Backbone in Oberkassel

Fortsetzung der Diskussion von Freifunk in Düsseldorf:

Erstmal herzlich willkommen @Uwe_Woellner und sorry, dass ich mich jetzt erst melde.

Wir haben leider bisher keinen richtigen Backbone am Laufen. In Flingern hat unter anderem @adorfer Mesh-Verbindungen über längere Distanzen (1 km und mehr) ans Laufen gebracht, aber diese Links befinden sich auf der selben Netz-Ebene und bieten nur begrenzte Kapazitäten an.

Ich bin gerade auf deinen Post gestoßen, weil ich nun selber mit dem Thema beschäftigt bin. Wir verhandeln derzeit über eine mögliche Anbindung über Richtfunk, direkt vom Rechenzentrum aus (Interxion) und überlegen, wie wir diese weiter verteilen können. So entsteht hoffentlich bald etwas, das als Backbone taugt und uns auch von der Begrenzung enthebt, DSL-Verbindungen per Tunnel überbrücken zu müssen.

Gerade in Oberkassel begrüße ich es sehr, wenn du uns die Möglichkeit eröffnest, da dort nach meinem Wissen bisher nichts möglich erschien. Auf der von dir gezeigten Karte gibt es mehrere Standorte, die wir potentiell anbinden können.

Ich denke dabei an Ubiquiti PowerBeam oder ähnliche Hardware. Hast du damit bereits Erfahrung sammeln können?

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Der Bau eines Backbones wäre prinzipiell interessant, weil der Standort durchaus durchaus verlockend klingt.

Was wenig bringen wird (außer maxial langen grünen Linien auf einer Karte) wäre, „normaeles Freifunk“ auf solchen Weitverkehrsstrecken zu sprechen.

Wie weit man sich dann von dem „normalen Meshprotokoll“ entfernt hinsichtlich der genutzten Protokolle (sind ja gefühlt mindestens 4 verschiedene Schichten, die man austauschen könnte): Mag man unterschiedlich beurteilen.
Der administrativ einfachaste Schritt wäre es, das normale Meshprotokoll auf „Hersteller-Firmware“ von Richtfunk-Gerät zu senden. Dann könnte man noch statt eines Layer2-Protokolls dedizierte IP-Tunnel (gibt auch wieder x Standards) routen. Oder in zulassungsfreie, aber nicht ganz so übervölkerte Frequenzbänder auszuweichen, die man ebenfalls lizenzfrei nutzen darf.

Nur bei alledem: Es gilt zu prüfen, was auch Sinn ergibt.
Denn beim Backbone-Bau versenkt sofort mindestens 300€ pro Ende, meist noch mehr, je nach Professionalität des Aufbaus. Und bei 10k€ ist da noch lange nicht Schluss.
Und Stromkosten von >20€/Monat hat man auch schnell zusammen, wenn man nur ordenltiches Equipment aufstellt.

Wobei einen das nicht abhalten muss. Es ist nur eben nicht mit 15€ und ein paar Kabeln getan. Es muss einem dann nur halt ein teures Hobby wert sein.
Dann darf es auch (technisch) sinnfrei sein, weil man eigentlich™ die Links mit billigen VPN-Tunneln vom Discount-DSL-Provider einfacher, zuverlässiger und auch preiswerter bekäme.

Was wäre jetzt ein sinnvolels Szenario: Wenn man Freifunk an Orte bringen möchte, an denen es zwar 230V gibt, aber keine Internet-Uplinks.

Also z.B. wenn man irgendwo Strom auf einer Rheinwiese bekäme und dort dann Internet hinbeamen könnte, um es dort dann jeweils mit normalen Outdoor-APs für Clients abzustrahlen.
Das wäre lecker. Und würde auch Sinn ergeben.
Oder ein Kiosk oder Fahrkartenverkäufer, der zwar Strom, aber kein DSL hat.

Nur irgendwie fehlt uns da bislang die Steckdose, die wir nutzen könne.

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@adorfer @nomaster
Ich bin bereit. Sagt mir wann und welche Szenarien ich umsetzen soll um euer Netz zu erweitern/stärken.
Erfahrungen mit Ubiquiti Nanostation M2 Loco, Ubiquiti Nanostation M2 und TP-Link CPE210 habe ich schon sammeln können. Hardware ist vorhanden und PoE Kabel liegt im Dachboden. Lediglich die original Firmware ist noch drauf.

