Community-Treffen in Düsseldorf am 13.10.2014

Ich lade euch zu unserem Community-Treffen ein:
Montag, 13. Oktober ab 19 Uhr im Chaosdorf.

Themen:

  1. Bericht vom Umstellung des Routings auf den Rheinland Backbone
  2. Umbau der Wolke Nadeshda/Niemandsland
  3. Firmware Stable-Release
  4. Wir bei der Open Rhein Ruhr 2014
  5. …was euch sonst noch einfällt

Ich werde auch diesmal wieder einen Bericht vom Treffen schreiben.

Ich denke als wichtiges Thema sollten wir über die Runde von „Digitale Stadt“ sprechen, davon kann Frank uns was erzählen. Es geht dabei um den politischen Willen ein (Internet-)WLAN Netz für Düsseldorf aufzubauen. Dort gibt es eine sehr große Chance, dass Freifunk gefördert wird. Wir müssen schauen, was wir dort für eine Rolle spielen wollen und können.

Ich freu mich drauf!

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Ein Blick auf Mitgliederliste von digitalestadtduesseldorf.de reicht mir ja eigentlich, um da möglichst wenig Kontakt mit haben zu wollen. Das ist doch mehr Industrie-Lobby als alles andere.

Einige weitere Money-Quotes:

Die Digitale Stadt Düsseldorf vernetzt die Zukunftsbranchen der Informations- und Telekommunikationswirtschaft mit den klassischen Branchen.

Ausbau Düsseldorfs zu einer europaweit führenden Multimedia-Metropole.

Könnte mir aber vorstellen dass wir mal aus Interesse bei dieser Veranstaltung am 29.10. vorbei schauen, und wenn’s nur dazu dient, Vorurteile zu bestätigen.

Es sei denn, du redest von etwas völlig anderem. Dann bitte ich um weitere Informationen und empfehle eurem Projekt einen anderen Namen.

Gut, dass wir das vllt schonmal vorab thematisieren. Ich sehe das genau so wie du, aber es geht mir nicht darum mit diesem Gremium zusammen zu arbeiten. Fakt ist, nach meinem Kenntnisstand, das die Stadt diesem Verein die Pläne für freies WLAN in Düssldorf anvertraut hat. Frank Grenda, Ratsmitglied der Piraten, konnte zum Glück an der Runde teilnehmen und Freifunk als Chance für Düsseldorf einbringen. Es geht nun darum, dass wir möglicherweise Unterstützung durch die Politik bekommen. Möglicherweise haben auch die Wirtschaftsvertreter gemeinsame Interessen mit uns, denn kommerzielle Hotspots scheinen wohl nicht in Sicht. Sollten wir mal drüber plaudern.

So schön Gedankenspiele über solche Großprojekte sein mögen:
Meine persönliche Furcht wäre eher: Was tun, wenn man bei so etwas wirklich den Zuschlag erhalten würde.
Da hängt ja schließlich mehr dran, also ein paar lustige Präsentationsfolien zu erstellen und dann eine LKW-Ladung Nanostations und ein paar 42HE-Racks voller Server zu bestellen.
Da kommt ja dann auch noch Unmengen an Organisatorischem/Administrativem hinzu.

Und selbst das rein IT-technische bekäme ein Verein mit den derzeitigen Resourcen schlicht nicht gestemmt, so viel wie man da in Vorleistung gehen müsste. („Kunde droht mit Auftrag“)

Will sagen: Man kann sich über viel unterhalten, man kann anderen auch noch ein paar Knüppel zwischen die Beine für die all zu dämlichen Geschäftsmodelle werfen. Aber für „unser Freifunk“ wird dabei wenig herauskommen, außer „sich ins Gespräch bringen“.
d.h. DAS sollte das Ziel sein auf das man sich optimiert.

Meiner Ansicht nach kann Freifunk nur organisch wachsen. Mit kleinen Projekten. Mit Klinkenputzen. Kooperation mit einzelnen Gewerbetreibenden, maximal Straßen-Gewerbevereinen.

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Ich sehe das…ähnlich. ^^ Wir sollten das deshalb frühzeitig diskutieren. Deshalb schrieb ich auch schon: Was können wir, was können wir nicht. Dann können wir uns eben noch überlegen, was wollen wir in Zukunft leisten. Ich denke wir sind da in vielen Orten auf einem gesunden Weg, mit teilweise starkem aber noch gesundem Wachstum.

