Verbietet mein DSL Provider Freifunk?

Wie halten wir es hier, wenn einer oder mehrere DSL Provider Freifunk ausdrücklich in den AGBs verbieten?
Siehe freifunk net Tabelle:

http://wiki.freifunk.net/FAQ_Rechtliches

Mein Wissensstand: weil keine Daten erhoben werden dürfen, kann der Provider nicht feststellen, was durch die Leitung geht.
Also irgendwas in Richtung „Chuzpe“ Regelung.

Wenn demnächst aber Konsenz ist, einen Datenschutzbeauftragten zu haben, sich fein bei der Bundesnetzagentur anzumelden und und und… wird die Angabe des DSL Providers vielleicht Bestandteil dieser Pakete sein?

Der DSL-Provider ist nicht relevant. Es kann jeder sein. Du kannst es auch über LTE oder anders mobil raushauen. Daher denke ich, dann man zur Einsicht kommen wird, dass das nicht notwendig ist.

Außerdem: Betreibt man den Freifunk gewerblich, gehört das dann zum Gewerbe und ist kein Überlassung an Dritte, sondern für das Gewerbe erforderlich. So erhoffe ich mir das zumindest mit meiner rosa Brille.

Paulo.

Die Diskussion ist doch seit dem einsetzen des VPN überflüssig. Selbst wenn ein Provider meint die Verbindung zu den Vereinsservern oder Freifunk und eine Überlassung an Dritte kann er es nicht beweisen. Ist die Aufgebaute Verbindung jetzt für Freifunk oder greifst du selber per VPN auf die Server zu damit die Daten nicht mitgelesen werden können?

Ich hatte vor einem Jahr zu dem Thema eine quälende Diskussion mit einer Gruppe die ich für FF begeistern wollte- manche Menschen erreichst du mit diesem Argument nicht. Die sagen: laut Vertrag darf datt datt nich - steht doch so in den AGbs.

Wäre also etwas für das Wiki - die Infos von der Ebene „Iss verboten“ auf die Ebene „Kann Und Darf Nicht Kontrolliert Werden“ zu heben.

Meiner Meinung nach geht es bei diesen AGB vor allem um den Ausschluss von Regressforderungen.
Nach dem Motto: „Wenn wir die 1% Nichtverfügbarkeit überschreiten zahlen wir Entschädigungen nur für die Heimnutzung, nicht für einen Ausfall eines Gewerbebetriebes.“

Interessant bei diesen Diskussionen finde ich immer, dass dann die Sache mit der Überlassung an Dritte angeführt wird.
Es sind sich aber wohl die wenigsten der Diskutierenden Personen darüber im Klaren dass das im Zweifel auch alle anderen Familienmitglieder oder Mitbewohner genauso trifft. Weil aus sicht des Dienstanbieters sind alle nicht Vertragspartner ja dritte :wink:

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Solange mir niemand bestätigte Fälle bringt, wo jemand durch „Überlassung an Dritte“ echte Probleme bekommen hätte mit seinem Anbieter, solang betrachte ich das als Luftdiskussion.
(Ich meine Freifunke, WG, Familien, Nachbarn. Nicht Callshops oder echte Gewerbetreibende.)

So ist es und der Worstcase Kündigung durch $provider.

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Da bin ich ja froh das ich Funk hab und mein Provider nicht aufgeführt ist.

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Spannend in dem Kontext ist der Artikel:
2014_12_10_SAZ_Freifunker.pdf (179.7 KB)
Erschienen im Soester Anzeiger. Eine so undifferenziert Berichterstattung schadet der Entwicklung.
In dem Artikel wird der Begriff der anonymität meiner Ansicht nach negativ gewertet.
Als Provider müssten wir allerdings den Datenschutz verletzten und Daten erheben die wir nicht speichern dürften um diese Anonymität aufzuheben. Das ist in dem Artikel z.B. garnicht zur Geltung gekommen.

Klar ist der Bericht erkennbar tendenziös. Leider munitioniert ein Freifunker, der in einem Lokalblättchen anonym bleiben will, das alles (un)freiwillig.

