Community-Treffen in Düsseldorf am 13.10.2014

So. Das heutige Treffen ist nun vorüber und ich sitze ziemlich erschöpft vor dem Rechner. Wir haben wieder viel zu besprechen gehabt und ich merke, da komme ich an meine Grenze.

Ich habe vom Rheinland Backbone berichtet. Wir haben die Internet-Anbindung über IPv4 an unseren Standorten umgestellt. IPv6 kommt demnächst, sobald das Routing getestet ist. Im Zuge dessen werde ich bis auf weiteres zwei der vier Supernodes abschaffen. Die zusätzlichen Systeme bereiten Aufwand in Wartung und Kosten, der sich derzeit nicht lohnt, da die verbleibenden Systeme derzeit nur zu 40% ausgelastet sind. Dennoch gibt es Performance-Probleme, die ich auf eine Überlastung der Host-Systeme unserer virtuellen Maschinen zurückführe. Beim Admin-Team des Backbones sprechen wir gerade darüber und haben hoffentlich bald eine Lösung dafür.

Im Niemandsland wurden beim Auszug eines Freifunkers einige Nodes abgebaut. Die Verbindung zu Nadeshda ist dadurch jedoch nicht gekappt, sondern wird durch die Nodes im Bioladen des Vorderhauses weiterhin aufrecht erhalten – wenn auch mit einer eher miesen Verbindungsqualität. Ich bin im Gespräch mit Bewohnern, die im obersten Stock vielleicht eine Node aufbauen, die dann wieder mit einer Panel-Antenne mehr Bandbreite liefern wird.

Von Nadeshda aus kann die Kiefernstraße gesehen werden. @inge und @adorfer arbeiten an einer Verbindung der Standorte. Beide konnten leider nicht zum Treffen erscheinen, sind aber im Forum aktiv und bleiben in Kontakt. Ich finde den Standort Kiefernstraße besonders interessant und habe die Idee angebracht, von dort aus per Funk zum nahegelegenen Rechenzentrum (Equinix) zu gehen. Wenn wir einen Kontakt dort haben, können wir von dort aus vielleicht per Glasfaser zum Rechenzentrum von Interxion kommen. Letzteres ist einer der drei Router-Standorte des Rheinland Backbone, neben Frankfurt und Berlin. Es gibt also eine reelle Chance, den ersten Standort direkt ans Internet zu bekommen, ohne einen Tunnel über DSL-Leitungen nehmen zu müssen.

@CyrusFox hat die erste Version der Rheinufer-Firmware herausgegeben, die wir als stabil ansehen. Das auch von mir signierte Image findet sich auf dem Images-Server. Ich werde diese Version alsbald auf der Düsseldorfer Homepage verlinken. Dort fehlt übrigens noch eine ordentliche Anleitung. Wer es sich zutraut, ist eingeladen, einen Text zu verfassen und mir zukommen zu lassen. Ich baue ihn dann in die Seite ein.

Die OpenRheinRuhr öffnet am 8. und 9. November das Rheinische Industriemuseum. Bei der Konferenz geht es um Freie Software und Netzpolitik. Es gibt Vorträge und eine Ausstellung, bei der auch der Freifunk Rheinland e.V. einen Stand angemeldet hat. Dort möchten wir das vorwiegend technisch versierte Publikum für unser Projekt gewinnen. Wie im vergangenen Jahr wird vermutlich direkt daneben ein kleines Hackcenter entstehen, bei dem die CCC-Gruppen aus der Nähe sich zusammenfinden. Dort werden wir Interessierten unser Netzwerk erklären und beim Flashen der Firmaware helfen. Einige Anwesenden haben ihr Dabeisein angekündigt und sich bereits zum gemeinsamen Flashen vor Ort verabredet. Kommt alle vorbei!

Ein weiterer Standort, der wieder angesprochen wurde, ist in Derendorf. Dort haben Freifunker zu Zeiten der Community-Treffen im Saffran’s Nodes aufgestellt, deren Aktualisierung längst überfällig ist. @Maltis möchte sich dem annehmen und bittet um Unterstützung.

Wie im Forum bereits angesprochen, ist der Posten der Betreuung unseres Twitter-Accounts vakant. @dictvm und @Sirhcnailuj wollen sich dem annehmen. Ich bitte darum, dass es dazu im Forum einen Thread gibt, in dem wir Feedback dazu sammeln können. Außerdem wurde angesprochen, ob wir nicht die E-Mail-Adresse wiederbeleben wollen. Da niemand der Anwesenden Lust dazu hatte, haben wir uns vorläufig dagegen entschieden.

Zuletzt ging es um eine mögliche Kooperation mit der Stadt Düsseldorf. Es gab ein Treffen des Vereins Digitale Stadt Düsseldorf, bei dem die Pläne für ein freies WLAN in Düsseldorf angeblich als weitesgehend gescheitert dargestellt wurden. Von Freifunk hat da noch kaum jemand gehört, wie ein Teilnehmer des dortigen und unseres heutigen Treffens berichtet. Derjenige sitzt im Stadtrat und hat das Thema bereits weitergeführt, so dass wir jetzt an dem Punkt sind, eine Kooperation in Aussicht zu haben.

Zu Vorgehensweise ergab sich eine längliche Diskussion, die ich hier nicht vollständig wiedergeben kann. Ich denke, dass wir als Community aufpassen müssen, von den ambitionierten Plänen der Stadt nicht erschlagen zu werden und den Entscheidern eine realistische Vorgehensweise zu vermitteln. Dazu fanden die Anwesenden die Idee gut, zunächst lediglich einen einzigen Standort anzubinden und dort möglichst direkt per Glasfaser ins Internet zu kommen. Ich habe von den Berlinern gelesen, die dies bereits erfolgreich in einem Rathaus ihrer Stadt umgesetzt haben.

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