Halle 10 X 20 m für ein Festival mit Freifunk versorgen?

Moinsen,

vom 8-10. Mai findet in Mönchengladbach das Potpourrifestival statt. Erwartet werden ca. 600 Besucher.

Wir wurden angefragt um dieses Festival mit Feifunk auszustatten.

Ich brauche mal nen Tipp welche Hardware wir hier einsetzen sollen um das vernünftig über die Bühne zu bekommen.

Vielen Dank
Der Tschäggy

Bei der Clientanzahl würde ich behaupten:

Ubiquity Unifi (Clientaufnahme ist gut und auch die Reichweite, gerade für deine Belange ebenso)
Dazu würde ich noch einen rechenstarken Router kaufen z.B. WR1043NDv2 und den, wenn möglich, per Kabel mit der/den Unifis verbinden per Mesh on wan.

Mit den beden Unfi AP LR (LR für Long Range) kommt man schon recht weit!

Achso wenn es eine Outdoorgeschichte ist, kann man auch die Picostation verwenden.

Ansonsten die Unifi irgendwo überdacht in den Bühnenbereich platzieren. Schön weit oben.

Ich hatte mal eine ähnliche Frage gestellt. Allerdings für Indoor:

Sind aber generell einige hilfreiche Tipps dabei.

Spart euch das Geld für UAP LR. Der Unterschied zwischen diesem und dem normalen UAP ist nur die größere maximale Sendeleistung von 27 dBm. Der normale UAP kann nur maximal 20 dBm und ist somit, egal mit welcher Firmware, immer im erlaubten Leistungsbereich.

Moinsen,

ich würde die Picos nehmen. Muss ich dann auf allen Geräten das Mesh on Wan aktivieren?

Lieben Gruß
Der Tschäggy

Wenn Du solches hast: Warum nicht.
Ein dedizierter VPN-Offloader (x86-based) bringt Dir derzeit nur etwas, wenn du auch einen Supernode hast, auf dem Du speziell „allein“ bist oder spezielle Kapazitäten zugewiesen bekommst.
(Denn wenn der Supernode nur einen Slot für 5MBit/s hat, dann bringt es nichts, einen Offloader zu haben, der 70MBit/s schafft statt nur 15MBit/s eines WR841. Das ist wie mit dem Ferrari im Feierabendstau…)

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Mich würde so ein VPN-Offloader (alix board whatever) interessieren wenn man z.B. bald Kirchtürme zugesprochen bekommt. Backbone-technisch wäre das bestimmt die bessere Alternative als ein leistunsgstarken Router, da ja doch mehr Traffic drübergehen soll…

Gibt es da mittlerweile DIY Sachen die jeder selbst einmal testen kann?

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Für den BananaPI werden wir mit Gluon noch warten müssen, da er erst im ChaosCalmer unterstützt wird. Und das wird bei Gluon wohl Sommer werden bis dahin.
(Und sich eine Wartungsdauerbaustelle mit seinem Selbstbrau-Dings zu bauen ist kaum sinnvoll.)

Wagnis derzeit die günstigste, halbwegs zuverlässige Lösung, einen Virtualbox-fähigen Rechner (ggf unter Windows XP!) hinzuhängen?
Mir schwebt da ein Atom-Netbook mit SSD-Stick vor, der auch ohne Akku laufen kann.

Es wid ja nicht zwingend ein Gluon gebraucht. Ein Debian mit entsprechender Konfiguration würde ja schon reichen, so wie ich das verstanden habe.

http://wiki.freifunk.net/Fastd

glaube hier fängt es an…

Wie gesagt: BananaPI.
Hast halt dann nur erstmal eine Bastelbaustelle am Bein. Ohne Autoupdater.

Ich denke mal der Cyrusfox hätte wegen der ULA-Adressen deutlich länger gebraucht, die Domain wieder zu starten, wenn da noch Dutzende Homebrew-Nodes dazwischen gewesen wären.

Keine Baustelle → nur Debian mit fastd konfiguriert auf die Supernodes - Fertig!

Hmm, worum geht’s grade, noch immer um die 10x20 Halle oder generell um fastd-Offloading?

Mesh on WAN sollte, nach meinem Verständnis, durchaus aktiviert werden, wenn man denn ein LAN zwischen den Geräten hat. Eine Angabe fehlt mir aber, @TschaeggyWasa: woher kommt Internet-/Zugang in die Freifunk-Wolke? 1043NDv2 sollte so um die 25 MBit/sec fastd-Traffic in einem realen, nicht überlasteten, Netz schaffen. Bei einem VDSL50-Anschluß wären evtl. zwei Teilnetze sinnvoll, jedes termniniert mit Mesh on WAN aktiviert auf je einem 1043NDv2. Sollte besser performen als wenn die Picostations selbst fastd sprechen müssen.

[quote=„gomaaz, post:8, topic:2714“]
Mich würde so ein VPN-Offloader (alix board whatever) interessieren wenn man z.B. bald Kirchtürme zugesprochen bekommt.[/quote]

Hmm. Kirchtürme verbindet man doch aber per Funk und über diese Strecken wiederum lokale Funkinseln mit anderen (das, wozu sonst das VPN mißbraucht wird)? Daß man auf einem Kirchturm einen GBit-Anschluß findet, halte ich für eher unwahrscheinlich :wink: Aber nur dann (naja, s/GBit/VDSL50/) bräuchte man doch einen Offloader, oder verstehe ich etwas grundlegend miß?

