Freifunk in Everswinkel

Hallo,

meine Name ist Julian ich komme aus Everswinkel und
stelle mich an dieser Stelle als Ansprechpartner für Everswinkel vor.
Ich hatte bereits im Oktober bei uns im Dort an gewisse Personen Informationen gestreut.
Kurz vor Weihnachten habe ich dann von einem Verband im Dorf eine Anfrage bekommen.

Leider habe ich den Termin am 22.12. verpasst. Wann wird das nächste Treffen stattfinden?

Gruß
Julian

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Natürlich kann man viel mit persönlchen Treffen machen und dabei große Pläne schmieden.

Was Freifunk auf der Anwender-Ebene so sexy macht ist jedoch: Man muss eigentlich kaum was planen.

Und selbst wenn man ein kleines Areal mit Außengelände abdecken will: Das geht alles ohne hochkomplizierte Netzplanung, ohne Diagramme und auch sehr, sehr preiswert.

Ich würde bei soetwas vorschlagen, einfach einen preiswerten WR841N per DSL-Router zu versorgen.
Und wenn das dann nicht reicht, dann nicht mit Antennenbastelei anfangen!
Sondern einfach noch einen WR841N hinstellen, dort wo mit dem Handy noch gerade „3 Balken“ zu bekommen sind, um das Signal weiterzuleiten.

Und noch einen, und noch einen…
Keine teure, wartungsintensive Spezialhardware. Keine aufwändige Sonderinstallationen. Router die so billig sind, dass sie sogar ziemlich diebstahlsicher sind, weil es sich schlicht nicht lohnt. (Weil die niemand zu Geld machen kann. Und als DSL-Router taugen sie mangels eigenem Modem auch nicht.)

Wenn es darum geht, potentielle Interessenten „auf Amtsebene“ (oder bei Vereien) zu beeindrucken, dann sollte man natürlich schon was auffahren können (Referenten, Präsentation, Referenzen). Aber um erstmal loszulegen: Einfach machen, ohne Pläne von Luftschlössern.

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Willkommen @Julian.

so eine allgemeingültige Präsentation die man schnell von überall aus abrufe könnte, wäre noch ein gutes ToDo…

Hallo Julian,

Das ist für mich wie ein nachträgliches Weihnachtsgeschenk.

Den nächsten Termin haben wir noch nicht festgelegt. Müssen wir aber auch nicht drauf warten. Wenn du noch keine Router hast, kann ich dir solange was zur Verfügung stellen. 1x wr841 oder alternativ 1 x wdr3600 und dann noch 2 x Nanostation LocoM2. Hab noch bis zum 12.Januar Urlaub.

Paulo…

Ich will das Thema ehr im Großen angehen. Entweder macht das ganze Dorf mit oder keiner. Es geht hier also nicht nur 5 Nodes sondern mehr.
Technisch gibt es weniger Fragen, die kann ich alle selber beantworten.
Mir ist wichtig, dass ich die Ortspartei überzeugt bekomme.

@gomaaz Das mit der Präsentation ist eine gute Idee. Gibt es schon Unterlagen?
Ich kann die Präsentation selber übernehmen. Evtl. hat aber einer aus FF Münsterland aber schon Erfahrung? Bitte melden.

Folge Fragen habe ich von der Ortspartei gerade bekommen:
1. Wieso ist die Störerhaftung an bei diesem Freifunk nicht mehr gegeben? Kann mir jemand die Rechtslage erläutern?
2. Welche technischen Voraussetzungen (Hardware, Software,Leitungskapazitäten) sind erforderlich?
3. Wer stellt die Router auf und wer ist der Betreiber (tatsächlich und rechtlich)?
4. Wo stehen die Router? Sind Sie vor dem Zugriff Unbefugter geschützt?
5. Wenn private Route angezapft werden, hält die Leitung stand oder wird auch privates Datenvolumen beeinträchtigt?
6. Welche Kosten entstehen für die Installation und den Betrieb und Wartung des Freifunk-Netzes?
7. Benötigen wir noch irgendwelche behördliche Genehmigungen? Bundesnetzagentur o.ä.?
8. Wie ist ein weiterer Ausbau des Freifunk-Netzes möglich?
9. Wäre Freifunk auch eine Lösung für die Breitbandproblematik im Ländlichen Raum insbesondere außerhalb der Ortschaften?

