Freifunk, "Beschützerbox" und unglaubliche Überlegungen

Ich habe nur eine kleine Geschichte …

Seit Monaten bin ich im Gespräch um eine (!) kleine Unterkunft (ca. 20 Menschen) mit Freifunk anzubinden. Fast war die Gemeinde bereit einen DSL-Anschluss zu beauftragen (die Kosten hätten andere getragen). Da grätschte EWE mit „Hotspotangeboten“ dazwischen. (Was ordentlich Geld kostet, muss ja auch gut sein!)

Jetzt wird überlegt, ob dieser EWE-Hotspot (1 Std. kostenlos/ für die „Bewohner der Unterkunft“ 24 Std. kostenlos) eine Lösung ist ODER (und jetzt kommt es):
Ein „normaler EWE-DSL“ mit der BESCHÜTZERBOX.de

Argument: Gesetzeslage, Störerhaftung, Sicherheit, …

Am Montag soll entschieden werden ob Hotspot oder Beschützerbox … ich nehme an, dass FF keine Rolle mehr spielt.

Hier brauche ich das niemandem erklären, aber vielleicht hat jemand eine Dose Mitleid für mich, damit ich mich von diesem Schlag ins Gesicht wieder erhole.

du hast noch eine nicht unwesentliche chance wenn du jetzt bald

  1. lokale presse dazu informierst und dich als Gesprächspartner anbietest
  2. die lokalen Politiker mit in den CC setzt zu deiner kleinen Erklärung - nicht zu lang , muss nicht 1000 prozentig perfekt sein
  3. evtl radio dazu holst …

kannst natürlich im nebensatz so halbreißerisch titeln „EWE fürchtet Freifunk Konkurrenz (und machen deshalb eigenes Angebot)“ oder „Gemeinde XY fürchtet sich vor Freifunk“ … gibt viel Presse die mag sowas (als inspiration)
[nein Danke, dieser Vorschlag ist nicht Trollfähig und bedarf keiner weiteren comments]

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Oder wenn möglich rein aus Trotz die Unterkunft von außen bestrahlen.

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räusper … haben wir auch schon oft gemacht, da andere Lösungen oft trotzdem dauern und doch erstaunlich oft ausfallen

Du hast Recht, es ist hier nur eher dörflich und da macht sich sowas nicht so gut.

Sei froh, denn Geflüchtetenunterkünfte ziehen immer genau so viel an den Supernodes wie ihr Link hergibt… VDSL50 braucht 50MBit/s auf dem Supernode… Dauerstrich, 24/7.
Wenn man da keinen Supernode-Spender zur Hand hat, dann wird das sehr sehr schnell eng.

@ausdenker
Man sollte denen mal erklären, dass wir es im Kern nicht anders als die Beschützerbox machen und hier würden sie es umsonst bekommen.

Auch könnte man anführen, dass wir in enger Abstimmung mit dem Land SH (einer der Landes ITler ist Admin bei uns) mehrere Unterkünfte mit FF versorgen. Auch sind Stadtratsmitglieder der Stadt Kiel öfter auf Treffen von FFKi/FFNord in Kiel.

Man könnte sogar noch weiter gehen und sagen, dass sie sich das alles sparen können denn die Störerhaftung würde die Gemeinde eh schon jetzt vor der Strafverfolgung schützen.

Wenn es nicht im Kern in Wirklichkeit um Lobbyismus geht, sondern deren Motivation rein in der Angst vor der rechtlichen Angreifbarkeit begründet ist, können wir da sicher was machen. Wenn du möchtest kontaktiere mich direkt und wir sprechen mal zu 3.

Sollte es um Lobbyismus gehen, würde ich mir in der nächsten Sitzung des Finanzausschusses im öffentlichen Teil der Sitzung die Kosten nennen lassen und im Nachgang nochmal auf Freifunk hinweisen. Sowas steht dann nämlich hoch offiziell im Protokoll und es gibt immer den ein oder anderen Lokalpolitiker der dann hellhörig wird.

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zweimal „nein“:

  • Freifunk gibt -im Gegegensatz zu den Hotspot-providern- keine rechtlich bindenden Erklärungen ab „wir haften“. (zumindest kenne ich keine Community, die das schriftlich tut.)
  • Freifunk ist nicht umsonst. Die Versorgung von Gemeinschaftsunterkünften ist nicht für „Wir schenken ein paar Router“ zu haben. Die Anschlüsse ziehen ungefähr 10-20 fach den Traffic „normaler“ Freifunknodes. Das wird schell Eng. Zu zwei 100MBit/s VDSL-Standorten sollte man fairerweise auch jeweils einen Sys-Rechner mit 250MBit/s (netto) dazuplanen. Ansonsten verspricht man Dinge, die man nicht halten kann.
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Das ist mir alles bekannt. Ich habe immer ein genaues Auge auf unsere GWs und komme auch für einen Teil der Gesamtkosten auf! Auch wäre das nicht die Erste Unterkunft, die durch unsere FF Infrastruktur versorgt wird. Das Endresultat ist für die Gemeine kostenlos und nur darum geht es mir.

Das die Betreiber der Unterkünfte ab einer gewissen Größe einen Beitrag zur Finanzierung leisten müssen, ist auch bei uns so.

So war z.B. die Installation in einer nicht durch die Telekom versorgten EAE der Grund für die letzte Erweiterung des Netzes. Die Kosten dafür trägt jedoch ein privater Spender.

Mal ganz ketzerisch gefragt - warum muss es unbedingt Freifunk erledigen? Ich bin immer ganz froh, wenn eine vergleichbare (!) Lösung anderer Anbieter unsere Infrastruktur entlastet.

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Ist richtig.
Ich will ja nicht nur FF-Router Schmeißen, sondern dachte an eine länger angelegte Zusammenarbeit und vernünftigen Ausbau vom Freifunknetz in der Gemeinde. So macht das in der Tat keinen Sinn.

Mal sehen was draus wird. ich sag Bescheid.

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Diese geben die kommerziellen Hotspot Betreiber auch nicht ab. Ein befreundeter Gastronom hat mal versucht bei einigen davon etwas zu bekommen.

Die schrieben allesamt sinngemäß:

Garantieren können wir Ihnen nicht dass keine Abmahnungen kommen, schließlich könnte sich ja jemand direkt an Ihren DSL Anschluss anschließen und etwas herunter laden.
Wir haften nur für Daten die über uns gehen.

Wenn das behauptet wird solltest auf alle Fälle nach der entsprechenden Garantie fragen.

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Ganz im Gegenteil jetzt hast du eigentlich eine sehr viel freifunkigere Position als vorher. Wenn die Gemeinde für die Unterkunft eine externe Lösung heranzieht ist das eher gut, denn du musst dir keine Gedanken über Uplinks und ähnliches machen und du hast wirklich Zeit das Netz auszubauen und musst dich nicht um ausgefallene Router in irgendwelchen Unterkünften kümmern, weil wieder jemand die Steckdose brauchte :wink:

Jetzt kannst du zur Gemeinde gehen und Fragen, ob du nicht zufälligerweise eine Kleine Antenne auf dem Dach anbringen kannst um das Richtfunknetz innerhalb des Ortes auszubauen und kannst dir sicher sein, dass es keine größeren Hafttungsfragen geben wird. Außer vielleicht „Was wenn das Ding jemandem auf den Kopf fällt?“

Es ist natürlich schade, weil man ja helfen wollte, aber was solls, macht man halt was anderes :wink:

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