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Ich wäre heute auch sehr gerne endlich mal zum Treffen gekommen. Leider bin ich erkältet und es geht mir noch nicht wieder gut genug.

Wünsche Euch aber einen erfolgreichen Abend und habt viel Spaß!

Stefan

So. Das heutige Treffen ist nun vorüber und ich sitze ziemlich erschöpft vor dem Rechner. Wir haben wieder viel zu besprechen gehabt und ich merke, da komme ich an meine Grenze.

Ich habe vom Rheinland Backbone berichtet. Wir haben die Internet-Anbindung über IPv4 an unseren Standorten umgestellt. IPv6 kommt demnächst, sobald das Routing getestet ist. Im Zuge dessen werde ich bis auf weiteres zwei der vier Supernodes abschaffen. Die zusätzlichen Systeme bereiten Aufwand in Wartung und Kosten, der sich derzeit nicht lohnt, da die verbleibenden Systeme derzeit nur zu 40% ausgelastet sind. Dennoch gibt es Performance-Probleme, die ich auf eine Überlastung der Host-Systeme unserer virtuellen Maschinen zurückführe. Beim Admin-Team des Backbones sprechen wir gerade darüber und haben hoffentlich bald eine Lösung dafür.

Im Niemandsland wurden beim Auszug eines Freifunkers einige Nodes abgebaut. Die Verbindung zu Nadeshda ist dadurch jedoch nicht gekappt, sondern wird durch die Nodes im Bioladen des Vorderhauses weiterhin aufrecht erhalten – wenn auch mit einer eher miesen Verbindungsqualität. Ich bin im Gespräch mit Bewohnern, die im obersten Stock vielleicht eine Node aufbauen, die dann wieder mit einer Panel-Antenne mehr Bandbreite liefern wird.

Von Nadeshda aus kann die Kiefernstraße gesehen werden. @inge und @adorfer arbeiten an einer Verbindung der Standorte. Beide konnten leider nicht zum Treffen erscheinen, sind aber im Forum aktiv und bleiben in Kontakt. Ich finde den Standort Kiefernstraße besonders interessant und habe die Idee angebracht, von dort aus per Funk zum nahegelegenen Rechenzentrum (Equinix) zu gehen. Wenn wir einen Kontakt dort haben, können wir von dort aus vielleicht per Glasfaser zum Rechenzentrum von Interxion kommen. Letzteres ist einer der drei Router-Standorte des Rheinland Backbone, neben Frankfurt und Berlin. Es gibt also eine reelle Chance, den ersten Standort direkt ans Internet zu bekommen, ohne einen Tunnel über DSL-Leitungen nehmen zu müssen.

@CyrusFox hat die erste Version der Rheinufer-Firmware herausgegeben, die wir als stabil ansehen. Das auch von mir signierte Image findet sich auf dem Images-Server. Ich werde diese Version alsbald auf der Düsseldorfer Homepage verlinken. Dort fehlt übrigens noch eine ordentliche Anleitung. Wer es sich zutraut, ist eingeladen, einen Text zu verfassen und mir zukommen zu lassen. Ich baue ihn dann in die Seite ein.

Die OpenRheinRuhr öffnet am 8. und 9. November das Rheinische Industriemuseum. Bei der Konferenz geht es um Freie Software und Netzpolitik. Es gibt Vorträge und eine Ausstellung, bei der auch der Freifunk Rheinland e.V. einen Stand angemeldet hat. Dort möchten wir das vorwiegend technisch versierte Publikum für unser Projekt gewinnen. Wie im vergangenen Jahr wird vermutlich direkt daneben ein kleines Hackcenter entstehen, bei dem die CCC-Gruppen aus der Nähe sich zusammenfinden. Dort werden wir Interessierten unser Netzwerk erklären und beim Flashen der Firmaware helfen. Einige Anwesenden haben ihr Dabeisein angekündigt und sich bereits zum gemeinsamen Flashen vor Ort verabredet. Kommt alle vorbei!

Ein weiterer Standort, der wieder angesprochen wurde, ist in Derendorf. Dort haben Freifunker zu Zeiten der Community-Treffen im Saffran’s Nodes aufgestellt, deren Aktualisierung längst überfällig ist. @Maltis möchte sich dem annehmen und bittet um Unterstützung.

