Installation von Antennen und Routern auf Dächern

jetzt ist mir auch ein Licht aufgegangen, warum es bei mir mit dem kurzen Kabel klappt, aber nicht mit dem langen China-Kabel^^

wenn du den 3er-Verteiler benutzt, meinst du, dass das 1A-Netzteil dann noch ausreicht?

wenn du mal ein Foto einstellen könntest, wo genau du beim 841 die 3,33V anlötest, würd mir das auch helfen. Wenn du eins hast, würd mich das freuen.

3.33V (exakt) auf die eingekreisten Elkos geben, „von der Unterseite“ anlöten.
WR841v9 (sorry für as unscharfe Bild):

WR841v8 (auch: 8.4)

Und: Da ist kein „Headroom for Error“: mit 3,2V läuft das Ding instabil, mit 3,4V stürzt es ab, mit 3,8V könnte schon was kaputtgehen.
Die Dinger kosten zwar nicht die Welt, aber tut es wirklich nur, wenn ihr eine gut einstellbare Quelle, Kabellänge von Quelle zum PCB unter 10cm und vor allem den Einsteller gut gesichert verklebt habt.
(Nein, Sekundenkleber fließt ins Poti und die Cyanacrylat-Dämpfe ruinieren es evtl in Sekunden.)

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Noch was für’s Wiki:
Blitzschutz

Es sollte unterschieden werden zwischen

  1. dem was aus Brandschutzgründen sinnvoll ist
  2. dem was sinnvoll ist, damit Schaden an der eigenen Elektrik klein bleibt

Brandschutz:
Mit Blitzschutz/Erdnung muss alles versehen werden, was mit seiner Spitze
entweder mehr als 150cm vom Gebäude seitlich absteht
oder sich außen am Gebäude auf dem Dach und innerhalb von 200cm unterm Dachrand („Regenrinne“) befindet.

Also: Wenn auf dem Dach, auch am Rand: Erden. Wenn abstehend: erden.
(Philsophische Diskussionen um Geräteschuppen und Nurdachhäuser überlasse ich mal anderen)

Wie erden? Mindestens 4mm^2 „Grüngelb“ („massiver Kupferdraht“), 6mm^2 sind sicher nicht verkehrt.

Problem: Nanostation&Co haben gar keine Erdungsklemme, aber der neue TP-Link CPE210 schon.
Abhilfe vorerst: Standrohr mit Schelle erden. Falls Montage „eisenlos“ erfolgt: feuerverzinktes Lochblech aus dem Baumarkt („Zaunbau“), deutlich größer als die eigene anlage direkt dahinter dübeln und den dann erden. Das ist zwar eigentlich Pfusch und/oder überflüssig. Aber man wird sich dann nicht vorwerfen lassen können, irgendwas versäumt zu haben.

Nur wohin jetzt mit dem anderen Ende des Grüngelb? An die Potentialausgleichschiene!
Wenn schon eine ordentliche Antennenanlage unterm Dach vorhanden ist, dann ist das kein Problem.
Aber so schön ist die Welt selten, denn meist findet man zwar noch ein paar andere Antennenanlagen, aber nach Murphy haben die keinen Blitzschutz.
Die muss man dann strenggenommen gleich „mitsanieren“.
Früher konnte man mit einer Klemme an ein Fallrohr gehen, aber in Zeiten wo die aus Diebstahlgründen aus Kunststoff sind oder bei Defekt schnell durch Kunststoffteile ersetzt werden: Schlechte Idee!
Wenn aber eine metallene Dachrinne vorhanden ist, dann muss die ebenfalls geerdet sein (hoffentlich…) da kann man sich mit einer gammelsicheren (feuerverzinkten) Klemme andocken.

