Gesucht: Freifunk in Flüchtlingswohnheimen

@monic Du darfst gerne den Stand, den ich hier im Thread geschrieben haben übernehmen. Fragen beantworte ich gerne bzw. können von @Sven beantwortet werden, der die Nodes im dieser Dortmunder Unterkunft initiiert hat.

Leider vermag ich im pad auch nicht erkennen, was die konkrete Frage ist.

Ich hoffe schlicht auf eine Art Artikel/Pressemitteilung „von Freifunk“, der zusammenfassend umreisst, was FreifunkerInnen landauf/landab schon hinsichtlich „Kommunikationsprojekten mit Asylsuchenden“ gemacht haben.

Natürlich kann ich auch bestehende Presseartikel nehmen. Aber ein aggregierender Artikel ist meines Erachtens zielführender. Ist ja nicht so, dass Gesprächsparterinnen unendlich Zeit haben, sich einzulesen. (Und google news bedienen können sie ggf. auch noch selbst. Was sie für einen Background-Check vielleicht sowieso tun werden.)

Ja genau … aber ich weiß nix über die Dortmunder Initiative und etwas mehr Text wäre hilfreich … welche Orte plant ihr, habt ihr schon Kontakt, habt ihr Partnerorganisationen?

Welche Initiativen von Freifunkern gibt es noch?

Naja, Dortmund haben die Kollegen oben ja schon ausgeführt.
Was fehlt Dir dan an Info?
Mag jetzt blöd klingen, aber hier ist halt der Techie-Ansatz: Schrauben bis es ordentlich läuft. Und wenn’s hängt, weiterschrauben.
(Oder anders: Kaum hochschwingende Strategie-Diskussionen im Vorfeld. Und noch weniger EigenPR im Nachgang.)

Was zwei „West-Frankfurter“ planen ist noch überhaupt nicht in trockenen Tüchern. Da gibt es noch gar nichts zu berichten. Wir würden halt nur gern, haben aber Schwierigkeiten schon mit dem Uplink.

Was es gibt ist die Versorgung einer Unterkunft östlich von Frankfurt/Main in Maintal (afaik), die auf Initative der der dortigen Verwaltung zurück ging, weil man sehr gerne den BewohnerInnen dort Internet zugänglich machen wollte, aber seitens der Stadt nicht nur Angst wegen der Störerhaftung hatte, sondern vielmehr sogar noch vor „Staatschutz&Co“, falls jemand sich von dem Anschluss aus politisch extrem betätigen sollte. Und da kam Freifunk als Lösung wohl gerade recht.

@markusl @Sven Wie habt ihr das mit dem Internet-Spender gelöst? Wir stehen hier mit einem Verein zur Unterstützung der Flüchtlinge in Kontakt, aber genau diese Frage haben wir noch nicht gelöst.
Übrigens tolle Aktion!!!

Hier bei mir werde ich selbst der Spender sein. Ich benötige nur noch einen Standort auf dem Balkon eines 20stöckigen (ab 10. Stock aufwärts, mit Nordwest-Sicht), das kann dann Relais machen. Und die Entfernungen sind auch im Bereich unter 200m jeweils.

Also bei uns in Dortmund gibt es in jedem Flüchtlingsheim ein Büro in dem ein Team sitzt das sich um
die Flüchtlinge kümmert.
Da die ja irgendwie ihren Verwaltungskram machen müssen haben die dort auch einen Internetzugang.
Da der Freifunkknoten, ja zum Supernode tunnelt, gab es bisher keine Bedenken unseren Uplink dort anzuschließen zu dürfen.

Und seit dem wir dort einen TP841 durch einen TP 3600 Ersetzt haben, muss auch nicht mal mehr einer der Mitarbeiter, unseren Knoten zwischendurch kurz vom Strom nehmen und wieder anschließen. (der kleine war durch die vielen Nutzer vorort gerne mal überlastet)

Dabei sollte der Trägen des Hauses übrigens keine Rolle spielen.
In Dortmund werden die Anschlüsse glaube ich sogar von der Stadt gestellt (genaueres kann ich in Erfahrung bringen wenn nötig) jedenfalls weis ich das es sich um einen Dokom21 Anschluss handelt.

Sven

Sollten die Verantwortlichen keinen Internetzugang finanzieren wollen, besteht die Möglichkeit als „Freifunk Verein“ einen Zugang für die Unterkünfte anzumieten. Die Kosten könnten wir z.B. durch Crowd-Funding vorfinanzieren.

Im Radio habe ich wieder gehört, dass der Kreis Recklinghausen Flüchtlinge aufnehmen soll. Habt ihr eine Ahnung, wer überhaupt ein Ansprechpartner für Freifunk in Flüchtlingswohnheimen wäre? Bei dem Kuddelmuddel aus Organisationen kriegt man ja Beklemmungen.

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Für die Unterbringung sind immer die Kommunen zuständig. Bei uns im Rathaus der Fachbereich Soziales>Asylbewerber/Flüchtlingshilfe.
Sprich bei denen würde ich anfangen und z.B. fragen ob es Internet im Wohnheim gibt oder nicht.

