Workarounds die nur dazu dienen den Gesetzestext auszuhebeln haben juristisch keinen Bestand.
Nur zur Erinnerung in diesem Thread, für alle die es auf der Watch haben, Termin ist ja nachher.
Thema: Kosten der VDS
Auszug aus dem Leitlinien zur VDS:
„…Werden die TK-Anbieter entschädigt?
Wenn erkennbar oder substantiiert vorgebracht ist, dass für die TK-Anbieter durch die Speicherung eine unverhältnismäßige Kostenlast entsteht, die in solcher Weise erdros-selnde Wirkung hat, dass das Übermaßverbot verletzt ist, werden sie für die Umsetzung der Speicherverpflichtung entschädigt. Für Kosten, die durch den Abruf der Daten ent-stehen, wird eine Entschädigungsregelung vorgesehen…“
Auch wenn kein Freifunker FAN einer VDS sein wird, sollten wir trotzdem überlegen, wie wir einen Plan B oder auch C darstellen könnten. Wenn es auch für uns unabdingbar sein sollte, an irgend einer Stelle Daten im Sinn der VDS zu erfassen und zu halten, wäre ggf. o.a. Entschädigungsregelung ein wirklich interessanter Punkt, wie ich finde.
Einfach abschalten kann es in meinen Augen wirklich nicht sein. Dann hätte die Lobby und die gewerblichen Provider gewonnen und all das inzwischen Erreichte wäre verloren…
Ich stimme dir voll zu. Wenn wir dadurch ein so großes Projekt wegschmeißen würden, dann freuen sich andere wieder. War der Ganze Kampf denn nach euerer Auffassung ganz umsonst?
Klar, VDS macht es nicht einfacher, aber es gibt immer Lösungen
also ich mach dann lieber ziviler ungehorsam und dergleichen bevor ich mich für ein paar Tausend Euro kaufen lass. Nur meine Meinung.
Daran habe ich noch gar nicht gedacht, und ich glaube es wurde auch in der Mumble-Runde nicht erwähnt.
Nochmal deutlicher ausformuliert: Sobald Freifunk wegen VDS als Alternative zum Telekom/Vodafone/Unitymedia/etc-Hotspot ausscheidet, könnten diese Anbieter auf die Idee kommen, die aktuellen und zukünftigen, im Trend steigenden, Gewinnverluste durch Freifunk (und andere Kleinanbieter, die aussteigen) als Opportunitätskosten gegen die Kosten der Vorratsdatenspeicherung aufzurechnen.
Und dann wird vielleicht dier Vorratsdatenspeicherung in der kaufmännischen Betrachtung direkt ein ganzes Stück weniger unattraktiv. Und dann stellen die „Großen“ im schlimmsten Fall den zur Zeit durchaus noch mäßig brausenden Gegenwind gegen die VDS komplett ein.
Wenn man denn noch weiter auf ein Tunnelsystem setzt.
Ohne Tunnel muss der ISP die Daten speichern, ganz einfach.
Eigentlich könnte man auch auf ein Controller System umrüsten. Ähnlich Cisco Meraki, UniFi.
Auch nicht unmöglich es wie OpenDNS „Umbrellar“ zu gestalten.
Genau. Über Tunnel nur noch den Mesh (unverschlüsselt) und in einer Wolke muss sich dann immer einer finden der den Kopf hin hält und lokalen Exit spielt.
Ich denke nicht, dass das gilt.
Beispiel: Zwei böse Buben installieren sich zwei Freifunkrouter und verbinden die über den Tunnel und kommunizieren darüber. Dann wird man nachher gefragt, warum es keine VDS gab. Ich denke, dass VPN dann ganz abgestellt werden müsste.
Wer weiß schon was gilt? Wenn der Mesh direkt von Knoten zu Knoten eingerichtet wird, von mir aus mittels dyn-dns oder mittels eines anderen broker Diens (nur die Vermittlung über die „vpn-server“), dann wirst ja auch nix VDSen müssen. Ansonsten müssten auch jede Fritzbox VDS liefern, die ein VPN zu einer anderen Frritzbox aufbaut…
- Knoten melden die MAC-Adressen jeweils an den Broker
- Client arp nach einer lokalen IP
- Broker meldet IP des Knoten mit der Ziel-MAC
- Knoten bauen Verbindung untereinander auf.
Ich weiß auch nicht. Wollte nur was antworten.
Im Prinzip ist Freifunk in Bezug auf den Dienst Internet genauso ein VPN-Dienst wie traceless.
Unterschied: Wir wollen nicht zwangsweise die Anonymisierung der Nutzer, weil das nicht das Geschäftsmodell ist.
Bin mal gespannt, eigentlich sollen offene WLANs ja in Schwung kommen hier…
Ja sehr schwierig nur eine Frage der Zeit bis andere nachziehen (müssen).
Aber es gibt ja auch ausländische VPN Anbieter…
Der Vorteil von Hotspot Anbietern, wie es der Dienst Internet innerhalb des Freifunks ist, ist, dass wir wenigstens grob die DSL-Leitung kennen, durch die die Übertragung läuft. Von daher wäre eine Speicherung immerhin technisch möglich. Im Gegensatz zu dem Modell bei traceless.
Mit genügend „Motivation“ kann man alles loggen, das ist ja das Schlimme -.-
Hier zählt das Recht des Landes, wo der WLAN Router aufgestellt ist. Praktisch kann man so die Speicherpflicht nicht umgehen. Zumindest war mal sowas verfasst, müsste suchen.
@himen musste nicht raussuchen , ist im grunde immer so. Die Kniffligkeit liegt darin das man dann deutsches Recht in einem anderen Land durchsetzen müsste (IP-Adressherausgabe) -und das geht prinzipiell meist nur wenn selbiges dort (ähnlich) Strafbar(oder Ordnungswidrigkeit) ist. (abgesehen von dem Aufwand)
so kann man schweizer Kfz knöllchen durchaus in Deutschland durchsetzen.
Ich gehe davon aus, die Mehrzeit der Freifunkenden, die z.B. bei OVH in Frankreich Server angemietet haben (Kimsufi, OVH, SoYouStart), sich vermutich wenig mit den Auflagen beschäftigt haben, die für Internnetdienstleister in Frankreich gelten.
Dort sollte man ein Vollzugs- und auch Durchsetzungsdefizit durchaus positiv annehmen.
Zumal man- wie bei vielen Regeln- darauf vertrauen darf, dass im Falle einer Kontrollverschärfung andere/relevantere zuerst „angezählt“ werden und das dann durch die Presse und Nachrichtenkanäle geht, so dass man ggf. dann immer noch „aktiv“ werden kann. (Womit für mich dann der Kreis zur FF-VDS geschlossen wäre)
Kann man denn FF nicht so „verfrickeln“ wie Tor? Es fliessen irgendwo Daten rein und irgendwo raus. Und natürlich kann man dann VDS machen, aber nur das was man hat. Z.b. das der gesuchte Nutzer die 192.168.x.x hatte.
Das kann man schon tun.
Darf man aber nicht, wenn man einmal den Weg gewählt hat „wir sind so richtig offizieller Provider mit allen Rechten und Pflichten“.
Dass ein anderer „Verein“ das tun könnte: Klar. Nur wäre das dann nicht nicht der FFRL.
(Personelle Überschneiden bei so etwas sind natürlich nie ausgeschlossen.)
VPN-Anbieter müssen keine Vorratsdaten speichern
http://www.golem.de/news/bundesnetzagentur-vpn-anbieter-muessen-keine-vorratsdaten-speichern-1611-124527.html
Das geht in die richtige Richtung und unterstreicht unseren Plan!