Und wenn alles nichts hilft: Im Haus unterm Dach eine kleine Ausgleichschiene montieren (der nächste Installateur wird es einem danken) und von da einen 16mm^2 Grüngelb bis zum Hausanschlussraum führen, wo es von Elektro, Wasser&Co die große Potentialausgleichsschiene geben sollte.
Wenn es auch die nicht geben sollte: Dann sollte man dringend mit dem Gebäudeeigentümer Kontakt aufnehmen und fragen, wie er einen Stromanschluss für das Gebäude abgenommen bekommen hat.

EOS-Protection
Überspannungsschutz gegen Spannungsspitzen ist ein ziemlich mühseliges Unterfangen, für das man beliebige Mengen Geld investieren kann, ohne jemals einen 100%-Schutz zu erreichen.

Insbesondere sei hier erwähnt, dass Überspannungsschäden nicht nur von Antennen, sondern auch von „Kabeln ins Nachbargebäude“ oder „Kabeln in den anderen Gebäudeflügel“ drohen. Einfach weil das HF-Antennen sind, die die Sekundärinduktionen von entfernten Blitzeinschlägen auffangen.
(Was auch das häufigste Schadenszenario ist. Also nicht „Einschlag im eigenen Dach“, sondern „Blitzeinschlag in Straßenbaum“ oder „im gut geerdeten Schornstein im Hochhaus gegenüber“.

Grundsätzlich gilt: Switches benützen, die vom Hersteller mit Varistoren und Funkenstrecken für midestens(!) 2kV, besser 6kV ausgelegt sind.
Gibt es schon im Preisbereich ab 50€, wenn man bei z.B. Netgear oder TPLink in den Bereich „Vollblech“ schaut.
Dabei das Netz segmentieren, in der Hoffnung, dass der Puls nicht so weit kommt.
Wer es ganz besonders sicher mag, der verbindet Stockwerke und Gebäude nur per Lichtwellenleiter. Gibt da eine ganze Industrie, die dafür Lösungen verkauft.
Überspannungs-230V-Zwischenstecker aus dem Einzelhandel werden von vielen Elektrikern als Bachblüten-Therapie bezeichnet.
Effektiver ist es in der Tat, in den Elektro-Unterverteilungen und Patchfeldern Funkenstrecken einzubauen.
Und hochsensible Systeme werden wie beschrieben optisch entkoppelt und bekommen ihren 230V über eine echte Online-USV.
Aber soetwas kostet Geld… und ist auch in den Betriebskosten teuer, weil die Wandler mit rund 15-20% Verlust zu Buche schlagen und nur die Hütte heizen.
Wenn man sehen will, wie soetwas „richtig“ geht, dann schaut man sich die EMP-festen Führungsstellen an alten USAF-Flugplätzen an, die hier und da noch stehengeblieben sind.

Lese-Material:
http://www.elektrohamann.de/downloads/Antennenblitzschutz.pdf

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Aehm… war Blitzableitung über Potentialausgleichschiene nicht seit ner Weile „nono“ und muss in den Fundamenterder (oder was man da so in den Boden gerammt hat und nicht Innen ins Gebäude führt) ?!

http://www.vdb.blitzschutz.com/mhb/MHB_2012-10//09%20Potentialausgleich/9-1%20Potentialausgleich%20-%20Allgemeines.pdf

Insofern waren früher die Regenfallrohre keine so schlechte Idee - u.a. weil der meist bei Gewitter bei uns vorhandene Regen ja auch half die dünnen Blechlein nicht gleich einschmelzen zu lassen. Aber … Kunststoff ist wohl doof. Es lebe der Fortschritt.

Ansonsten sehr schön. Ich habs mal gemarkert und werde es beizeiten in den Wiki zu Antennen überführen.

UPDATE: Wiki ist in beiden Antennenartikel gegärtnert.

