Merkwürdiges DHCP Phänomen

Moin!

Ich habe in unserem Netz ein komisches Phänomen was bei mir in letzter Zeit häufiger auftritt. Ich habe sowohl ein iPhone6 als auch ein Android Handy. Bei mir zu hause verbinden sie sich ganz wunderbar mit dem Freifunk Netzwerk. An einigen Knoten in der Stadt erhalten beide Geräte aber keine IPv4 Adresse. Sondern haben nach einiger Zeit nur eine APIPA Adresse. Ich habe auf allen Gateways bei uns temporär mal auf die MAC Adressen meiner Geräte gesnifft und kann definitiv sagen das die DHCP Request ankommen und die Gateways auch die jeweiligen Offers zurück senden. Parallel habe ich mit meinem Laptop das WLAN vor Ort mit gesnifft und kann auch sehen das die Offers im WLAN zu sehen sind. Meine Geräte nehmen die anscheinend nicht an.

Stehe vor einem Rätsel wie das zustande kommt. Jemand ne Idee wonach ich noch suchen könnte. Leasetime in unserem Netz ist 300 Sekunden. Es ist auch unabhänig davon ob beim Gateway nun isc-dhcpd oder dnsmasq als DHCP Server zum Einsatz kommt.

Stehe vor einem Rätsel. Das man nicht richtig verbunden ist, sieht man so direkt nicht, da sowohl Android als auch das iPhone zwar das WLAN Symbol anzeigen, aber Internet dann über LTE/UMTS/Edge abgewickelt wird. Bei EDGE merkt man das dann definitiv an der Geschwindigkeit.

Jemand ne Idee wo ich noch suchen/schrauben könnte?

Ist aber eher ein Uelzen / Gluon Problem? Bei uns kommt sowas nicht vor, da jeder Knoten einen eigenen DHCP Dienst hat.

Ja, wir verwenden Gluon mit entsprechender Gateway Struktur.

In der Domäne Ruhrgbiet habe ich das auch manchmal. Es gibt FF-Uplinks die mit den DHCP Paketen irgendwie anders (langsamer?) umgehen, sodass dort nur z.B. zur tiefster Nacht alles funktioniert. Sobald minimal Last auf dem FF-Netz ist ist es unzuverlässig.

Ist der problematische Uplink bei dir per powerline an WAN angeschlossen?

Laut meiner Kenntnis verwendet keiner Powerline Adpater im Netz. Allerdings könnten eventuell zu restriktive Begrenzungen des MESH VPN der Grund sein. Wobei ich ja sehen kann das die DHCP Offers vom AP ausgesendet werden und somit eigentlich von meinem Handys auch empfangen werden müssten.

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Packet-Loss!

Das klingt nach einem Netz (einer Collisionsdomain) mit einer zu hohen Hintergrundlast.
Also Broadcast, OGM durch viele Router und Junk durch Routerkurzschlüsse.

Und warum tritt das besonders bei DHCP auf? Weil das UDP ist und das Protokoll nicht besonders robust gegen Packetloss ist.

Und warum betrifft es nicht alle Router?

  • Weil die Router unterschiedlich gute VPN-Mesh-Anbindungen haben
  • Weil sich Paketverluste addieren/multiplizieren. Bei Wifimesh-Routerketten wird’s schlimmer.

Was kann man tun?

  • Domain verkleinern/splitten
  • Benutzerinnen jagen, die ihre Router falsch verkabelt haben.
  • Benutzerinnen überzeugen, auf Broadcast-Protokolle zu verzichen (pretty impossible…)
  • Auf Wifimesh-Router verzichten (ausschließlich noch direkte VPN-Mesh-Router aufstellen)
  • auf IPv4 verzichten
  • Den Leuten erzählen, dass sie nicht so ein Anspruchsdenken haben sollten und mehr auf die Kraft der lokalen Dienste vertrauen sollen.

Also bei ~130 Knoten sind wir glaube ich noch weit davon entfernt in irgendwelche Probleme mit Hintergrundlast zu laufen. Meine Beobachtungen zeigen in dieser Hinsicht auch keine Auffälligkeiten. 30-50 kbit/s macht das bei uns ca. aus pro MESH-VPN Verbindung. Die Knoten wo das auftritt sind auch entsprechend gut angebunden und haben entweder ein großzügiges Limit oder gar keines eingestellt.

Ich werde mein Android mal Rooten und nen Packetsniffer installieren um das ganze zu analysieren.

BTW: Eine Gemeinsamkeit gibt es allerdings doch nach genauerem überlegen. Alle Knoten wo dieses Phänomen auftritt sind WDR4300. An Knoten mit 1043v1/v2, 841er, Pico oder Nanostation trat das Problem nicht auf. Mein Android Handy ist 2,4 GHz only, nur das iPhone6 kann auch 5 GHz. 5 GHz unterscheidet sich bei uns Im Netz aber durch die SSID und wird von mir nicht verwendet bei Freifunk.