Aktuell bin ich auf der Suche nach einer Router-Firmware, welche man als Firmware-Basis für eine neue Community (https://holzwinkel.freifunk.net) übernehmen könnte.
Folgende Anforderungen sollte die Firmware erfüllen:
IPv4-Adressvergabe durch den Router, nicht durch das Gateway
unabhängig von zentralen Diensten (also dezentral), möglichst autonomer Betrieb
geringer bis gar kein Wartungsaufwand
Gluon-basiert
Unterstützung für möglichst viele verschiedene und auch aktuelle Hardware-Modelle
Das ist ein Widerspruch in sich. Gluon kennt derzeit auf dem Knoten kein IPv4 (nextnode-IP & WAN mal außen vor).
Das ist das Kernmerkmal OSLR-basierter Setups, ggf. mal die Berliner Firmware anschauen.
Allerdings: Technisch geht (sinnvoll) nur entweder gemeinsame SSID bei zentraler Adressvergabe (v4 & v6) oder unterschiedliche SSID je Knoten bei lokaler Adressvergabe (v4 & v6).
[EDIT: Ganz ohne Koordination (== zentraler Dienst) geht es aber auch in OLSR- und anderen routing-basierten Netzen nicht, wenn mehr als reine Hotspot-Funktionalität geplant ist, also ein echtes Netz mit Konnektivität der Clients untereinander über verschiedene Knoten entstehen soll: Es bedarf einer Vergabestelle für IPv4- und IPv6-Präfixe, die kollisionsfrei von den Aufstellern (oder, Kür, den Knoten bei der Konfiguration automatisch) genutzt werden kann. Die an Clients vergebenen Adressen müssen im Netz ein-eindeutig sein und den anderen Knoten bekannt gemacht werden (OLSR, Babel, OSPF, …).]
Vielen Dank für Eure schnellen Antworten! Diese haben einige Sachen etwas klarer gemacht.
Gesterm habe ich nochmal über die Firmware für Freifunk Holzwinkel nachgedacht. Für den Anfang wäre es die beste Lösung, wenn ich die Firmware einer anderen Community fast unverändert mitbenutze (natürlich werde ich vorher fragen). Das hat folgende Vorteile:
vorerst muss sich niemand aus der Community um die Entwicklung, das Bauen und die Verbreitung der Firmware kümmern
für den Anfang kann man das Backend (VPN, Update-Server, DHCP, DNS, ICVPN-Anbindung) der anderen Community mitnutzen (es fallen erstmal keine Kosten und kein Wartungsaufwand an) (nochmals zur Betonung: Selbstverständlich werde ich vorher bei den zuständigen Leuten nachfragen, da das bestimmt nicht von allen Communities, Vereinen, und Admins gern gesehen wird)
nur minimalste Anpassungen notwendig, die von einem Skript bei der Einrichtung erledigt werden könnte
SSIDs
zusätzlicher Update-Server (damit ein nahtloser Übergang zu einer eigenen Firmware möglich ist) / Umleitung zum Update-Server über eigene Domain
zusätzliche, eigene PGP-Schlüssel, damit bei dem Wechsel zur eigenen Firmware die Images akzeptiert werden
eigenes Karten-Backend
=> ich kann mich auf das Aufstellen von Routern und das Voranbringen der Community konzentrieren
Das ganze Netz möglichst dezentral und autonom zu gestalten ist wichtig, aber vorerst wäre es wichtiger, überhaupt eine Community und ein Netz aufzubauen.
Die lokale IPv4-Adressvergabe war mir vor allem wichtig, da ich bei dem geplanten Infoabend ein Demonstrations-Setup vorstellen möchte, aber nicht weiß, ob mir an diesem Ort ein Internetanschluss und damit die Verbindung zum Backend (einer anderen Community) möglich ist.
Wie wäre es, wenn Du dann für ein Safe-Setup selbst sorgst und einen Mobilrouter mit LTE als uplink benutzt oder ganz billig einen Freifunkrouter mit gluon und LTE-Stick (z.B. ar-150 mit Huawei LTE-Stick)? Falls es dann doch lokal einen Internetanschluss gibt, kannst Du den mitbenutzen und ansonsten Fallback auf das Mobilfunknetz.
Vielen Dank für Eure Antworten! Voraussichtlich werde ich die am Ort des Infoabends vorhandene Internetanbindung mitverwenden dürfen. Ich hab mal eine der Antworten als Lösung markiert, damit die Leute wissen, dass die ursprüngliche Frage beantwortet ist.