Recyclingproblematik von Eletronikschrott

Immer diese Märchen. In Elektroschrott stecken viele wertvolle Ressourcen. Indem du versuchst so alten Müll weiter zu verwenden, verhinderst du, dass die Ressourcen, also die Metalle und seltenen Erden, wieder dem Ressourcenkreislauf zugeführt werden, und so viel sinnvoller verwendet werden könnten.

Denn die Materialien sind wirklich endlich. Energie bekommen wir von der Sonne in rauen Mengen.

Grüße
MPW

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Was soll denn diese Polemik?

  1. Was denn für Märchen habe ich geschrieben?
  2. Man kann lange nicht alle Materialien eines Routers wiederverwenden. Was mit dem wertvollen Elektronikschrott passiert, sieht man ja in Afrika usw. zuhauf. Der allergrößte Anteil wird dort (und genau da landet auch unser Schrott) verbrannt oder auf riesige Müllhalden gekippt, um an die wertvollen Materialien zu kommen, auf die Du Bezug nimmst.
  3. Gerade Kunststoffe werden nur sehr selten wiederverwendet (siehe Problematik mit den Weltmeeren).
  4. Dass wir den Großteil unserer elektrischen Energie regenerativ (oder wie Du schreibst: von der Sonne) beziehen würden, wäre mir neu, wobei das natürlich dagegen spricht, ihn weiter zu benutzen.
  5. Und deshalb verstehe ich Deine Polemik auch nicht: Ich habe geschrieben, dass ich ihn eben nicht weiter nutzen werde…

Bitte fühl dich nicht angegriffen, ich hab mich absolut nicht auf dich persönlich bezogen, sondern die oft öffentlich getätigten Aussagen kritisiert.

Ich wage zu bezweifeln, dass dort der Kunststoff vom Elektroschrott landet.

Du kannst ja den Kunststoff vorher abmachen und separat entsorgen, damit er wieder verwendet wird ;).

Viele Kunststoffteile von Elektronikgeräten kann man nicht einfach so abmachen (Bauteile, Kabel usw.). Die werden in Afrika einfach angezündet und weggebrannt. Es mag vllt. sein, dass die Kunststoffe vom Gehäuse usw. nicht in direkt in den Weltmeeren landen aber beim Recyclen von Kunfststoffen gibt es das Problem des Downcyclings. D.h. der wiederverwendete Kunststoff hat eine schlechtere Qualität als der ursprüngliche. Dieser Kunststoff wird dann für Kosmetika, Tüten, Verpackungsmaterialien usw. verwendet und landet zu einem immer größeren Teil dann letztendlich doch in den Weltmeeren.

BTW ein Zitat:
"
50 Millionen Tonnen Elektroschrott entstehen jedes Jahr weltweit. Zwei Drittel davon wird in Entwicklungsländer exportiert. Täglich kommen Container aus aller Welt in Ghanas Tiefseehafen Tema an. Sie sind voll mit Computern, Fernsehern oder Kühlschränken, die als gebrauchsfähige Secondhandware deklariert sind. Ein großer Teil davon ist jedoch Schrott, der exportiert wurde, um die teure Entsorgung im Ursprungsland zu umgehen.
[…]
Ein Großteil des Elektroschrotts stammt aus Deutschland. Dabei hat Deutschland die Basel-Konvention
unterzeichnet, die den Export von gefährlichem Abfall verbietet. Elektroschrott ist gefährlicher Abfall, der Deutschland nicht verlassen sollte. Mike Anane ist Journalist und Umweltschützer. Er sagt: „Jeden Tag, an dem ich am Hafen bin, sehe ich Container voller Dreck, Elektroschrott und Müll, die aus den Industriestaaten kommen. Die sollten in den Staaten Europas recycelt oder entsorgt werden, aus denen sie kommen. Aber stattdessen, werden sie auf Schiffe verladen und kommen nach Ghana.“
"

Quelle:

Schwimmt das Plastik an den Routern?

