Die Information von Felix bedarf allerdings einiger Berichtigungen:
- seitens der Stadt Burscheid und bis zum 17.02.2015 auch seitens des VfN NRW e.V. wurde eine Teilnahme (mit VPN) an die Mitgliedschaft und Beitragszahlung gebunden. Eine Einbindung für jeden (wie bei anderen möglich) gibt es bislang nicht.
Die Mitmach-Aktion bei den Burscheider Innenstadt-Geschäftsleuten aufgrund Betreibens der Stadt erfolge u.a. durch mehrere „junge Männer von Freifunk Rheinland e.V.“ die die Stadt vorestellte, (so übereinstimmende mündliche Aussage einiger Geschäfstleute, da war wohl eine Info-Veranstaltung), während der VfN NRW e.V. zu dem Zeitpunkt nicht einmal genannt wurde.
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von einer „Community“ im eigentlichen Sinne kann in Burscheid kaum gesprochen werden, die Beteiligten sagten einfach, das habe die Stadt so vorgegeben.
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Ich habe (und bin dabei) in Buuscheid freie Router einzurichten (zweckgebundene Spenden liegen vor), eine „community“ ist das aber auch (noch) nicht, aber damit haben wir zwei - auch namentlich - kollidierende Netze in Burscheid.
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Ich habe am 15.02.2015 an den Bürgermeister und an alle Mitglieder des Stadtentwicklungsausschusses folgenden persönlichen Brief geschickt:
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Betr.:Beschluss und Umsetzung des Beschlusses betr. Freies Internet vom 21.10.2014
Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
ich beziehe mich auf Ihren Beschluss des Stadtentwicklungsausschusses vom
21.10.2014 betreffend freies Internet, wozu sowohl die
Beschlussvorlage vom 22.09.2014, als auch die Umsetzung eine Reihe
von Fragen aufwirft und aus meiner Sicht äußerst problematisch ist,
da in hohem Maße unsozial und möglicher Weise auf eine
Fehlinformation beruhend und die Auswirkungen so nicht erkannt wurden
und nicht gewollt sind.
Die Beschlussvorlage vom 22.09.2014 schlägt (gut und sachlich richtig)
„Freifunk-Rheinland e.V“. als Umsetzungspartner vor, was so auch
richtig am 21.10.2014 beschlossen wurde. Der Beschluss an sich ist
also gut und richtig.
Hingegen sind die Ausführungen dazu in der Beschlussvorlage falsch, und die
Stadt hat nicht mit „Freifunk-Rheinland e.V.“, sondern mit dem
einen irreführenden Namen führenden „Verbund freier Netzwerke
NRW e.V.“, der die ebenso irreführende Domain „Freifunk-NRW.de“
u.a. hat, eine Zusammenarbeit realisiert. Das ist entgegen dem
Beschluss und sachlich und von seinen Auswirkungen her falsch und
grob unsozial.
Der Unterschied zwischen „Freifunk-Rheinland e.V.“ und „Verbund
freier Netzwerke NRW e.V.“ im Namen und in den Voraussetzungen
zur Zusammenarbeit sollte eigentlich augenfällig sein:
„Freifunk-Rheinland e.V.“ hat ca. 2.000 aktive Nodes im Rheinland und für die
Teilnahme gibt es weder eine Mitgliedsverpflichtung in den Verein,
noch sonst irgendeine finanzielle Verpflichtung. Jeder kann sich
überall damit verbinden. Damit entspricht das dem Freifunk-Netz für
Jeden und ist auch sozial.
„Verbund freier Netzwerke NRW e.V.“ hat angeblich ca. 200 Nodes, wovon
allerdings zahlreiche nur scheinbar existieren, ist auch kein
Dachverband oder vertritt mehrere Netze, sondern nur sein eigenes,
wobei die in der Beschlussvorlage angegeben Standorte so auch falsch
sind, und - der gravierendste Punk - Voraussetzung für die Teilnahme
sind Vereinsmitgliedschaft und Beitragszahlung. Damit ist das kein
Freifunk, sondern Privatfunk (wenn auch auf der selben Technik
basierend) unter falscher Flagge.
Zwar wird auf dem ersten Blick das Ziel der Stadt - freies Internet -
erfüllt, aber durch die Zwangsmitgliedschaft als Einstiegshürde auf
denkbar unsozialste Weise und so per Saldo eine Hemmnis weiterer
Ausbreitung:
- weitere Hotspots können nicht einfach angebunden werden und so das
Netz vergrössern, weil auf zahlende Mitglieder beschränkt, was
nicht jeder kann und will, sei es aus finanziellen, sei es aus
grundsätzlichen Erwägungen. Zudem geben viele lieber eine Spende,
die sie zu nichts weiter verpflichtet, als direkt einem Verein
beizutreten. Vor allem wird eine weitere Ausbreitung durch
Privatleute damit kaum möglich.
Eine leicht verständliche Darstellung der Problematik finden Sie unter
http://freifunk-burscheid.de/
Damit stellen sich eine Reihe von Fragen, die ich Sie bitte, mir zu
beantworten:
-
Wie soll mit dem Widerspruch zwischen Beschluss einer Zusammenarbeit
mit „Freifunk-Rheinland e.V.“ und tatsächlicher
Zusammenarbeit mit „Verbund freier Netzwerke NRW e.V.“
umgegangen werden?
-
Wie gedankt man die Öffnung des Freifunk-Netzes für jedermann, also
auch für Privatpersonen und Geschäftsleuten ohne Mitgliedschaft und
Beitragszahlung, frei von jeglichen finanziellen Verpflichtungen und
damit die soziale Lösung, nachzukommen, oder gedenkt man, die Lösung
mit Privatfunk unter falscher Flagge mit restriktiver Ausbreitung und
sozialer Ausgrenzung beizubehalten?
Im Moment erscheint es, als habe die Beschlussumsetzung „ein
Geschmäckle“, sei eine Burscheider Variante von „Kölscher
Klüngel“; denn es ist mir nicht verständlich, wieso eine teure
und schlechte Lösung, die zudem noch unsozial ist, einer möglichen
kostengünstigeren und sozialen Lösung vorgezogen wurde.
Eine Lösung des Problems wäre indes sehr einfach:
-
Aufkündigung der Zusammenarbeit mit „Verbund freier Netzwerke
NRW e.V.“ und korrekte Ausführung des Beschlusses =
Zusammenarbeit mit „Freifunk-Rheinland e.V.“
-
sofern die Router der beteiligten Geschäftsleute deren Eigentum sind
und nicht im Eigentum des „Verbund freier Netzwerke NRW e.V.“
verblieben, ist ein einfaches Aufspielen einer anderen „Firmware“
auf den Router die einfache und kostengünstige Lösung. Dauert ca.
15 Minuten.
-
wenn die Router im Eigentum des „Verbund freier Netzwerke NRW
e.V.“ verblieben sind, ein Austausch des Routers gegen einen
fertigen Router des „Freifunk-Rheinland e.V.“
Ich hoffe, bei Ihnen ein Problembewusstsein erzeugt zu haben und würde
mich über Ihre Antwort freuen
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