Solange es bei gefühlt „Deutschlandweit mindestens 10.000 Freifunkern“ nicht einen gibt, der von einer Providerkündigung „wegen Freifunk“ berichten kann (egal wie nachvollziehbar/glaubhaft oder nicht):

Ich mache mir keinen Kopf darum. Das Risiko, dass ausgerechnet ich der erste bin, den es trifft (und ich mir tatsächlich einen neuen Vertrag suchen müsste, ganz ohne Restlaufzeit): Gering.

Meinen persönlichen Gefühl nach, vermeiden die Provider alles nur Mögliche, um Forums-Gerüchte zu vermeiden in der Richtung „Du musst nur x und y machen, z.B. ‚Freifunk‘, schon kommst Du aus einem 24-Monats-Vertrag heraus“.
(Mir kommen da Assoziationen von „Teufel“ und „Weihwasser“. <g> )

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Sehe das wie @adorfer - die meisten wären doch froh, wenn sie fix aus ihren Knebelverträgen rauskämen. Besonders für E-Plus hätte ich gerne so einen Kniff. :wink:

Und dann kriegt man beim anderen Provider auch noch die Neukundenprämien. Wie furchtbar :smiley:

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Das wird ja immer schlimmer mit dem was man zu erwarten hat. Meint ihr es ist besser wenn ich jetzt die 3 Router die ich ans Internet angeschlossen habe abschalte?

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Wenn du 100% sicher gehen willst: Ja :smiley:

Ansonsten eher nicht. Selbst wenn ein Provider das mit dem Freifunk rausfindet, und unbedingt will, dass das aufhört, dann wirst du sicherlich erst einmal Post bekommen, dass du das einzustellen hast. Dann kannst du die Dinger immer noch abklemmen. (Und danach gegebenenfalls direkt ne Klage wegen Datenschutzverletzungen einreichen, weil mir nicht klar ist, wie man das datenschutzverträglich rauskriegen sollte)

Einen Kunden zu verlieren ist halt für die einfach auf Dauer viel zu teuer… Und selbst wenn, ist die schlimmste Konsequenz halt die fristlose Kündigung. Gehst du halt woanders hin.

Man könnte natürlich theroretisch überlegen, ob der Provider Schadensersatzforderungen stellt, aber wie soll man den entstandenen „Schaden“ denn berechnen? Für den Cafebesitzer in der Stadt stellt sich die Frage nicht wirklich. Die Leute sind alle offensichtlich nicht zu Hause, und würden mobile Daten nutzen. Dann müsste man ja argumentieren, dass die Leute genau wegen deinem Freifunkknoten nen billigeren Vertrag mit weniger Traffic nehmen können. Das halte ich so aus eigener Erfahrung der aktuellen Abdeckung irgendwie für ziemlich weit dahergeholt.
Für den Heimanwender ist das natürlich wieder was anderes, aber selbst wenn einer deiner Nachbarn sein Internet abbestellt um durch deine Freifunkleitung versorgt zu werden, stellt sich die Frage, ob der vorher überhaupt beim selben Anbieter war wie du, und ob der Freifunkknoten dafür überhaupt Ausschlag gebend war (vielleicht wollte der Nachbar auch einfach gar kein Internet mehr?)

Und das sage ich jetzt so als Laie. Ich denke, ein Anwalt kann dir mit den entsprechenden Paragraphen bewaffnet da noch viel besser die Argumentation sturmreif schießen… Und das ist zwar nicht das Thema Störerhaftung, aber da stellt dir der Verein doch sicher auch einen Juristen zur Verfügung. Geht schließlich in diesem extrem hypothetischen Fall dann um die Existenz.

Viel interessanter finde ich dann woher der Provider weiß das da Freifunk läuft ohne in den Datenverkehr zu schauen.

Mal schauen ob ich wegen 700 GB im Monat mal Post bekomme.

Ich vermute, dass es vorher eine völlig absonderliche, und vom Provider grundweg abgestrittene Portbremse geben wird, die den Anschluss „immer wenn man den FF-Router anschaltet“ in Gesamtheit nahezu unnutzbar werden lässt.

Zumindest wäre das deutlich effektiver…
Aber eigentlich möchte ich hier niemanden auf blöde Ideen bringen.

Ich bin an einem der Anschlüsse jetzt bei 1,5TB/Monat. Aber bislang alles ruhig…