Vorratsdatenspeicherung --> Abschaltung FFRL-Exit?

Für mich stellt sich die Frage, ob eine FFRL-Backbone eine VDS-konforme Speicherung durchführen kann, die faktisch („für die Bedarfstragenden“) sinnlos ist.
So wie die CGN-Provider das allem Anschein nach bereits geplant und sogar von der BNA abgesegnet erhalten haben.

Dann wäre zentrale FF-Exit halt nach wie vor ein „schlechtes TOR“.
(Und in jedem Fall einem individuellen Exit „TOnline direkt“ vorzuziehen)

Sich öffentlich auf dem Marktplatz anzuzünden bringt ja nur was, wenn auch jemand zuschaut außerhalb der eigene Fangemeinde.
Wenn es keinen stört, dann sollte man besser schauen, welche Handlung effektiver zumindest ein wenig die Situation verbessern.

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So ein Tor Netzwerk wird auch auf einigen Server bereits gebannt. Der Grund ist das zu viele es missbrauchen um irgend ein Schrott oder Werbung von Medikamente und Co in Foren zu posten.

Hast du dazu eine Quelle?

Ich habe gar nicht von „anzünden“ geredet. Ich sehe gar keinen Sinn darin, damit zu „drohen“, dass eine riesige Masse an Freifunkknoten offline gehen. Interessiert am Ende keinen, bzw. keinen, der die VDS noch rechtzeitig verhindern kann und will. Für mich ist das Abschalten nur das nötige Übel, um die VDS nicht umsetzen zu müssen (was Freifunk nicht machen sollte, aber dazu habe ich im vorherigen Post schon argumentiert).

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Kurz ein paar Beispielfirmen parat? Kann mit dem Begriff wenig anfangen, bzw. hab mich erst einmal bei der Wikipedia schlaugelesen, was ein CGN-Provider ist.

jeder Provider, der dir keine öffentliche IPv4-Adresse gibt. z.B. Mobilfunk oder oftmals inzwischen auch bei KabelDeutschland, Unitymedia, M-Net, und vielen mehr.

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Wie ich an anderer Stelle behauptet habe,

  • kann der FFRL allein keine sinnvolle Sammlung durchführen! Weder für IPv4, noch für IPv6 Siehe hier.
  • können ISPs die IPv4 nur auf Basis von CGN anbieten, sehr wohl alle notwendigen Informationen für die Bedarfsträger auf Vorrat sammeln. Siehe hier. Wäre ja auch noch schöner, wenn man zur vollständigen Umgehung von VDS schlicht auf IPv6 verzichten, und weiter ausschließlich auf IPv4/CGN setzen müsste. So etwas segnet die BNetzA ab? Dann sehe ich der Zukunft doch recht optimistisch entgegen.

CGN steht für Carrier-grade NAT, und dass setzen alle ISPs ein, die „spät“ auf dem Markt erscheinen sind und sich nicht mehr genug IPv4 Adressen reservieren konnten. Um den Kunden doch noch Internet IPv4 anbieten zu können, müssen sich viele Kunden eine IPv4 Adresse „teilen“ – Der Carrier (hier anderes Wort für ISP) nutzt dazu an seinen „Einwahl-Systemen“ NAT (so wie praktische alle Endanwender zuhause auch).

CGN ist böse: damit kann man auf Basis von IPv4 zuhause keine Dienste (z.B. Fernwartung) einrichten. CGN ist gut, wenn gleichzeitig IPv6 angeboten wird, denn alle, die zuhause Dienste anbieten wollen, werden das tolle IPv6 für sich entdecken und alle ISPs verfluchen, die immer noch kein IPv6 anbieten, z.B. Vodafone Mobil.

Für mich stellt sich die Frage nicht, ob eine VDS durch den FFRN „sinnvoll“ wäre. Hauptsache man kriegt die Plakette von der BnetzA und gut ist. Minimal das tun, was die vorschreiben.

Wenn die Speicherung am FFRL reicht, gut. Und sonst packt man noch die Batman-Tabellen von den Gateways der Communities dazu und gut. Dann geht das schon.

Interessanter wird, wie man das ganze finanziert. Ich denke, dass die VDS als Dienst extern eingekauft werden müssen wird.

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ich bin echt erschrocken, wie viele sich hier an der verdachtsunabhängigen Massenüberwachung beteiligen wollen. Ihr wisst schon, dass das frei in freifunk von Freiheit kommt?

