Verkürzt Freifunk die Lebensdauer von WLAN-Routern?

Moin, ich hab da mal eine Frage: Verkürzt Freifunk die Lebensdauer der WLAN-Router, auf denen es läuft, z.B. durch höhere CPU-Auslastung u. ä.?

Wenn das Gerät nicht ständig an seiner thermischen Belastungsgrenze betrieben wird oder die Firmware alle 2 Minuten neu aufgespielt wird dann nicht.

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Moin!

Ich habe hier 9 Freifunk-Router - zum Teil schon über ein Jahr - im Rennen und noch keinen Ausfall. Somit könnte das ein gutes Zeichen für Freifunk sein.

Moin.

Wobei sich mir gerade die Frage stellt: Was mag wohl die Regellebensdauer eines Routers sein?

Mein Outdoor 841 hängt auf der Südseite vor meiner Terrasse an der Pergola. Kälte und die bisherige Hitze haben ihn bisher nicht aus dem Tritt gebracht.
Der lungert da seit Ende letzten Jahres so rum. :smile:

Gruß

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Ich habe hier einen Buffalo Router, der schon locker 5 Jahre mit alterntiver Firmware vor sich hin werkelt. Immer mit dd-wrt, openwrt oder seit einigen Monaten Freifunk.

Der ist sicherlich schon 50 mal geflasht worden und rennt immer noch. Aber nie übertaktet.

Insofern muss ich @anon68922371 recht geben.

Zumindest damals war es so, dass man tatsächlich eine Alterung der Router durch Verringerung der WLAN-Reichweite feststellen konnte. Damals habe ich anekdotisch gehört, dass wohl die Elkos eben am schnellsten altern, und das daran liegt.

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Also bei mir hat sich erst ein Gerät sang- u. klanglos verabschiedet: ein D-Link DIR300. Da war aber kein Freifunk drauf, daher hier wahrscheinlich offtopic. Ich weiß auch gar nicht mal mehr, wie lange ich den hatte. Er hat sich jedenfalls einen Tag nach einem starken Gewitter verabschiedet. Das ist jetzt ca. 1 ½ Jahre her.

Jupp, korrekt. Der,die,das Elektrolyt in den Kondensatoren ist das Problem. Aus Kostengründen und wenn es nur wenige 10´tel Cent sind wird da gespart. Man könnte auch was Höherwertiges nehmen, was länger durchhält (Folienkondensatoren, oder sogar Tantal). Aber der Rubel muss halt rollen und die Wirtschaft soll ja auch brummen.

Gruß

Irgendwie „lustige“ oder „geistreiche“ Antworten könnte man sich hier gewiss viele aus den Fingern saugen.

Auf Deine Frage lautet die technische Antwort: Nein, tut es nicht.
Die praktische Antwort: Ja tut es, die Lebensdauer verkürzt sich in erheblichem Maße.
Da nämlich spätestens in 2 Jahren der Wunsch nach leistungsfähigerer Hardware gerade im Freifunk-Kontext erheblich sein wird, wenn nicht sogar früher (Stichworte: Dualband, 5ac…)
Und in der Praxis landen dann die meisten Altgeräte in den gleichen Schränken und Schrottablagen in denen auch schon die WRT54 und Foneras gelandet wird. (auch wenn man sie ja „eigentlich“…)

Und aus der Perspektive dieser Geräte ist ihr Lebenszyklus damit beendet, wenn sie nur noch maximal als Vitrinenexemplar oder in der Restekiste in irgendeinem Space herumstehen.

Tolle Antwort @adorfer, dein Argument ist nur leider beding brauchbar.

Die andere Technik und der Wunsch nach Dualband und ac hat gar nichts mit Freifunk zu tun. Ich glaube das nennt man technischen Fortschritt. Solange die Bandbreite der Internet Anschlüsse klein ist, tut es für die meisten (nicht alle) Leute ein billiger Router, der lange halten soll.

  • Hat der Standard-Provider-Heim-Router (aktuelles Neuvertrags-Modell, 2016) heute 5GHz?
  • Hat der Standard-Freifunk-Router (akteuelles Modell) heute 5GHz?

Oder anders gefragt: Wo ist der technische Fortschritt noch nicht angekommen?
Welche Gründe hat es? (Tipp: Openwrt-Treiberkrise)
Werden die Gründe in Zukunft ausgeräumt?
Was wird dann mit der heute beschafften Hardware passieren, die dann Alteisen ist. (Was man von den aktuellen Fritzboxen aus den aktuellen Volumen-Reihen nicht sagen könnte, eben weil schon 5GHz und oft auch schon AC.)