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Einen echten Blitzableiter darf man in der Tat nicht auf den Potentialausgleich führen.
Aber wir bauen ja keine Blitzableiter sondern erden (kleine) Antennen.
Von der Pflicht einer ordentlichen Blitzschutzanlage entbindet das natürlich nicht, aber das muss dann derjenige machen, der das Gebäude errichtet (oder umbaut/umnutzt). Wir rüsten ja nur ein paar Wlan-Antennen nach, die kaum länger als ein Unterarm werden und eher im Bereich einer Handfläche liegen.

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Bei den Ubiquiti-Nanostations lohnt es sich evtl, einen Blick auf diese „Mounting-Kits“ zu werfen.
Das ist nicht nur ideal zum Anschluss des Blitzschutzes, sondern verbessert auch noch die HF-Eigenschaften bei Betrieb von mehreren Stations an einem Standmast (also gegen Störungen durch „direkter Nähe“)

Enzeln vielleicht etwas teuer, aber im 4er-Pack durchaus tragbar

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Heute habe ich an unserem Stadtgeschichtshaus eine NanoStation angebracht. Und zwar an einem Blumenkastenträger vor der Dachgaube, die im Bild ganz oben ist (3. von rechts).
Verbindung zum Gebäude ist das LAN-Kabel.
Besteht dadurch - ich kann es mir nicht denken - ein Risiko für das Gebäude? Oder ist das etwa rechtlich ein Risiko?
So ganz grob abgeschätzt …

Wenn sich darunter (oder im möglichen Fallkegel/Fallraum) Personen aufhalten, dann sollte

  1. mit Redundanz gesichert
  2. die Installation von einer zweiten sachkundigen Person abgenommen (mit Protokoll-Liste)
  3. und jährlich eine Sichtprüfung durchgeführt werden.

Redundanz erreicht man z.B. durch „Schelle plus Fangleine“.
Ersteres ist die „normale Befestigung“, zweites meist ein Stahlseil mit Öse zum Durchfädeln plus einen Schnapp-Karabiner am Ende. Also so eine Art „Laptop-Kensington“-Ding, nur nicht gegen Diebe, sondern gegen den Zahn der Zeit.

Ob das Lan-Kabel dazu auch qualifiziert ist: weiss ich nicht. Faktisch wird es wohl besser sein, wenn man da ggf. noch ein Abreisseil (aus dem KFZ-Anhängerbedarf) dazutut für unter 5 Euro.
z.B.

Mir ist klar, dass man dann schnell in eine Diskussion zu Ankerpunkten/Anschlagsspunkten kommt.
Also dass man evtl. noch einen Dübel für eine Ringöse direkt am Gebäude setzen sollte, weil das Teil an dem die Schelle für den AP dran soll auch schon dubios ausschaut.
Oder wo man denn die Redundanz am Gehäuse des APs hernimmt, wenn doch an der LocoM2 das Nanobracket den einzigen Punkt am Gehäuse blockiert an dem man überhaupt angreifen kann und wenn der abreissen solle, dann würden beide Befestigungen nimmer halten.
Sehe ich aber persönlich nicht als kritisch, weil dann ja immernoch das LAN-Kabel da ist. Das wird zwar evtl. den Sturz nicht elektrisch überleben, ab er zumindest den AP fangen.

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Mahlzeit zusammen,

ich habe nochmal eine konkrete Frage zum Thema Blitzschutz. Ich würde gerne an folgendem Regenrohr eine Loco M2 anbringen:

Machen oder lieber nicht? Geht mir nicht darum, dass die Nanostation evtl. abraucht … mehr so um die Gebäudesicherheit.

Der Ort wäre ideal - bzw… der einzige ideale Ort.
Falls ich das Dinge da nicht einfach so drantackern sollte - wie sorge ich da für entsprechenden Blitzschutz? Das Ding hat ja keine Erdungsklemme o.a.

Zur Not kommt das Ding hinters Doppelglas - oder lieber ganz oben hinter Glaswolle und Dachziegel? Links im Bild würde sich ggf. noch der Baum anbieten.

