Mitstreiter für Freifunk Belgien gesucht

Hallo zusammen,

ich möchte gerne eine Freifunk-Community im deutschsprachigen Teil Belgiens gründen. Vielleicht ist hier im Forum ja jemand unterwegs,

  • der einen der Knoten auf der Aachener Karte betreibt, die laut Karte in Belgien stehen
  • der in der DG wohnt
  • der ursprünglich aus der DG kommt, jetzt aber z.B. in Aachen wohnt, oder
  • der jemanden kennt, der bei Freifunk Belgien mitmachen würde

Als Punkte auf der Roadmap sehe ich bisher (grob nach Priorität):

  • Klärung der rechtlichen Rahmenbedingungen. Es macht keinen Sinn, ein technisches Konzept umzusetzen, dessen Betrieb am Ende wegen rechtlicher Rahmenbedingungen für einen kleinen Verein finanziell nicht machbar wäre. Fragen z.B.
    • was passiert bei Rechtsverletzungen für Knoten-Aufsteller oder Verein - auch ohne Störerhaftung ist sowas ja u.U. zumindest lästig
    • ab wann ist man welchen Regelungen belgischen TK-Rechts unterworfen (Zensur, Datenschutz, VDS, Anmeldepflicht)
    • gibt es Rechtsfolgen, wenn man Geo-Blocking „zufällig“ oder auch ganz bewusst umgeht (ich würde „Netflix auf deutsch geht“ - aus Bandbreitengründen nur für den Knoten-Aufsteller - gerne als Zugpferd nutzen)
  • Administrative Umsetzung
    • VoG gründen oder nicht?
    • Orga für Community, wann und wo treffen, wie kommunizieren
    • Mitnutzung von Infrastruktur deutscher Communities in der Startphase, z.B. Karten-Server oder sogar VPN-Exits?
  • Technische Umsetzung
    • Plan machen: Welche Firmware, welche Netz-Struktur, welche Technologie
    • Firmware anpassen
    • Server aufsetzen

Dementsprechend brauchen wir neben Leuten, die bei sich einen Knoten aufstellen, für das Core-Team vor allem auch Mitstreiter, die bei den TODOs mit anpacken können, also z.B.:

  • Anwälte oder jemand mit guten Beziehungen zu einem :wink:
  • Linux- oder Netzwerk-Admins
  • Software-Entwickler für Embedded-Linux, Client-Server-Anwendungen oder Web-UIs
  • Selbständige, Gründer, Ehrenamtler, Politiker

Wer also selber gerne mitmachen würde, einfach hier eintragen:

Wer jemanden kennt, der mitmachen würde, darf gerne den Link weiter reichen.

Grüße,
Swen

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Moin!

Schön, dass sich der Freifunkgedanke auch nach Belgien ausbreitet :smiley:

Das Problem mit einer wie auch immer gearteten Haftung ist imo zunächst die Kernfrage für euch. Wie üblich sind denn komplett offene WLAN-Hotspots in Belgien? Wie wird mit Abmahnungen, Cease-and-desist o.ä. rechtlich umgegangen? (In manchen Ländern soll ja für Privatpersonen auch ignorieren eine gültige Option sein…)

Zur Vorratsdatenspeicherung ist es so, dass diese meines Wissens letzten Dezember auf EU-Ebene gekippt wurde, da jegliche präventive/anlasslose Datenspeicherung gegen die europäischen Menschenrechte verstößt: Europäischer Gerichtshof bekräftigt: Anlasslose Vorratsdatenspeicherung ist illegal | heise online

Macht euch auch Gedanken, welches Publikum ihr anvisiert. Wollt ihr einfach Rundum-Sorglos-Router mit Internetanschluss streuen können, oder ist ein Mindestmaß an Risikofreudigkeit und Kompetenz bei Knotenaufstellern erwartet?

Wenn diese Probleme also gelöst sind, macht es sehr stark Sinn, eine dezentrale Netzstruktur zu entwickeln, bei der lokal ausgeleitet wird. Erfahrungsgemäß ist die Administration der VPN-Infrastruktur der Löwenanteil der Arbeit und Ressourcen. (Grob geschätzt: 75% der anfallenden Arbeit, 99% der anfallenden Kosten, vielleicht anteilig doch etwas weniger wenn man es mit den Aufklebern übertreibt :wink:)

Nicht zuletzt hat ein starker Zentralismus auch viele Nachteile. Wurde sehr erhitzt hier im Forum diskutiert. :wink:

(ich würde „Netflix auf deutsch geht“ - aus Bandbreitengründen nur für den Knoten-Aufsteller - gerne als Zugpferd nutzen)

Das ist im Freifunkumfeld imo schon problematisch. Es gibt nicht wirklich ein „X darf nutzen, Y aber nicht“, entweder man peert oder nicht. Vor allem wenn das VPN eine Ressource ist, die von anderen Freifunkern angeboten wird.

Wenn der Knotenaufsteller aber natürlich selber das VPN bezahlt, und nur plant selektiv Sachen über VPN auszuleiten, dann kann er natürlich routen wie er lustig ist. Lies dabei bitte sorgfältig http://picopeer.net durch, was im Freifunk akzeptabel ist, und was nicht. Ich kenne so auch nur Setups, wo man den Rest dann halt lokal ausleitet. Denn man kann nicht einfach sagen „Hier erreichst du das Internet“ und dann alles droppen was einem nicht passt (=Filterung)

Last but not least: Wir haben in der Community Aachen bisher immer gesagt, unsere VPN-Infrastruktur ist auch wirklich Infrastruktur für die Regio Aachen. Irgendwo müssen wir leider eine Grenze ziehen. Solange es keine Überhand nimmt, haben wir bisher offensichtlich immer die paar Knoten in Belgien oder der Niederlande in Ruhe gelassen, aber einen koordinierten Effort mit vielleicht dutzenden bis hunderten neuen Knoten, und neuer Segmentierung, können wir nicht wirklich tragen.

Wenn ihr tatsächlich VPN braucht (und diese Frage sollte imo halt zuerst geklärt werden), fragt doch mal beim Freifunk Rheinland bzgl. der Community-Starthilfe an. Die werden dann natürlich entscheiden müssen, ob man rechtlich grenzübergreifend zusammenarbeiten kann.

Gruß
David

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