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hier prallen anscheinend Idealismus und Pragmatismus aufeinander :wink:
Hoffen wir einfach mal, dass die VDS doch wieder Geschichte werden wird, dann sind beide -ismus zufrieden…

Deine Kritik geht am Kern vorbei.

CGN-Provider werden (nach derzeitigem Kenntnissstand) nur die Verbindungen zu den CGN-Public-IPv4 Loggen. Nicht mehr und nicht weniger.
Keine Zuordnung zu den RFC1918ern.
Und „ja“, damit wird die VDSL zur Farce.

Aber wenn das „reicht“, an mir soll’s nicht liegen.
Wer sagt, das sei „zu wenig“, der oder die würde(n) sich damit in die Reihe der Law&Order-Gerdas und - Fritzen einordnen.

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Ich sehe das pragmatisch.Terroristenverfolgung hat nichts mit der Störerhaftung zu tun, auch wenn keine Sau weiß was die rund 40.000 Selektorenbegriffe umfassen. Das darf ja jüngst nicht einmal das BVerfG wissen, und das will was heißen.
Für mein Verständnis sind Sinabox und Exit-Node in Schweden miteinander vereinbar.

Fakt ist, wenn ich lese das einige Gemeinden rund 100.000€ und mehr zur Verfügung stellen bzw stellten um Freifunk in die örtliche Fläche zu bringen, fällt es schwer zu glauben das solche Gemeinden nicht ggf in der Summe ~30.000€ aufbringen um ihre vorherigen Investitionen zu schützen.

Aber ich sehe das jetzt nur durch die Laienbrille, ich kenne keine Verträge mit den Komunen.

Das scheint mir nicht zu reichen, um Paragraph 113b Abs. 3 Nr. 2 TKG zu genügen, aber wir werden abwarten müssen, wie Behörden und Gerichte in der Praxis die Vorschrift auslegen.

VDSL ist ein Schreibfehler, richtig?

Finde ich auch, ekelhaft wie sich hier viele dem entgegenwerfen ohne jegliche gegenwehr.
Man sollte sich eher Gedanken machen, wie man das ganze Freifunk/Backbone Geflecht
so weit zersplittern kann um die VDS komplett zu umgehen.
Freifunk mit VDS ist kein Freifunk mehr …sondern Spyfunk!

Für alles andere gilt: your argument is invalid! :stuck_out_tongue:

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Mein Standpunkt ist folgender:

Zur Wehr setzen gegen die VDS mit allen möglichen (politischen/zivilgesellschaftlichen) Mitteln!
Dazu unbedingt Gleichgesinnte und Verbündete identifizieren und kooperieren, denn gemeinsam ist man stärker. Allein geht nicht.

Allerdings gibt es GRENZEN: Verkämpfen um jeden Preis ist für mich aus Sicht des Betreibervereins Freifunk Rheinland e.V. keine Option. Der FFRL ist in erster Linie Provider für Freifunker - nicht mehr und nicht weniger.
Deshalb ist es durchaus sinnvoll und vorausschauend, schon jetzt zu prüfen und zu planen, wenn die (politische/zivilgesellschaftliche) Gegenwehr nicht funktioniert hat. Es bedeutet ja nicht , dass man nicht kreative Ausweichszenarien entwirft, die sich bei der möglichen VDS für die Ermittler dann wirklungslos erweisen.

DANN erst anzufangen für den WorstCase zu planen, wäre fatal und auch einfältig.

Es ist immer gut, für Plan B und Plan C vorbereitet zu sein. Das muss man diskutieren und vorbereiten, nicht mehr und nicht weniger.

Ich empfinde so einige Postings hier auch nicht als „entgegenwerfen ohne jegliche gegenwehr“. Wer gern als Aktivist tätig sein möchte, schön, helfe gern mit. Aber der FFRL als Verein allein ist dafür die falsche Plattform. Sie kann mit im Boot sein, aber der FFRL ist kein attac oder netzpolitik.org.

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Die Position der Backbone Betreiber wurde doch schon dargestellt : „Abschalten“
Warum meinst Du das Thomas und Oliver entgegen ihrer tiefsten Überzeugung handeln werden?

Wer garantiert das niemand die Daten missbraucht? Wenn Daten vorhanden sind können sie auch
geklaut und missbraucht werden, soviel ist klar (Ist nicht das erste mal das FF Supernodes gehackt wurden).
Nach deiner Überzeugung wäre es ja dann auch völlig ok wenn ich ab jetzt das verhalten
unserer ca. 3000~5000 täglichen Nutzer logge und dann die Daten an BigData Firmen verschenke?