Für jeden Tipp dankbar :smile:

Schönes WE
Dirk

Einfach an die Regenrinne per UV-beständigen Kabelbindern oder Rohrschellen anbringen. Die Regenrinne sollte bereits im Äußerenblitzschutz integriert sein. Falls sie das nicht ist, macht dein Router die Situation auch nicht schlimmer.

Nanostations sind über ein ordentliches Netzwerkkabel und das Netzteil geerdet.

Das ist so nicht korrekt, durch die Kabelverbindung ins Haus hinein erhöht sich das Gefahrenpotential. Sprich ein Versicherer könnte sich daran stoßen wenn ein Schadensfall eintritt.

Sie hängt jetzt erstmal im Baum

Ob das so optimal ist weiss ich allerdings auch nicht.

Versicherungstechnisch vermutlich besser, Blitzsschutz-technisch deutlich schlimmer.

Der Baum steht da seit 30 Jahren unbeaschadet. Die m2 ist im unteren Drittel angebracht. Meinst Du, das erhöht jetzt das Einschlagsrisiko, @adorfer?

Nein, es erhöht das Schadensrisiko durch Blitzeinschlag in der Nachbarschaft.

Hoffentlich auch weitere 30 Jahre. Ich kenne mich da nicht genau aus, aber wenn das kein entsprechendes Band ist um dinge an Baumen zu befestigen, sondern einfach ein Seil oder ähnliches, reibt sich die Rinde ab und der Baum geht ein.

Wenn es schon eine entsprechende Installation ist, hab ich nichts gesagt. Wollte nur drauf hinweisen, damit alle was davon haben :smiley: Du, Freifunker und der Baum.

Wo man sowas bekommt, kannst du vermutlich im Örtlichen Obst- und Gartenbau Verein, beim Förster oder im Baumarkt deines Vertrauens erfahren. Im Zweifel auch mal das Internet bemühen, aber Ich bin für Regionale vernetzung :wink:

In jedem Fall viel Spaß und Erfolg mit dem Aufbau

Einer Eiche wird man mit den billigen Baumarkt-Gurtbändern wenig anhaben können, die zerlegen sich eher im UV-Licht als dass die Einschnürung zupackt.

Problem sehe ich wirklich damit, mit dem Lankabel eine solange Induktionstentakel aus dem Gehäude herauszulegen, die direkt in empfindlicher Hardware endet.

Im Haus sollte das Lan-Kabel schon in einem halbwegs funkstreckenfesten Router landen, klar.

Sich jetzt bei dieser temporären Bauminstallation Blitzschutzmassnahmen im Wert von X>50€ zu überlegen, um eine WLAN-Hardware vom Wert Y=50€ zu schützen, halte ich für müssig. Abgesehen davon wird bei einem Blitzeinschlag in diesen Baum das Plastegeraffel eh von F=m*a zerstört…

Wir sind hier im Thread der BedenkträgerInnen ob „was ist mit dem Blitzschutz“.
Und da ist es en Problem, eine solche Antennenleitung (egal ob nun mit CPE oder Nanostation am Ende oder nur mit einer Wetterstation oder Webcam) aus dem Haus herauzulegen.

Wenn da in der Straße irgendwo der Blitz einschlägt (in 100m Umkreis), dann zerlegt es deswegen mit einiger Sicherheit alles was am gleichen Switch/Router hängt, egab ob der Routerhersteller nun 2k5kV oder 6kV zugesagt hat für die verbauten MOVs/Varistoren/Funkenstrecken/Linedriver.

Bei allem Spaß am Freifunk möchte ich natürlich hier keine Schäden am Haus riskieren. Wenn die Nanostation abraucht könnte ich damit leben.

Also das „Setup“ sieht konkret so aus:

Nanostation im Baum auf ca. 3m Höhe … 10m Cat5-Kabel zur Garage. Dort geht das Kabel in den POE-Port vom ubiquiti-Netzteil.