Wie im Forum bereits angesprochen, ist der Posten der Betreuung unseres Twitter-Accounts vakant. @dictvm und @Sirhcnailuj wollen sich dem annehmen. Ich bitte darum, dass es dazu im Forum einen Thread gibt, in dem wir Feedback dazu sammeln können. Außerdem wurde angesprochen, ob wir nicht die E-Mail-Adresse wiederbeleben wollen. Da niemand der Anwesenden Lust dazu hatte, haben wir uns vorläufig dagegen entschieden.

Zuletzt ging es um eine mögliche Kooperation mit der Stadt Düsseldorf. Es gab ein Treffen des Vereins Digitale Stadt Düsseldorf, bei dem die Pläne für ein freies WLAN in Düsseldorf angeblich als weitesgehend gescheitert dargestellt wurden. Von Freifunk hat da noch kaum jemand gehört, wie ein Teilnehmer des dortigen und unseres heutigen Treffens berichtet. Derjenige sitzt im Stadtrat und hat das Thema bereits weitergeführt, so dass wir jetzt an dem Punkt sind, eine Kooperation in Aussicht zu haben.

Zu Vorgehensweise ergab sich eine längliche Diskussion, die ich hier nicht vollständig wiedergeben kann. Ich denke, dass wir als Community aufpassen müssen, von den ambitionierten Plänen der Stadt nicht erschlagen zu werden und den Entscheidern eine realistische Vorgehensweise zu vermitteln. Dazu fanden die Anwesenden die Idee gut, zunächst lediglich einen einzigen Standort anzubinden und dort möglichst direkt per Glasfaser ins Internet zu kommen. Ich habe von den Berlinern gelesen, die dies bereits erfolgreich in einem Rathaus ihrer Stadt umgesetzt haben.

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Ich würde es begrüßen, wenn wir bei künftigen Treffen in unserem Rahmen von 2 Stunden bleiben. Auch aus der Perspektive als Chaosdorf-Mitglied fiel es mir durchaus negativ auf, dass wir um mehr als 90 Minuten überzogen haben. Es ist nicht immer leicht, den Geräuschpegel so lange leise zu halten, damit vorne in der Lounge so ein Treffen ungestört stattfinden kann. Für 2 Stunden geht das, danach wird’s aber zunehmend anstrengend. Zumal zwischendurch ja auch einige Freifunker entweder abgehauen sind oder sich dem Gespräch entzogen haben.

Insofern: Bitte künftig bei den 2 Stunden bleiben, die wir auch im Chaosdorf als Veranstaltungslänge angeben. Wer danach noch gesellig plaudern möchte, der kann das ja gerne tun, hat dann aber keinen Anspruch darauf, dass im Dorf nicht etwas Musik angemacht oder sich lauter unterhalten wird. Um 21 Uhr sollten wir das Treffen dann künftig offiziell beenden und weitere Themen die Woche darauf besprechen.

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Vielen Dank, dass Du Dich dieser Orga annimmst.
Das Projekt „Mesh-Vernetzung 'Niemandsland-Nadeshda-(Zakk-)Kiefern-Equinix“ hört sich zumindest sehr spannend an. Selbst wenn es technisch „eigentlich“ keine Notwendigkeit gibt, so wäre es ein toller Leuchtturm, um vorzeigen zu können, wie so ein Meshnetz funktioniert über mehrere Hops hinweg.

Wenn’s darum geht, ein paar Locations abzuklappern und Firmware zu aktualisieren, dann bin ich gern dabei.

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Ja. Wie gesagt, mir war das auch zu lang. Dieses Mal haben sich einige Leute offenbar dazu verabredet, erstmalig unser Treffen zu besuchen und haben enthusiastisch diskutiert. Das finde ich grundsätzlich gut, übersteigt aber die Kapazität unseres Community-Meetings. Für fortlaufende Arbeit haben wir dieses Forum und das Meeting sollte nur zur Abstimmung dienen.

Ich hoffe, dass die Enthusiasten sich hier melden und einen Anschluss an die Community finden. :slight_smile:

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Ich finde schon, dass es eine technische Notwendigkeit gibt. Meine persönliche Ansicht dazu ist es, dass die DSL-Leitungen, über die wir tunneln, eine Notlösung sind und wir eine eigene Anbindung per Glasfaser anstreben sollten. Mehr Autonomie und mehr Bandbreite machen den Ansatz für mich sehr attraktiv. Auch wenn ich nicht zukünftig DSL-Tunnel gänzlich abschaffen möchte.

