Hi,
hmhmh, schwierig, schwierig.
Wie kann ich jetzt am besten antworten,ohne dich deiner Motivation zu beschneiden.
Ich versuche es mal, indem ich erstmal etwas über unsere „Modellstadt“ Arnsberg erzähle.
Die Stadt Arnsberg konnte für das Freifunk Projekt begeistert werden. Sie unterstützte daraufhin die kleine Gruppe von Freifunkern indem sie,
- Zugang zu den städtischen Dächern und Steckdosen ermöglichte
- Hilfe bei der Suche angeboten hat, um den Freifunkern einen Raum für ihre
Treffen zu bieten
- bei den städtischen Partnern, wie zB Sparkasse für Fördermittel
geworben hat
- sich öffentlich hinter dieses bürgerschaftliche Projekt gestellt und
entsprechend kommuniziert hat,
Durch diesen öffentlichen Support durch Stadt und nicht zuletzt die zwischenzeitlich eingestiegene Werbegemeinschaft öffneten sich dort den Freifunkern viele Türen.
Zusammenfassend hat die Stadt die Freifunker tatsächlich bei dem Aufbau des Netzwerks aber auch bei der Communitybildung unterstützt.
In Gelsenkirchen scheinst du/ihr einen anderen Weg gegangen zu sein. Soweit ich erkennen kann, wurden Pressemitteilungen verschickt und Anträge an den Rat gestellt, auch soll eine Pressekonferenz stattfinden.
Erst jetzt fängt man an dieser Stelle an sich um die konkrete Realisation Gedanken zu machen und was liegt da näher, als eben den Aufbau, Wartung und Pflege des Netzwerkes selbst in städtische Hände zu geben, oder zumindest parziell dorthin auszulagern.
Ich sehe diesen Weg mit vielen Stolpersteinen gepflastert. Führen wir uns mal einfach vor Augen, was Freifunk eigentlich ist. Es ist die Idee, ein nicht kommerzielles Netz zu bauen, welches fest in den Händen von Bürgern ist. Du schreibst ganz richtig in deinem ersten Satz, die Stadt solle unterstützten. Das finde ich sehr gut, zwischen unterstützen und betreiben ist aber ein großer Unterschied. Ich könnte mir vorstellen, dass unter den Freifunkern viele Vorbehalte gegen ein ‚staatlich‘ betriebenes Freifunknetzwerk bestehen.
Einer Stadt muss immer vor Augen geführt werden, dass nicht sie dieses Netz betreibt, sondern die Freifunker. Aus Erfahrung kann ich berichten, dass dies nicht immer ganz einfach ist. Manchmal ist es sogar unmöglich. Aber dann muss man als Freifunker einfach nein sagen können und dürfen.
Du schreibst:
Grundsätzlich möchte ich dir und auch allen anderen kommunalpolitisch aktiven Menschen empfehlen sich erst um die Bildung einer Community zu bemühen und dann erst Kooperationen mit der Stadt einzugehen. An den Communitybildung kann eine Stadt durchaus durch die entsprechende Rahmenbedingungen unterstützend einwirken, siehe Arnsberg. Die Communitybildung selbst ist allerdings Hauptaufgabe der Freifunker und wird ganz aktiv durch den Verein unterstützt, zB KickOff Vorträge etc.
Ich würde abschließend sogar sagen, wo keine Community, da auch kein Freifunk möglich.