Freifunk als Parallel-Infrastruktur bei Internetausfall (Dienste im Freifunk finden und annoucen)

Hallo zusammen,

auch wenn es schon das eine oder andere ähnliche Thema gibt, habe ich noch keines gefunden was meinem Gedanken hier genauer entsprechen würde, daher der neue Thread :slight_smile:

Freifunk nimmt sich ja vor eine Parallel-Infrastruktur zu sein, ein Netz in der Hand der Bürger, und damit unabhängig von großen Anbietern.
Mein Gedanke ist daher: Wie kann Freifunk insbesondere dann helfen wenn andere Infrastruktur (zB das Internet) lokal gerade nicht verfügbar ist?

Stellt euch folgendes Szenario vor:
In eurem Viertel/eurer Siedlung existiert bereits eine gute Freifunk-Abdeckung, sodass die meisten Knoten per WLAN meshen können. Nun bricht bei vielen Leuten aus irgendeinem Grund die Internetanbindung weg, und die Nachbarschaft möchte sich dennoch untereinander verständigen können. Da wäre Freifunk genau das Richtige, allerdings scheitert es aktuell aus meiner Sicht an dem Punkt, dass ich nicht weiß welche Dienste denn in meiner Nachbarschaft angeboten werden. Woher weiß ich denn, dass vllt einer meiner Nachbarn an seinem Freifunk Knoten einen IRC oder XMPP Server betreibt, oder irgend etwas anderes?
Listen auf Websites im Netz fallen hier weg, es müsste eine lokale Möglichkeit geben solche Dienste anderen anzukündigen, und sie von anderen finden zu lassen.

In einem anderen Thread wurde über mDNS gesprochen, welches aber aus diversen Gründen (noch) nicht genutzt werden kann, da die mDNS Pakete das Netz fluten würden (mDNS multicast wird aktuell in broadcast Pakete umgewandelt).

Was haltet ihr von dem grundsätzlichen Gedanken? Ideal wäre aus Nutzersicht etwas wie eine Web-Splashpage die auf jedem Freifunk-Router erreichbar ist, wo ich Dienste in meiner Nachbarschaft suchen und ankündigen kann.

LG,
Nico

Theoretisch… Habe ich auch darüber nachgedacht. Ich kann daheim für meine direkte Umgebung den Hauptknoten für ein paar Stunden mit meiner USV betreiben. Oder wie bei dir angedacht die kleine Wolke läuft weiter falls das Internet überall verreckt. (Oder z.B. Katastrophenfall).

Das Problem sind eher die „normalen“ Leuten dazu zu kriegen, was anderes als Whatsapp und Co. Zu nutzen. Für die üblichen Dienste muss in der Wolke eben noch ein Internetzugang laufen. Da hilft nur das Netz zu vergrößern, und z.B. per Richtfunk sich eine andere Wolke oder Internetzugang als letzte Zugangsmöglichkeit zu holen.

Als Projekt für aktive Freifunker sicherlich eher interessant. Für Normale Nutzer komplett irrelevant.

Ich denke, der nächste Schritt ist erstmal die weitere Dezentralisierung des Netzes sobald Gluon auf Babel umgestellt wird. Dann wird eine direkte und schnellere Verbindung mit dem Knoten aufgebaut, weil dieser als DHCP-Server fungieren wird.

Zusätzlich können neben den Gateways beliebige weitere Internetverbindungen lokal eingespeist werden. Dadurch wird Freifunk unabhängig von der zuweilen teuren Gatewayinfrastruktur.

Von lokalen Diensten innerhalb des Freifunknetzes halte ich bekanntlich nichts. Wir bauen Infrastruktur, kein Parallelinternet.

Viele Grüße
Matthias

Na die gehen zum nächsten Funkamateur und der übermittelt wichtige Nachrichten über das HAMNET

Ichn glaube bei einem Flächenausfall von Versorgungsenergie und damit verbunden der Tod des Internet hat man andere Sorgen als das Internet. Daher schrieb ich WICHTIGE Nachrichten.

Versorgung mit Informationen über das KW-MW-LW Rundfunknetz hat man ja die letzten Jahre alle zerstört und dem analogen UKW geht es auch an den Kragen.

Der nächste Gau kommt, dann sollte man „Blackout“ gelesen haben :grinning:

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