Oder anders gesagt:

Freifunk sorgt heute dafür, dass wegen der fast vollständigen Beschränkung von Gluon auf die QCA/ATH-Platform, hauptsächlich Geräte angeschafft werden, die man eigentlich™ so nicht mehr kaufen würde und die dem technischen Stand hinterherhinken.
Das ist wie mit dem Kauf von Grafikkarten für Linux-Rechner, „weil es nur dafür richtige (nach jeweilige Definition) Treiber“ gibt.
Und wenn sich $HERSTELLER oder $CROWDFUNDINGPROJEKT aufrafft, bessere Platformen ausreichend zu supporten, dann will die alten x/y/z-Karten fast niemand mehr geschenkt.
Deren Lebensdauer ist dann schlicht vorüber.

Und da so ein SW-Generationswechsel mit einem hoffentlich bald erfolgenden (funktionsfähigen) Support von Broadcom-Chipsätzen ansteht, werden zumindest geschätzt 50% der Freifunkenden eben keine 1043er und keine 3600er mehr haben wollen.

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Vielen Dank für die zahlreichen Antworten. Meine Frage ist damit hinreichend beantwortet. Ich wollte die Antwort auf meine Frage zu der Lebensdauer nur aus technischer Sicht wissen, also unabhängig vom technischen Fortschritt.

[quote=„adorfer, post:11, topic:12742“]
Und da so ein SW-Generationswechsel mit einem hoffentlich bald erfolgenden (funktionsfähigen) Support von Broadcom-Chipsätzen ansteht, werden zumindest geschätzt 50% der Freifunkenden eben keine 1043er und keine 3600er mehr haben wollen.
[/quote]Die meisten Freifunkenden, ich eingeschlossen, haben derzeit noch 841er im Einsatz.

Gruß, Matze

Klar hab ich auch 5Ghz. Aber was nützt einen das, wenn die Zielgruppe keine 5Ghz hat, die billigen Endgeräte haben auch meist nur 2,4.

Verluste, keine, außer einen 1032 der schon immer rumspinnt und
einem 841 der 3 Jahre (und 1 Jahr ohne wirklichen Schutz ) Outdoor auf dem Fensterbrett betrieben wurde, der macht komische Sachen neuerdings und setzt sich selbstständig auf „Freifunk-Werkseinstellung“ zurück.

Es würde AFAIK auch nichts nützen, wenn die Zielgruppe 5Ghz hätte, da zumindest MAC OS, Windoof, Android mit Bordmitteln so „intelligent“ sind, das sie bei identischen SSID (auch auf verschiedenen Bändern!) diese als ein WLAN anzeigen und so verbindet sich das Gerät mit dem stärkstenSignal, was wohl meist 2,4Ghz sein dürfte.
Wer hat als Normaluser schon eine WLAN-App zusätzlich installiert?

Jeder disqualifiziert sich so gut er oder sie kann.

Nur was hat Microsoft-Bashing nun mit der Frage zu tun, wie es um die zu erwartende Lebensdauer von Gerätschaften anbelangt, die für Freifunk genutzt werden?

Ich würde es mit dem früheren OS/2- und späteren Linux-Desktop-Szenario vergleichen: Die Leute brauchen spezielle Hardware. Die ist vergleichsweise exotisch. Oder zumindest wählerisch in der Auswahl.
Und das sorgt für Kompromisse, die man sonst nicht machen müsste.
Bei Grafikkarten von Elsa für OS/2 hat man das zum Feature hochgelobt („Läuft hat nicht mit jedem Billigdreck“), bei IBM-T-Laptop für Linux war’s später ähnlich.
Nur in Wirklichkeit macht man da einen Bug zum Feature.
Und so unschlagbar der 841er wirklch sein mag in seinem Preispunkt. Neuzeitliche Dualband-AC-Hardware für 50-100€ wäre wirklich wünschenswert für Freifunk. Gibt es aber zumidnest derzeit nicht in funktionsfähig „aus der Schachtel“.
In Folge kaufen wir notgedrungen kleinere Geräte, die uns später mal zum Klotz am Bein werden könnten.

Wenigstens verbraucht ein 841 deutlich weniger Strom, als der gute alte WRT54, welcher auf E**y noch hoch im Kurs steht.
Solange es die DFS-Problematik gibt, freifunkt es sich auf 5 Ghz höchstens mit dem Nachbarn durch die Wand. Nicht zuletzt begründet darin, das viele Router nichtmal die erlaubten 200mW indoor können und Energiesparfenster/fassaden ihr übriges tun. Selbst, wenn es ein Gerät aus der Schachtel gibt- es wäre z.Zt. nur mit Stockfirmware nutzbar.