Das Thema interessiert mich auch sehr. Allerdings fahren wir in Leverkusen das sogenannte Leverkusener Modell, also die Unterbringung von Flüchtlingen in regulären Privatwohnungen. Eine Verfreifunkung der Flüchtlinge würde also entweder bedingen, dass irgendein Sponsor in der Wohnung einen Internetzugang anmietet oder es in der Nähe Nachbarn gibt, die ihren Anschluss teilen wollen.
Aufgrund der deutlich höheren Komplexität der Sache habe ich mich an die Thematik noch nicht so recht herangetraut. Ein erster Schritt könnte sicher die Bereitstellung von Freifunk in den Übergangswohnheimen sein.
Wenn ich mal wieder etwas mehr Zeit habe würde ich mich dennoch ganz gerne der Thematik mal für Leverkusen annehmen. Vielleicht findet man ja Mitstreiter, die keine direkte Verbindung zu Freifunk haben (z.B. aus der Sozialarbeit etc.)

Das Modell ist auf jeden Fall um einiges besser als die Konzentration in einem Wohnheim.

Als zweiten Schritt musst du trotzdem bei der Stadt vorsprechen und in Erfahrung bringen wo diese Wohnungen sind. Wenn du ihnen dann erklärt hast, dass du nicht zum NSU gehörtst, darfst du das vielleicht mit der Knotenkarte abgleichen :smiley:

Das ist in Dortmund genau so, bis vor kurzem gab es gar keine Flüchtlingsheime, diese wurden jetzt nur als erste Auffangstation geöffnet, den Leuten wird schnellstmöglich eine normale Wohnung vermittelt.

Wenn es um die Veröffentlichung „Freifunk hilft Asylsuchenden“ geht, gibt es meiner Meinung nach mehrere Dimensionen, die mit Obacht abgewogen werden sollten:

  • Erfolge (harte Fakten)
  • Work in Progress (öffentliche Darstellung als Gefahr für Verhandlungen und/oder Chance über öffentlichen Druck)
  • Protest (Nachtreten bei blockierten Projekten, „Wir hätten es gemacht, wenn nicht“

Was dann führt zur

  • Politischen Positionierung der Freifunk-Initiativen. „Warum tun wir das“.
  • shameless self promotion
  • bürgerliches Engagement
  • Umsturz des Schweinesystems
    (Um jetzt einfach mal aufzuzeigen, wie unterschiedlich man das machen kann. Und dabei besteht immer die Gefahr -fast schon Sicherheit- dass man an dieser Stelle nicht mehr die ganze Community hinter sich hat.)

Ich finde eine politische Positionierung in schriftlicher Form richtig, da sie nur unser bereits vorhandenes politisches Handeln ergänzen würde.

Hey habt ihr Langeweile? :smile:

Wenn’s möglich ist Node reinstellen, fertig. Es hilft Menschen ins Internet wo sie kein eigenes haben, das ist doch genau unser Ding. Wozu wollt ihr da 'ne hintergründige Abhandlung hinlegen? Dass es die nicht braucht ist für einige vielleicht von Nachrichtenwert. :wink:

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Die Hamburger haben da mal eben ein Schiff verfreifunkt.

Exakt so ist es!
Wir haben es mit anderen Organisationen auch schon erfolgreich geschafft, dass eine oder andere Wohnheim zu verfreifunken.

Leider nicht direkt, die Heimleitungen hatten jeweils Angst, dass noch mehr Menschen kommen und so ihre kapitalistische Kalkulation noch weniger aufgeht, d.h. konkret: Freifunk erhöht im Endeffekt den Wasserverbrauch. :joy:

Gelöst wurde dies, indem weltoffene Anwohner ihre ohnehin lahmen DSL 6000 Anschlüsse fast komplett mit den Flüchtlingen teilen. Ist jetzt nicht so der große Wurf, aber immer noch schneller als gedrosselter Mobilfunk.

Publik machen wir das allerdings auch nicht von unserer Seite, denn mittlerweile ist es so, dass wenn man hier etwas für Flüchtlinge macht, sich öffentlich und namentlich dazu bekennt: Nette Post von diversen „besorgten Bürgern“ (die auf keinen Fall Nazi genannt werden wollen, ABER) bekommt, die einen zum vorzeitigen ableben gratulieren oder zumindest einen „Besuch“ ankündigen. Ja, soweit sind wir schon wieder. Deshalb → einfach machen. :wink:

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Hier in Recklinghausen unterstützt die Stadtverwaltung Freifunk bisher nicht und daher gibt es auch keinen Zugang zu den Unterkünften. Dickes Brett, es wird aber weiter gebohrt.

Kurzfristig wird es wohl doch nur ein Ergebnis über Außenbestrahlung geben - gibt es dazu Erfahrungen, inwiefern das überhaupt was bringt? Wie seid ihr an die Nachbarschaft herangetreten?

Die Polizei freut sich über einen Hinweis, auch wenn der Brief anonym ist.

Ernsthaft. Die sind froh über jeden Hinweis der hilft zumindest die Ausbreitung der rechten Szene zu tracken. Sonst sind es halt im Zweifel immer nur „verwirrte Einzeltäter“…