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Hallo Mic,

prinzipiell gebe ich dir recht. Glasfasern sind sicherlich für die Anbindung von Gruppen sehr interessant und der „richtige“ weg. Allerdings ist das nicht der Weg wie der Normalbürger ins Internet gelangen soll.

Demzufolge sind Glasfasern leider ein „teures“ Spielzeug und werden sich sicherlich nur im seltensten Fall rechnen. Zumindest dann, wenn man Sie selbst finanzieren muss.
Wobei eine Glasfaser im besagten Fall innerhalb DDorf (Internetcity in NRW :smiley: ) sollten sich im „Rahmen“ halten.

Im Umkehrschluss wird das wohl auf dem Land nichts werden.

Eine andere Möglichkeit um höhere Latenzen (VPN Tunnel) zu umgehen wäre eine TAL auf Anwender Seite selbst anzumieten allerdings hat das andere Probleme (51GB free Transit traffic pro TAL [Teilnehmer Anschluss Leitung]) weshalb dieser Weg eigentlich auch nicht für Freifunk in frage kommen wird.

Ich habe mit die Geschäftspraktiken der Deutschen Telekom vor einigen Monaten mal genauer angesehen und war doch sehr überrascht über diese Geschäftspraktiken die auch noch durch die Bundesnetzagentur abgesegnet werden und zum Teil geheim sind (Geschwärzte Dokumente)
Aber das ist eigentlich ein anderes Thema :smiley:

Gruß
Thomas

Ich denke mal, dass es im konkreten Fall eher um ein Leuchtturm-Projekt geht unter dem Motto ‚Was ist technisch möglich‘.
Sinnvoll (Durchsatz, Latenz, Kosten, Stabilität/Verfügbarkeit) wird das nicht, in keiner der 4 Kategorien.
(Ich lasse mich aber gern überraschen.)

Was die generellen GPON/FtB/FtH-Überlegungen angeht: Ich finde das Schwedische Modell ganz brauchbar. Ist zwar auch wieder dirigistisch und hochgradig reguliert. Aber nunja… anders geht’s meines Erachtens nicht außerhalb von Länden mit Bevölkerungsdichten „niedriger als Taiwan“.

Google Fiber proves you wrong.

Hallo Dictvm

eigentlich nicht wirklich.
Weil: „Aushamen bestätigen die Regel“

Es gibt sicherlich einige gute Beispiele in der Welt wo Glasfasern für Enduser genutzt werden.
Um mal nicht so weit in die USA Blicken zu müssen sind gute Beispiele dafür Wien (Österreich) und Schweden. Letzteres ist auch ein gutes Beispiel dafür wie man Glasfasern aufs Land bringt.

Aber das ist nicht Deutschland. In Deutschland heißt es immer „Ähm, das ist ja so teuer“ mimimi :smiley:

Wenn ich sehe das vor meiner Haustüre vor einigen Wochen die Straße aufgerissen wurde um neue Stromleitungen für neue Straßenlaternen zu verlegen hätte man direkt auch ein paar Glasfasern verlegen können. Aber das ist halt eine andere Firma mit einem anderen Auftrag! :frowning:

Sowas finde ich uncool. Deutschland könnte Internet Spezifisch auch in einer anderen Liga mitspielen, als 50mbit/s für die Massen.

Aber mal ganz ehrlich Deutschland hat noch ganz andere Probleme als nur so ein paar Internet Anschlüsse und Datenleitungen im allgemeinen.

Aber bevor ich mich wieder in Rage rede :slight_smile:

Gruß
Thomas

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FTTH/FTTB ist kein technisches, sondern ein regulatorisches und dann ein vermarktungstechnisches.
Hier vorm Haus liegen Glasfaser von mindestens 3 großen Operatorn (ja, wirklich physikalisch getrennt). Und es gibt egal von welchem Anbieter maximal DSL16M, nichtmal VDSL25. Trotz aller Bemühungen.
„Lohnt sich nicht“ für die Carrier, irgendwelche Fitzelkunden anzuschließen zu Endkundentarifen. Kann ich sogar verstehen.

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