Ein weiteres Beispiel dafür, dass wir für Freifunk veraltete Technik einsetzen, weil wir aktuelle nicht sinnvoll nutzen können.
Daher werden kaum Geräte gekauft, die potentiell DFS-Leistungen und auch Outdoor-Betrieb dürften.
Eben weil sich diese Features derzeit nicht nutzen lassen.
Das wird aber hoffentlich irgendwann durch bessere Protokolle gelöst werden.
Und dann stehen wir da wie die Freifunkenden anno dunnemal mit den auch noch reichlich spät beschafften WRT54ern.

Wir haben in Leipzig nach über 11 Jahren Freifunk schon viele Router er- und überlebt.
Der Klassiker beim Linksys WRT54G war zb ein durchgeschmorter Diversity-Chip (zb nach einem Gewitter), da gibt es aber auch Anleitungen, wie man den auslötet und das Gerät sogar besser als vorher funkt. (1-3db).

Viele lebenszeitverkürzenden Faktoren hängen direkt oder indirekt mit der Montage und Umgebung der Freifunk-Router zusammen.

Nicht wenigen Bastel-Anleitungen sieht man erste Mängel direkt beim Durchlesen an. Outdoor Box – wiki.freifunk.net Eigenbau Gehäuse mit Antennen nach oben sind oft ein Problem, selbst bei vermeintlicher Abdichtung kommt da früher oder später Wasser durch.

Andere Dinge treten erst nach Jahren auf. Gerade Freifunk-Communities, die „erst“ seit 2-3 Jahren existieren, kennen diese Probleme also noch nicht. Beispiel Eigenbau-Outdoor Gehäuse: Die Tupper-Ware o.ö. bleicht in der Sonne aus und nach ein paar Jahren zerbröselt das Gehäuse und fällt dann beim nächsten Sturm ab.

Wahlweise kann auch Hagel das Plastehäuse zerschlagen! Datei:114 7 Hagel.jpg – Freifunk Leipzig
Sonnenreiche Standorte können auch Routergehäuse schmelzen lassen… Datei:114 7 Sonne.jpg – Freifunk Leipzig

Falsche Stromzuführung kann auch Router töten. Letztens bei uns am See wurde beim Aufrüsten der Solaranlage nicht ganz aufgepasst und der Dual-Band-Router bekam mal kurz 24 anstelle 12V ab :frowning:

Ach so, und wir haben auch mehrere Nodes (älter und neuere) wo der Flash-Speicher kaputt gegangen ist.

Bei gekauften Outdoor-Nodes (zb Nanostations) passieren weniger Unfälle. Aber auch hier verrosten schonmal die Netzwerkanschluesse. Das Plastegehäuse ist recht witterungsbeständig. Trotzdem hatten wir auch schon eine ca 7 Jahre alte Nanostation 5loco, wo ein teil der Halterung weggebrochen ist: https://twitter.com/Freifunk_L/status/625230552715689984

Nicht zu vergessen: die Verkabelung! Tape verrottet nach ein paar Jahren und selbst bei Kabelbindern sollte man „Outdoor-Kabelbinder“ nehmen: https://twitter.com/Freifunk_L/status/623623100899397632

p.s. es gibt auch lebenszeitverlängernde Fälle. Viele ziehen ihren Freifunk Router früher oder später vom Strom ab und vergessen das wiedereinschalten. So sind Geräte oft jahrelang offline und die Lebensdauer verlängert sich quasi :smile:

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Das kann man übrigens auch mit der UBNT-StockFW mit falschen Scripten hinbekommen, wenn man sich da automatisiert für’s Monitoring einlogt und dort (unberlegt) auf der Shell Dinge tut, die ins Flash schreiben… jede Stunde.

Was in der Tat problematisch werden kann, sind vorgeschädigte 841er-Netzteile („Sturzschaden“), die nicht ausreichend genug geglättete Spannung mehr liefern. Zum Problem wird das jedoch erst, wenn der Energiebedarf das nächste Mal richtig steigt: Beim Firmware-Flashen im Rahmen des Autoupdates…

Da ist dann hinterher Unbrick angesagt, heute dank Pushbutton-TFTP aber trivial.

Scripte, die Zeug im Flash speichern!

Ja, ganz wichtiger Punkt. Deshalb läuft in der Openwrt Firmware auch gaanz viel im /tmp ab. Dh aus /etc/config Dateien werden über /etc/init.d Prozesse die eigentlichen Configs generiert, dann im /tmp (Arbeitsspeicher anstelle Flashspeicher!) abgelegt, und damit dann die Server-Prozesse (zb OLSR oder uHTTP) gestartet.
Wer jetzt eigene Scripte bastelt, muss die peinlich genau beachten! Die Versuchung, im „normalen“ Dateisystem zu speichern (hält dann auch über einen Reboot) ist zwar sehr gross, aber ein oftes Neubeschreiben einzelner Sektoren ist wohl noch viel schlimmer als gelegentliches Firmware-Update.