Die Problematik mit dem Recyclen ist nicht ausschließlich auf den Elektroschrott begrenzt. Vieles was schief läuft (Afrika) ist durch politische, nicht technische Entscheidungen entstanden. Von daher bleibt für den „normalen Bürger“ nur einpaar Möglichkeiten:

  1. Router selber „sortieren“ durch auseinandernehmen und vorallem die aktuelle Regelung zum gelben Sack ignorieren, da es ja kein Verpackungsmaterial ist und dann auch darauf achten, dass die Firma bei der wir den „reinen“ Elektroschrott abgeben den nicht nach Afrika verschifft.
  2. Mit den aktuell angebotenen Möglichkeiten vorliebnehmen bis sich was besseres anbietet.
  3. Router nicht wegwerfen, aber dafür sorgen, dass neuer Müll produziert werden muss und andere Ressourcen verbraucht werden.

Manche Router kann man übrigens durchaus auch mit Solarenergie betreiben. Verlangt aber, dass man entsprechens Geld in die Hand nimmt wenn das ding 24/7 laufen soll.

was unter dieser Begründung allerdings lachaft ist; denn wer wirklich umweltbewusst sein will und nicht nur als Gewissensreiniger mal einen Router aufstellt und dann „boh, bin ich toll“ signalisiert, der kann sehr einfach auf „Nur erneuerbare Energie“ umsteigen, Anbieter gibts dafür genug.

Also: Wer das nicht hat und dann über Router mitSolar mit just dieser Begründung wedelt, disqualifiziert sich selbst.

(weshalb mir aus Umweltgesichtspunkten der Verbrauch meiner Geräte ziemlich egal ist. Ich hab Naturstrom)

Dann hat mit dem Recycling etwas nicht funktioniert und gehört auch entsprechend sanktioniert.
Die Verwerter in Deutschland zahlen inzwischen ziemlich gut für die EAR-Abholungen. Da ist ein echter Anbieter-Wettbewerb entbrannt.
Kunststoff in Ozeanen und Slum-Verhüttung ist natürlich unschön. Das sind heute aber keine Geräte mehr, die über kommunale Sammelhöfe in Deutschland gegangen sind.

Leider handelt es sich bei den Geräten in den Slums etc. zu einem Großteil um Geräte aus Deutschland - egal wie sie dahin gekommen sind. Und es handelt sich zu einem Teil immer noch auch um Geräte von „kommunalen Sammelhöfen“, wie Du hier sehen kannst…

Ein ehemals als „defekt“ ausrangiertes Gerät welches hinterher wo anders wieder „mit Funktion“ betrieben wird: Finde ich jetzt nicht schlimm. Selbst wenn der Nutzende dann kein deutscher ALG2-Empfänger ist sondern ein Bewohner eines afrikanischen Slums.

Ja, da hätte auch ich nichts dagegen, wenn das Gerät am Ende ordentlich entsorgt werden würde und genau das passiert dort nicht. Zudem kommt in Afrika meist defekter Schrott an, wie Du auf einer Seite nachlesen kann, die ich zuvor verlinkt habe.

Man kann es drehen und wenden wie man will: Jeder sollte sich überlegen, wie viel Elektroschrott er generiert und im Einzelfall abwägen…

eigentlich sollte sich das Problem für Endverbraucher nicht wirklich stellen. Hier ist an jeder 2.Straßenecke eine Containergruppe für Altkleidung und Elekro(klein)Geräte. Grössere Teile und Computersachen können bei der Stadtentsorgung abgegeben werden. Ansonten nimmt der Einzelhandel jetzt auch Altgeräte. Also: wer ein bischen die Füsse bewegt kann schon dafür sorgen, dass der Schriott in die richtigen Hände kommt.

Alles andere ist eine Sache der Politik und der Kontrolle der Gewerbebetriebe, die damit Geld verdienen.
Die (früher mal) verbreitete Praxis, alles nach Afrika oder sonstwohin zu karren, ist bei Computer- und Elektronikschrott bei uns mittlweweile weitestgehend beendet.

Was immer noch unkontrolliert ins Ausland geht, das sind Altautos, Weissware, Papier, Restmüll mit Schadsstofffen, die bei uns Sondermüll wären.

Da muss angesetzt werden. Aber bei dieser Diskussion ist es für mich , wie oben bereits bei Solarenergie für Router wg. Umweltfreundlichkeit:: ein Feigenblatt, um nicht die wirklichen Probleme angehen zu müssen, da man ja was tut. => Beruhigung des eigenen Gewissens.

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