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Lassen wir den technischen Aspekt mal kurz außen vor (auch wenn die technische Herausforderung seine Reize hat), solltet ihr euch vorneweg erstmal überlegen, ob ihr solche Geschichten überhaupt machen wollt. (Temporäres) Event-WLAN ist eigentlich weniger etwas, was mit der Idee von Freifunk zusammenhängt - wir sehen solche Aktionen bzw. „offiziellen“ Anfragen jedenfalls meistens sehr kritisch (was einzelne Freifunk in unserer Community machen, darauf hat man dann auch nicht immer Einfluss). 600 Besucher und - im Worst-Case - sind schon eine Menge Holz und damit auch eine merkliche Belastung für ein Netzwerk. Um euren Freifunkern (in der gleichen Broadcast-Domain) das zuzumuten, sollte schon ein gehöriger, nachhaltiger Mehrwert aus einer solchen Installation entstehen (langfristige Backbone-Standorte, gesponsorte Hardware, etc. pp.). Vermutlich geht ihr in 'Gladbach auch über FFRL raus, also wäre es wohlmöglich auch eine zusätzliche Belastung für andere Communities, die man bedenken sollte.
Einen irrsinnigen Werbeeffekt würde ich mir erfahrungsgemäß davon auch nicht versprechen, denn die Besucher werden ein „geschenktes Internet“ auf einer Veranstaltung für die sie Eintritt bezahlen auch nicht weiter hinterfragen. Aber mit diesen Fragen solltet ihr euch dann selbst mal in Ruhe befassen.

Bei einer 10x20 Meter Halle gehe ich mal stark davon aus, dass wir von 600 Besuchern über das ganze Wochenende reden. Allein schon die Größe der Halle selbst wird allerdings schon zur Herausforderung, wenn Du dort keinen „Luftkrieg“ heraufbeschwören willst. PicoStations sind IMHO technisch auch eher was für den privaten Vorgarten um mal eine handvoll Leute auf der Straße zu erreichen oder das Mesh-Netzwerk besser (und kostengünstig) in die Nachbarschaft zu tragen. Die Voraussetzungen für große Clientzahlen (auf engstem Raum) erfüllen die eigentlich nicht.
Auf der Fläche wirst Du die Sendeleistung der Geräte eh ziemlich weit runterdrehen müssen, damit sich Nodes und Clients nicht gegenseitig alle Pakete kaputtschreien werden. Also ist eine übermäßige Reichweite auch nicht das richtige Argument in der Betrachtung. Mesh-on-{W,L}an wäre dabei sowieso Pflicht, weil dir schlimmstenfalls die Mesh-Links abreißen (bzw. B.A.T.M.A.N. sie für nicht mehr ausreichend gut befindet). Wenn das nicht geht, Client- und Mesh-WLAN auf unterschiedlichen Bändern betreiben (Clients auf 2.4GHz, WiFi-Mesh auf 5GHz).
Ich werde jetzt aus dem Verlauf des Threads auch nicht schlau, ob es nun ein Indoor- oder ein Outdoor-Event ist. Bei einem Indoor-Event bei dem ihr schlimmstenfalls auch noch die Hardware selbst beschaffen müsstet (was ja eigentlich eher schon ein No-Go wäre), dann nimm (weniger als) 'ne handvoll TL-WDR4300 (oder vergleichbares). Damit hättest Du Dual-Band, falls eine Verkablung nicht möglich ist (ansonsten können auch modernere Endgeräte das 5GHz WLAN nutzen und lassen sich dorthin „auslagern“) und technisch sind die auch besser für höhere Clientzahlen konzipiert als PicoStations.

PS: Ach ja, wenn Du das Mesh auf Kabel oder auf 5GHz fährst, kannst/solltest Du das Client-WLAN ggf. noch auf unterschiedliche Kanäle legen, was dem gefühlten „Läuft wie ein Sack Nüsse“-Effekt beim Nutzer auch nochmal entgegenwirken kann.

Liest sich schlüssig. Gibt es zu der Konfiguration von Client und Mesh auf unterschiedlichen Bändern ein „How to“?

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Das ist kein sonderlicher Zauber. In /etc/config/wireless mit der zusätzlichen Zeile option disabled '1' die entsprechenden WLANs abschalten, ein wifi auf der Kommandozeile hinterher (oder reboot ^^), der Rest läuft dann automagisch.

was auch geht und billig ist (ich habe es gestern mit 120 Leuten gemacht)
3600er Mesh im 5 ghz bzw. WAN pro AP gehen rund 70 User … mehr VPN macht der auch ned.
Und dann alle 100m ein AP via Kabel. Und das 2,4er Mesh abschalten und die Sendeleitung runterziehen. billig und schnell :slight_smile:

Genau diese Konfiguration hätte ich gerne. Da reicht

doch aber nicht aus, oder?

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Warum sollte es nicht ausreichen? Wenn die Netze durch OpenWRT nicht hochgefahren werden, kann darüber auch nichts laufen. Deine Config sollte dann am Ende etwa dem folgenden Schema entsprechen:

config wifi-device 'radio0'
	[...]
	option hwmode '11a'

config wifi-device 'radio1'
	[...]
	option hwmode '11g'

config wifi-iface 'client_radio0'
	[...]
	option disabled '1'

config wifi-iface 'mesh_radio0'
	[...]

config wifi-iface 'client_radio1'
	[...]

config wifi-iface 'mesh_radio1'
	[...]
	option disabled '1'

Dass ggf. beim Neustarten/Neukonfigurieren der WLAN-Netze über wifi ggf. Meldungen wie „$device not found“ kommen, kannst Du ignorieren. Das hängt dann eher mit den Skripten selbst zusammen, die bestimmte Erwartungen an die Grundkonfiguration des Knotens haben (sowas wie: „Wenn es ein PHY radio1, dann muss es auch ein ad hoc Netz mesh_radio0 geben, denn das wurde bei der initialen Einrichtung des Knotens so konfiguriert.“). Nevertheless, das tut so. ™

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