Elevation/Azimut verstehen

Hallo,
auf der Suche nach geeigneter Hardware, kann es sehr hilfreich sein in Datenblättern nach der „Elevation“/„Azimut“- Ausrichtung zu suchen.

In der Antennentechnik (Satellitenfunk) bezeichnet der Azimutwinkel die horizontale Ausrichtung einer Antenne, im Gegensatz zur Elevation, die den vertikalen Winkel zwischen Horizont und Antennenrichtung angibt.

Jetzt nehmen wir mal als Beispiel den Auszug aus dem Datenblatt aus der Outdoor-Antenne CPE210 (ähnlich einer Nanostation):

Es handelt sich hier um 2 Antennen: Einmal eine horizontal und eine vertikal ausgerichtete Antenne. Weitere Beispiele zum Verständnis folgen.

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Abbildung zeigt die Graphen wie sie z.B. einer Picostation entsprechen:

Azimut horizontale und
Elevation vertikale Ausdehnung.
Es ähnelt einem aufgeblasenem Donut…

Nachfolgendes Beispiel zeigt eine Sektorantenne:

Sie „sprüht“ quasi nur nach vorne. Sitzt die Antenne hoch oben auf einem Turm/Dach o.ä. kann es für Empfänger in Bodennähe zu Verlusten kommen. Grafik verdeutlicht dies:

Dann gibt es noch Omniantennen die z.B. für Freifunk direkt an eine Ubiquity Bullet angeschlossen werden können.

Hier handelt es sich ebenfalls um einen Rundstrahler, jedoch mit begrenzter vertikaler Ausrichtung. Es ähnelt einem Teller auf einem Stock balanciert. Mit zunehmender Stärke (dbi) wird dieser Teller flacher. Wer jetzt mitdenkt erkennt, dass das Montieren einer Omniantenne, mit zunehmender Stärke, höheren Aufwand erfordert um Stationen in weiter Ferne noch erreichen zu können. Der Empfang direkt unter der Antenne dürfte bei Null liegen, der vertikale Winkel ist wie gesagt, sehr flach…

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So einfach wie möglich:

Die CPE210 beinhaltet zwei Antennen. Die erste ist mit horizontaler Polarisationsrichtung eingebaut (H-Pol). Die zweite mit vertikaler Polarisationsrichtung (V-Pol).

Antennen senden im Allgemeinen elektromagnetische Wellen aus, die sich in einen elektrisches Feld (E-Feld, hier E-Plane) und ein magnetisches Feld (H-Feld, H-Plane) unterteilen lassen. Für eine horizontal polarisierte Antenne liegt das E-Feld in der horizontalen Ebene (also parallel zur Eroberfläche) und das H-Feld senkrecht dazu. Das E-Feld gibt dir also den horizontalen Öffnungswinkel und das H-Feld den vertikalen Öffnungswinkel. Im Fall der vertikal polarisierten Antenne ist es genau anders herum. Hier liegt das H-Feld in der horizontalen Ebene und das E-Feld senkrecht dazu. Entsprechend sind auch auch horizontaler und vertikaler Öffnungswinkel vertauscht. (siehe auch E-plane and H-plane - Wikipedia)

Wenn man also wissen will, welchen Azimutwinkel so eine Antenne hat, schaut man sich bei H-Pol das E-Feld und bei V-Pol das H-Feld an und liest für den Winkel wo sich durchgezogene Linie und gestrichelte Linie kreuzen die Werte ab. Hier ca. -120° und -60°. Ergibt also einen horizontalen Öffnungswinkel von 60°.

Für den Elevationswinkel verfährt man analog. H-Feld bei H-Pol und E-Feld bei V-Pol ergeben den vertikalen Öffnungswinkel von geschätzt 30°.

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Ah es handelt sich um zwei Antennen! Vertikal und horiztontal.
Das erklärt natürlich einiges…Danke

Hier das Verhältnis zwischen Horizontaler und Vertikaler Ebene bei einer horizontal gerichteten Antenne (H-POL). Abbildung zeigt eine Yagi Antenne.

und hier einer vertikal gerichteten Antenne (V-POL). Hier z.B. eine Picostation:

Mit diesem Wissen, kann man nun im ersten Post die vertikale und horizontale Verteilung ablesen.
Ich denke wir haben hier ein gutes Grundverständnis geschaffen :slight_smile:

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