P.S.: Das Vorhaben mit dem Rechenzentrum hört sich natürlich sehr verlockend an! Bin gespannt!
Was ich mich noch gefragt habe ist, wieso habt ihr noch keine Flyer die man bei Nachbarn einwerfen könnte um den Freifunk noch weiter zu verbreitern? Dann wird eventuell der ein oder andere sein Netz freiwillig zur Verfügung stellen? Ist jemand aus der Marketingbranche in eurem Forum?

Gibt es hier, ist aber schon etwas abgegangen.

Verbesserungen/Alternative Versionen /Forks willkommen.
Meiner Erfahrung nach zieht es „als anonyme Postwurfsendung“ nicht. Gar nicht.

Was die Linkstrecken anbelangt: Was gesucht werden sind also Gegenstellen ohne Internet.

Oder bestehende Freifunk standort, an denen es nicht sinnvoll fixes Netz gibt.

Links aus eine RZ herauszulegen: Kann man tun, nur entweder hat man dann eine 600MBit/s-Brutto-Link, über den TCP-netto nur 170MBit/s laufen (also weniger als es hier in VDL- und UM-Ausbaugebiet für tendenziell weniger Aufwand und Kostem gibt.)

Oder die Keule kommt dann, wenn man mehr als 100TB im Monat macht und dem RZ das in der Mischkalkulation zu teuer wird. Und man dann auch gezwungen wird zu drosseln.

Aus Spaß an der Freud würde ich durchaus noch ein paar LiteBeamAC oder NanobeamAC auf Dach hängen.
Aber mir fehlen da geeignete Gegenstellen. Die Spass daran haben, Dinge zu installieren, die ökonomisch betrachtet keinen Sinn ergeben.
Von meinen Standorten aus kann ich die andere Rheinseite nicht sehen.

Das ist eher unwahrscheinlich, da die recht teuren Peerings zu Telekom & Co wegfallen und nur noch die recht günstigen Peeringmöglichkeiten mit dem FFRL Backbone bezahlt werden müssen.

Da kann also deutlich mehr durcheschleust werden ohne dass es anfängt schmerzhaft zu werden, zumindest wenn das RZ bereit ist genauer hinzuschauen.

Wie oben erläutert: Das Netz wirklich zu stärken: Da braucht es ein sinnvolles Nutzszenario.
Falls Du also einen Kiosk (oder was anderes mit Dauerstrom) von Deinem Dach aus sehen kannst, wo Du Dir vorstellen kannst, dass es dort Dankbare Freifunk-Nutzende geben könnte (und einen Menschen, der das auch für sinnvoll hält und dafür auch rund 100€ in Hardware investieren mag und das dann zukünftig auch mit Strom versorgt): Dann wird das was.

Oder anders gesagt: Clients auf >200m zu versorgen klappt in der Großstadt nicht. Da kommt maximal noch DHCP durch, aber kein sinnvoler Nutztraffic, der mehr wäre als ein Handy im GPRS-Drossel-Todeskampf.
Und auch Meshnetz auf 2,4GHz ist nach spätestens 500m nahezu tot, zumindest mit halbwegs zulässigem Antennen-Equipment.

Richtig. Wir peeren per Patchkabel innerhalb des selben Netzes. Das geht, weil wir in Düsseldorf einen der drei POPs des Rheinland Backbones stehen haben. Mir wurde das von @pberndro auch bereits zugesagt.

Wir streben an, wesentlich mehr Kapazität als 100 Mbit/s über den Backbone zu liefern. Daher soll der Backbone mit entsprechend großer oder vielen Links gebaut werden und an mehreren Stellen auf Glas übergehen.

Natürlich wäre es ökonomisch nicht sinnvoll, für weniger Kapazität Anschaffungen zu machen und Dacharbeiten zu leisten. Meine Motivation besteht darin, dass wir über einen Backbone schnelleres Internet bauen können, als über Modems jemals möglich.

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Ich kann dir leider auf der Stelle noch nichts anbieten. Bitte gib uns noch ein paar Wochen Zeit. Momentan laufen Verhandlungen mit mehreren Gebäudebetreibern, auf denen wir mögliche Gegenstellen anbringen können.

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