwingen… macht das nicht Probleme mit manchen Mobilgeräten? Abschirmen mit Metall macht aber sicherlich Sinn wenn zwei „Sektor“-Geräte Rücken an Rücken montiert werden.

Nein, es ist nicht übertrieben.
Es sei denn, es geht mehr um den PR-Stunt als um ein langfristig benutzbares Netz.
Und ja, auch das Backbone wird gebraucht.
Weil nämlich sonst eine Strecke von rund 500m in Summe nur 5-8MBit/s bekommt für alle Clients zusammen. (Speedtest natürlich für einzelne Clients trotzdem das vierfache, aber realistisch Nutzbar für Real-Live-Traffic ‚client-TX über 60min‘ rennst Du da gegen ein hartes Limit.)
Dein Client-Argument zu HT40 verstehe ich nicht.

Ich denke auch, dass die100m nicht umsetzbar sind.

In einer Fußgängerzone ist soviel Bewegung. Alle paar Meter haben die Läden ihr eigenes 2.4GHz WLAN. Laternen, Autos, Menschen. Das gibt massiv Reflexionen und wenn du Pech hast rauben dir Hidden Station Effekte das letzte bisschen Airtime.

Wenn alles von einem zentralen Punkt versorgt werden soll, kommst du um ein stabiles kabelgebundenes oder auf 5GHz Wlan aufsetzendes Netz nicht drum rum.

Aber richtig geplant ist das auch nicht soviel teurer. Wenn die Stadt mitspielt und einen effektiven Mehrwert haben will dann muss sie halt ein paar Euro in die Hand nehmen.

Alternativ bleibt nur das aufstellen von Nodes in den Geschäften oder bei Anwohnern. Ganz klassisch.

Es gibt „verfunken“ in diversen Stufen und Geschmacksrichtungen.
Man sollte sich halt nur von Anfang an klar werden, was das Ziel ist und was das realistisch erreichbare Mininum-Ziel ist unter dem man gar nicht erst anfangen wird.

  1. Irgendwo steht ein Router, der eine Freifunk-SSID für Clients anzeigt
  2. An dem einzelnen Hotspot gibt es auch benutzbares Internet
  3. Der Hotspot ist richtig fix und kommt auch mit einem oder zwei Dutzend Clients gut zurecht
  4. Es gibt viele Hotspots, die laufen auch, aber das Netz ist nicht lückenlos, sondern es sind Inseln
  5. Das Netz der Hotspots ist geschlossen, aber nur jeder 3-4 hat einen Uplink und sie meshen über Wlan. Clients haben je nach Pech wahlweise einen Uplink ohne Performance oder hängen gerade wieder in den 60s Handover-Delay.
  6. Das Hotspot-Netz ist mit mindestens 50% Uplinks oder MoL/Backhaul-Link bestückt, Handover-Zeiten und Clients, die krampfhaft 5min an alten Uplink-AP festhalten haben eine schlchter User-Experience.
  7. Das Hotspot-Netz ist sehr performant durch Kanal-Optimierung (kaum Wifimesh) und eine 5GHz-Backbone-Bridge mit Client-Isolation. Und so dicht, dass selbst träge Clients auch ohne Schützenhilfe von einem Radiocontroller immer brauchbare Versorgung haben
  8. Das Hotspot-Netz ist noch dichter, so dass es auch die angrenzenden Geschäfte mindestens im vorderen Bereich der Verkaufsräume gut bespielt.

Für den PR-Stunt in der Lokalpresse reicht auch 1 oder 4 (letzreres auch ohne Performance.)

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Ich meinte die Variante 7.

Nein die Frage ist ernst gemeint. Ist die Community / Firmware für diese Frage wichtig?

Naja, wenn man sagt „mit Gluon“, dann kann man sich das Kopfzerbrechen um OLSR schonmal sparen.
Und wenn man weiss „das ist eine Community, die das mit Supernodes hinbekommt. Sogar auf eigenem Blech. Und wo es auch Leute für Finetuning im Backend“ Dann kommt es in den Bereich des Möglichen.

Wenn die Community aber nur aus Router-Aufstellenden und evtl jemanden, der PR und Webseite macht, dann wird’s schwierig, da mehr als einen Achtungserfolg zu bekommen.

Wenn Du die Variante 6. haben wolltest, dann würdest Du zum Beispiel alle 70m einen 841er vorn ins Schaufenster stellen „mit Uplink“ und zusätzlich noch alle 50m so einen Outdoor-841er hinhängen.

Beim Abstand der Outdoor-Stationen und Uplinks muss man auch immer mit einberechnen, dass mittelfristig auch mal eine Station wegstirbt und man erst 2 Wochen später einen Termin für Techniker+Leiter+Schlüsselhausmeister bekommt.
Das muss dann also auch mit so einem Ausfall noch halbwegs gut laufen.

Siehe auch

Um welche Community geht es hier konkrekt?

Ah, das betrifft den Bereich des Backends, das verstehe ich. Meine Frage zielte aber erstmal auf die Router vor Ort ab. Deswegen habe ich die Community nicht erwähnt.

Wir sind noch in einem sehr frühen Stadium und deswegen möchte ich die Stadt aus politischen Gründen noch nicht erwähnen. Das ich mit der dazugehörigen Community reden muss um das Backend zu diskutieren ist klar.

In Meldorf haben wir alle 50 Meter einen Router im Schaufenster bzw. Fenster aufgestellt.

Der bisher aufgestellte Teil der Fußgängerzone hat durchgängig ein Freifunk Signal.

Der WR841 strahl (je nach Fenster/Mauerwerk) ca. 40m nach links und rechts. Deswegen haben wir eine Kombination aus WR841er und WR1043er, die eine bessere Funkleistung haben und als Uplink dienen.

Sicherlich kann man die ganze Sache verbessern, allerdings läuft es hier jedenfalls gut und wird dementsprechend angenommen!

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Aber bitte nicht von von „15 Clients pro Router“ auf „15 glückliche User“ schließen.
Denn selbst wenn die nicht nur „assigned“ sind, sondern sogar ein DHCP-Lease erhalten haben: Die können auch alle mit 150kBit/s Minimaldurchsatz auf Webseiten-Timeouts starren…

Wenn es nicht funktionieren würde, hielten sich nicht die Jugendlichen, Touristen und Flüchtlinge in großen Mengen in dem bereits versorgten Bereich auf.

Den Aufstellern haben wir gesagt, dass es ab und zu auch technisch zu Unterbrechungen kommen kann und das man nicht von einem Hochgeschwindigkeitsnetz ausgehen muss. Für WhatsApp etc. reicht es.

Bisher haben wir noch kein negatives Feedback oder Beschwerden bekommen. Von daher sind wir Freifunker bisher glücklich, dass es läuft!

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