Freifunk Budgetplanung Warendorf

Die Stadt Warendorf stellt in Kürze wohl jährlich 2400€ in den Haushalt für kostenlosen WLAN-Zugang ein. Genaue Details werde ich haben, wenn der Ratsbeschluss gefallen ist.
Die aktuelle Lösung basiert auf einer Kooperation der „Kaufmannschaft“ mit dem Anbieter hotsplots GmbH.

Ich will dem eine Lösung mit Freifunk entgegenstellen. Es geht um folgenden Bereich: http://www.openstreetmap.de/karte.html?zoom=17&lat=51.95242&lon=7.99076

Da die 2400€ gerade mal für 4 x VDSL50 bei der Telekom reichen und hotsplots sicher auch noch Geld für den Service haben will, kann ich mit vorstellen, dass der eine oder andere Kaufmann seinen lokalen Internet-Anschluss zur Mitnutzung freigeben wird.

Laut Warendorf / Die Stadt des Pferdes gibt es bisher drei Standorte. Bei einen Gang von Standort A nach B musste ich mich sowohl in A, als auch in B anmelden (Splash mit Haken für die AGBs), Sowas wie ein Mesh scheint es nicht zu geben.

Im Ort gibt es es schon drei Standorte mit Freifunk (Gütersloh): http://guetersloh.freifunk.net/map/geomap.html. Wäre cool, wenn mich jemand bei einer Budgetplanung unterstützen könnte…

Paulo.

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Ich kann Dir da jetzt nur mit Allgemeinplätzen antworten:

Abhängig von dem was Du als SLA hast,
oder ganz platt: Abhängig von von dem was man überhaupt als „ist mit Wlan versorgt“ bezeichnen mag kommt man da auf völlig unterschiedliche Beträge.

Um einfach mal drei Beispiele zu zeichnen:

a)
2400€, um Knebelvertrag mit Hotspotprovider X zu schließen, der eine Reklamekampagne bei den Gewerbetreibenden starten darf (bekommt Daten und Ansprechpartner der Gewerbevereinsmitglieder).
Geschäftsinhaber bekommen einen Router geliefert, müssen den selbst anschliessen. es gibt freies Internet nur gegen Email-adresse plus SMS für 30 Minuten. Darüber (oder ohne deutsche Handynummer) kostet 6€/h per VISA-Karte.
Ladenbetreiber bekommen einen Kickback von ein paar Euro pro Monat wenn der Standort angenommen wird. Damit werden sie motiviert, auch noch Reklame auszuhängen für den Hotspot.

b)
Gewerbeverein wird von Freifunk überzeugt, Gewerbetreibende werden regelmäßig mit Freifunk-Infos versorgt (Info-Abend, Reklame-Mails), irgendwo lokal kann man sich für 20€ Selbstkostenpreis fertig konfigurierte Billigrouter abholen.
2400€ gehen drauf für eine halbe Praktikantenstelle beim Gewerbeverein, Infoflywer und eine Spende an den Freifunk-RheinlandEV für die Server-Infrastruktur

c)
Die städische IT wird beauftragt, einen Standort für eine Nanostation zu ermitteln.
Das Gremium beschliesst nach diversen Proporzabwägungen „Vordach vom Rathaus“.
Irgendwer mit aktueller ITIL erstellt gemeinsam mit dem Datenschutzbeauftragten was fürs Verfahrensverzeichnis.
Für die Firmware wird ein Datenschutzaudit durchgeführt und mit den Admins bei Freifunk (die ja mindestens Metadaten sehen könnten, von Usern, von der IT des Rathauses) werden Datenverarbeitungsauftragsverträge gemacht.
Die Nanostation wird durch einen Elektromeisterbetrieb nach gängigen Sicherheitsvorschriften (Blitzschutz, Brandschutz, farblich passende Lackierung nach Genehmigungsverfahren mit der Denkmalschutzbehörde, Sicherung gegen Herabfallen von Teilen) montiert, eine Cat7-Verkabelung in Kabelschutzrohren erfolgt… leider noch Kernbohrungen notwendig.
Beim Erstellen des Schaltauftrages an das outgesourcete Netzmanagement wird festegestellt, dass das Budget von 2400€ bereits 3-fach überschritten ist und daher die Inbetriebnahme erst mit Haushaltmitteln von 2018 geplant werden kann.

Das Szenario C) ist natürlich nicht ernst gemeint, soll aber aufzeigen, dass man mit 2400€ auch durchaus überhaupt nichts auf die Reihe bekommen kann, wenn man sich nur dusselig genug anstellt. Und das ohne das Geld illegal verwendet zu haben und mir fallen spontan noch x weitere Schildbürgerstreiche ein, wie man die Sache noch verkomplizieren könnte…

Unterm Strich: Ich empfehle, das Geld besser für Projektarbeit „pro Freifunk“ zu verplanen, damit die Werbetrommel für „Routerverteilen zum Selbstkostenpreis“ betrieben wird. Das multiplliziert.

Oder wenn das nicht möglich ist: Schrotschussprinzip:
Für 2400€ von Freiwilligen (Hackerspace ggf. auch sonstwo) 150 Router flashen zu lassen, 150 lange Lankabel und 3fach-Steckdosen dazu und das in Tüten mit einem Quickinstall-Guide packen lassen.
Wenn die erstmal irgendwo stehen, dann erzeugen die mit etwas Glück so viel „Lagerdruck“; dass die dann auch verteilt werden. Und wenn davon nur 1/2 je ans FF-Netz angeschlossen wird (der Rest versickert bei Spielkindern, werden geklaut etc) und davon nochmal die 1/2 dauerhaft läuft: Hey, mehr als 30 Freifunk-Router im Stadtgebiet? Doch auch nicht schlecht.

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Sind doch ziemlich gute Allgemeinplätze. Ich habe einfach mal das Hotspotprovider und das Freifunk-Modell verglichen und geschlossen:

Freifunk bietet zu günstigeren Kosten einen weitergehenden Dienst an, und sollte daher mittelfristig für die Umsetzung des öffentlichen WLAN in Betracht gezogen werden.

Das ganze wurde schon mal an zwei Fraktionen verteilt, und ich habe eine Einladung zum Gespräch erhalten. Ist doch schon mal ein Anfang.

Der Verein [Freifunk Rheinland e.V.] finanziert sich über Spenden. Für den Betrieb der Serverkapazitäten für 2015 wurden 1440,00 € budgetiert.

… verglichen mit den 2400,00 €, die wahrscheinlich die Kosten nicht decken, ist das schon mal ein Argument für eine Stadt die darüber nachdenkt ein Schwimmbad zu schließen.

Paulo.

Also hier ist so ein Angebot von hotsplots für 4 Ortszentren von Willich:
https://sessionnet.krz.de/willich/bi/getfile.asp?id=6219893&type=do

PS: Freifunk in Willich würde abgelehnt, weil die Stadt dann Störer wäre. Aha… Die Information haben die angeblich von der Kempener Verwaltung.

PPS: Nur deswegen habe ich mir einen Account gemacht

Naja, „Aufsteller ist der Störer“ war ja bei Freifunk bis vor einigen Monaten (Jahren, je nach Ortschaft) auch so.
Von daher: Informationen halten sich länger, je überholter sie sind…

Danke auf jeden Fall für die Preise. Merke: Wir als Freifunk sollten uns nicht „zu billig“ verkaufen.
Denn was nix kostet, das ist auch nix wert.
Es reicht ja, wenn man „die Hälfte“ oder „1/3“ kostet, um den Zuschlag auch dann zu bekommen wenn andere ihren Preis „nachbessern.“