Das alle steht in direktem Konflikt mit dem „Memorandum of Understanding“ :octopus:

Freifunker sind Aktivisten, oder verstehst Du dich als Hotspot Betreiber? Oo

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Hm, ich sehe schon, ich muss noch präziser und ausführlicher formulieren, sonst kommt mein Gedanke falsch an.

[quote=„Comacho, post:69, topic:13736“]
Freifunker sind Aktivisten
[/quote]Das stimmt. Das Ausmaß des jeweiligen Aktivismus und die Form sind allerdings je nach Freifunker sehr gering bis massiv ausgeprägt.
Gleichermaßen breit dürfte die Bandbreite möglicher Kompromisse bezogen auf alle Freifunker deutschlandweit sein. Von „Sofort abschalten“ bis „Wenn es doch so sein muss…“

Ist perse nicht möglich. Datenvermeidung ist der Schlüssel.
Gesetze sind aber ab Gültigkeit nicht mehr auszublenden. Dann müsste Provider XY und auch FFRL wohl dem folgen. (Es sei denn, man beschließt vorher wirklich den „shutdown bei VDS-Zwang“)

[quote=„Comacho, post:69, topic:13736“]
… und dann die Daten an BigData Firmen verschenke?
[/quote] Wo und wann tue ich das als zwangsspeichernder Provider? Ist das eine Zwangsläufigkeit oder Deine These?

Tut es. Gesetze können über solchen Werken stehen, da machst Du erst mal nix (außer dagegen juristisch vorgehen).

Nicht falsch verstehen, ich wehre mich zusammen mit anderen gegen VDS und div. andere Gesetzesentwürfe. Manchmal ist es vorausschauend und auch klug, auf verschiedene Szenarien vorbereitet zu sein. Eine eingeführte VDS kann auch gerichtlich wieder mal kippen. Bei Szenario „abschalten“ ist FFRL aber dann weg vom Fenster und müsste neu anfangen (vermutlich; oder auf Sparflamme mitgeschleppt, was Ressourcen kostet)

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Das mit dem weitergeben habe ich jetzt mal Mr.Evil-Admin unterstellt, reine Fiktion aber dennoch
im Bereich des möglichen.
Ich finde halt das wir nicht so einfach einknicken sollten, und uns auch ruhig der mittel bedienen
sollten die wir zur Verfügung haben. Viele Freifunk Communitys haben ein hohes ansehen,
teils auch politischen Einfluss auch wenn es nicht gewollt ist. Und genau da sollten wir ansetzen,
und selbst auch mal „guten“ Populismus machen!
Für Freiheiten muss man kämpfen :stuck_out_tongue:

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Und ich finde es ekelhaft, wie Du und @Andibraeu hier versuchen, aus einer differenzierten Betrachtung inkl einem Plan zum effektiven passiven Widerstand (Loggen von von ziemlich nutzlosen Daten „nach Buchstaben des zum Glück handwerklich schlecht gemachten Gesetzes“) zu diffamieren.
Wo sind denn Deiner Meinung nach „die Vielen“, die die VDS gern und möglichst umfassend umsetzen wollen?
Derjenige, der dem „es muss mehr gespeichert werde“ zuspricht bist schließlich Du selbst.

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(3) Die Erbringer öffentlich zugänglicher Internetzugangsdienste speichern

  1. die dem Teilnehmer für eine Internetnutzung zugewiesene Internetprotokoll-Adresse,
  2. eine eindeutige Kennung des Anschlusses, über den die Internetnutzung erfolgt, sowie eine zugewiesene Benutzerkennung,
  3. Datum und Uhrzeit von Beginn und Ende der Internetnutzung unter der zugewiesenen Internetprotokoll-Adresse unter Angabe der zugrunde liegenden Zeitzone.

Ich lese hier nichts von Port Mapping etc. Vielleicht verstehe ich was falsch aber mit „eindeutige Kennung des Anschlusses“ meinen die den Physikalischen Anschluss. Mit Benutzer Kennung sowas wie den Anmeldenamen oder die Kundennummer. Und ansonsten wollen sie doch ganz ein deutig nur die IP (Internetprotokoll-Adresse) haben? Lese ich da was falsch?

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Es gibt wohl doch noch Gegner der VDS:

Bundesverfassungsgericht: 30.000 Unterschriften gegen die Vorratsdatenspeicherung
http://www.golem.de/1611/124700-rss.html

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