Es geht nicht um die rechtlichen Aspekte, sondern um die Möglichkeiten. Rechtlich gesehen, darf niemand hacken. Wieso sichert ihr also euren Computer ab? (Davon ab, dass der BND sehr wohl ohne richterlichen Beschluss abhören darf)
Rechtlich gesehen darf der BND keine deutschen Bürger abhören, praktisch macht er das aber im Weltraum und da „gilt bekanntlich kein deutsches Recht“. Siehe Weltraumtheorie.
Ja klar, rechtlich gesehen, darf der BND keine deutschen Bürger abhören, aber wenn er ja nicht weiß, dass es Deutsche sind, dann muss er ja erst einmal die Peering-Glasfasern abhören, um die Identität festzustellen.
Davon abgesehen kooperieren Geheimdienste mit ausländischen Geheimdiensten, um den in der Verfassung gewährten Schutz der Privatssphäre zu umgehen. Die Verfassung gilt ja z.B. für den BND nur in Deutschland. In Frankreich darf der BND abhören was er will. Dafür hören die Franzosen dann die deutschen Bürger ab und die beiden Geheimdienste tauschen ihre gewonnenen Erkenntnisse aus. So findet man Terroristen . Siehe Fourteen eyes.
Also eure tollen unverschlüsselten Knotenverbindungen werden schon mal von fast jedem westlichen Geheimdienst dieser Welt ausgewertet…
Und wer jetzt meint, dass sich doch niemand dafür interessiert, liegt falsch, denn heutzutage wird der Großteil von solch einem Internetverkehr nicht mehr von Menschen ausgewertet, sondern von fast komplett autonom arbeitenden Systemen wie Prism. Wenn z.B. ein Telefonat abgehört wird, wird das automatisch in Text übersetzt und dieser Text mittels soetwas wie dem Grammatical Framework in eine computerparsebare Sprache wie Lojban übersetzt. Diese Daten packt man in eine Datenbank und lässt einen komplexen Clustering-Algorithmus drüberlaufen und wenn der Inhalt des Gesprächs vorher aufgenommenen Telefonaten von Terroristen o.Ä. ähnelt, dann geht da ein Alarm los und ein Mensch guckt sich den Inhalt an und wenn auch er die Meinung des Computers teilt, wird die Person komplett überwacht.
Und wenn ihr jetzt immer noch meint, dass das ja nicht so schlimm ist, weil ihr keine Terroristen seid, dann vergesst nicht, dass die Deutschen schon mal einen Hitler demokratisch gewählt haben und wie sehr der sich darüber freuen würde, wenn er eine Datenbank mit dem Browserverlauf seiner Bürger der letzten 10 Jahre und Mitschnitte ihrer Telefonate hat… Selbst wenn euer Internetverkehr Ende-zu-Ende-verschlüsselt ist, lassen sich die IPs nachvollziehen und zu welcher Webseite sie gehören. Ein NSA-Chef hat mal sinnbildlich gesagt, dass Metadaten mittlerweile wertvoller geworden sind, als eigentliche Gesprächsinhalte.
Wenn die Knotenverbindungen zu den Supernodes verschlüsselt sind, dann lässt sich immerhin nicht nachvollziehen, wo denn jetzt der Surfer sitzt. Dafür braucht man dann schon Echelon (Es gibt Echelon-Foliensatelliten so groß wie Fußballfelder mit denen man auch z.B. WLANs am Boden hören kann) und das ist zu teuer, um „normale“ Bürger abzuhören. Mit OWE (Opportunistic Wireless Encryption) ist auch das nicht mehr möglich. Unsere Schwachpunkte sind noch, dass die Routingprotokolle keine Sicherheitsmechanismen besitzen, um ein Orten durch aktive Maßnahmen zu verhindern, aber das kommt noch…
Also… Wieso wollt ihr euer Netzwerk komplett offen haben, sodass jeder mitlesen kann, wenn es auch anders geht? Nur weil es dann schneller ist? Mit WireGuard wird sowieso mehr Durchsatz durch die Knoten rauschen, als der Internetanschluss hergibt…