Abwägung von Datenschutzansprüchen mit Knoten-Selbstauskunft

Anonymität erreicht man nicht durch die Wahl des genutzten Netzwerkes.

Sobald man in den Fokus geraten ist, nutzt einem auch keine anonyme SIM-Karte/Stick mehr, denn dann verfolgt dich ja schon jemand mit einem IMSI-Catcher. An anderer Stelle wird berichtet, dass Staatsfeind Nr. 1 Snowden weiß, wie man Anonymität wahrt: Snowden-Vertrauter erklärt, wie man geheim kommuniziert. Da steht nix von „nutze Freifunk“ und fertig. Das muss man mit anderen Werkzeugen erledigen.

Ich rege an, dass der Freifunk Beitrag im wikipedia überarbeitet wird: Beginnen sollte man mit einem Hinweis, dass Beitrag, aufgrund seiner aktuellen Verkürzung der Realität, innerhalb der Communities als Argument ge- und missbraucht wird. Grund dafür ist u.a. die mögliche widersprüchliche Interpretation von Anonymität in verschiedenen möglichen Konzepten der Nutzung: während es im PPA heißt, dass der „Eigentümer erklärt, erreichbar zu sein und wird dazu wenigstens eine E-Mail-Adresse bekanntgeben.“ heißt es im MoU „weder Nutzerinnen noch Knotenbetreiberinnen sollen sich registrieren oder anmelden um mitzumachen.“ und „Die Angabe von Emailadressen zur Kontaktaufnahme und Geokoordinaten zur Darstellung auf der Karte ist freiwillig.“

Im MoU liest man aber auch: „Die Nutzer*innen sind selbst für Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ihres Traffics und für Anonymisierung verantwortlich.“ - Die Geokoordinaten eines Knotens werden „Bedarfsstellen“ recht einfach finden, sehr leicht, wenn der Knoten mit einem anderen mesh. Die stärkste Form zu Anonymisieren wäre, auf dem Knoten WLAN abzustellen und nur über LAN zu benutzen: dann wäre der Knoten nur über die IP-Adresse zu identifizieren, die er für das VPN nutzt. Und man würde sich als echter Freifunker outen. Jemand, dem es ausschließlich um die Steigerung der eigenen Anonymität geht. Falsch verstandener Freifunk.

In der Community in der ich mitwirke, sperrt niemand einen Knoten von den VPN-Servern aus, weil keine Adresse angegeben worden ist. Ich kann mir aber vorstellen, dass ich meinen Nachbarn am Meshen hindere, wenn er mir einen Anlass dafür gibt, und sei es die fehlende Erreichbarkeit. Nein, eigentlich kann ich es mir nicht vorstellen…

Freifunk besteht allerdings aus vielen Gruppen. Eine Behauptung, dass ein Textentwurf

ist, ist solange eine Behauptung, wie es keine gesicherten Zahlen über Gruppen, deren Größen und deren Meinungen gibt. Und eine Behauptung der man nie widersprechen können wird, denn ich zitiere aus einer möglichen Präambel: „Ein Freifunk-Netz ist dezentral aufgebaut und wird von vielen Individuen betrieben. Diese dezentrale Organisationsstruktur fördert bewusst lokale Aktivitäten, statt sie von einer übergeordneten Entität steuern lassen zu wollen.“

Eine Behauptung wie diese dient nur einem: Machtspielchen. In dem Zusammenhang werden dann auch Vorwürfe wie dieser in den Ring geworfen:

Der Freifunk wird es auf Dauer schwer haben. Man an kann vorgetragenen Argumenten selten die Motivation des Vortragenden erkennen. Eine Menge Arbeit die Motivation immer klar rauszustellen und Widersprüche zum Gedanken des Freifunk aufzuzeigen.