Ich kann nicht erwarten, dass die Herren von der Ortspartei sich bemühen und im Internet nachschlagen. D. h. ich will alles sauber in Dokumenten aufbereiten. Gibt es schon Ähnliche Dokumente? Die markierten stellen sind mir wichtig.

@paulinsche Router kommt wahrscheinlich heute. Ich gehe davon aus das Everswinkel also dieses Jahr noch online geht. Ich verwende dann die Images aus dem Münsterland Wiki.

bisher nur eine Sammlung an Präsentationen versch. Communitiess…

bisher in Werl (bei mir) so vorgestellt als Unterlage für Ratsmitglieder (Fehler möglich…):

Dann will ich es mal versuchen:

Hier ein Video das mal ein bisschen tiefer geht: https://www.youtube.com/watch?v=0Rd5bpPS574 - In meinen einfachen Worten: Im konkreten Fall (Anschluss über Freifunk Ruhrgebiet) steht vor dem Betreiber des Knotens (mehr zum Betreiber unten) ein Internet-Service Provider (ISP): Der Verein. Diese ISP sind seid längerem von der Störerhaftung ausgenommen, so wie die z.B. die Deutsche Telekom auch, weil vor Gerichten die Chancen des Internets höher bewertet werden, als die Risiken, z.B. durch illegale Downloads.

Findet ein illegaler Download statt, so wird sich ein Vertreter des Geschädigten an den Verein wenden. Dieser besitzt keine Aufzeichnungen, wer, wann, wo im Internet unterwegs war. Die Abmahnung läuft ins leere. Das haben wir bei der Telekom übrigens auch: die bewahren die Zugangsdaten nur für eine bestimmte Zeit auf: nur solange, wie sie für eine Abrechnung notwendig sind.

Davon unberührt, und ein ganz anderes Thema, ist die strafrechtliche Verfolgung.

Alle Kombinationen von der unterstützten Hardware ist möglich. Software hast du ja schon gefunden. Welche Geräte jeweils hinter den einzelnen Bezeichnungen stehen ist ein „Muss-noch-dokumentiert-werden“.
Ein Freifunk-Netz kommt ganz ohne Verbindung ins Internet aus, wird für die meisten dann aber nicht sonderlich interessant sein. Der Uplink kann ein DSL-, Kabel- oder sonstiger Uplink sein. Dieser Uplink soll anderen Knoten über WLAN zur gemeinschaftlichen Nutzung bereitgestellt werden (Meshing). Der Anschluss erfolgt über Ethernet, z.B. am (Gast-)Port einer Fritzbox oder eines Kabel-Modems.

Jeder kann einen Router aufstellen. Zum Thema „Betreiber“ siehe auch das oben verlinkte Video. In Warendorf halte ich es so: überall wo ich einen SSH-Key hinterlassen kann, sehe ich mich als tatsächlichen Betreiber. denn ich habe dann die Möglichkeit das Verhalten des Knoten tatsächlich zu ändern. Als rechtlichen Betreiber sehe ich die Personengruppe, die die Supernodes betreibt: dort gewährt man schließlich letztendlich erst den Zugang ins Internet. Dort kann man mich jederzeit abstellen. Ob das tatsächlich so ist, erklärt man mir vielleicht irgendwann vor Gericht. Vor dem gleichen Dilemma steht man auch mit einem kommerziellen Anbieter: auch wenn dort in den AGBs steht, dass dieser Betreiber ist, ist es möglich, dass ein Gericht diesen Teil der AGBs für ungültig erklärt, denn dieser dient nur dazu das Geschäftsmodell zu legitimieren.

Die Router müssen dort stehen, wo sie vor einem Zugriff von Unbefugten geschützt sind. In Verkaufsräumen ist das z.B. unter der Decke. Eine Änderung der Konfiguration ist, abgesehen von automatisierten Software-Updates, nur möglich, wenn man am Gerät einen Knopf drückt und sich mit einem Computer am Ethernet verbindet. Ausnahme: man setzt auf dem Router ein Passwort und/oder ein SSH-Key. Dann ist der Router für einen Administrator aus dem Internet erreichbar.

Der Router nutzt das private Datenvolumen. Die Router können so eingestellt werden, dass nur eine gewisse Bandbreite für den Freifunk zur Verfügung gestellt wird. An einem DSL16000 z.B. nur 6000kbit/s down und 500kbit/s up.

Für die Installation müssen die geeignete Menge Router, sowie deren Verkabelung eingerechnet werden. Manche Geräte unterstützen Power-over-Ethernet (PoE), so dass nur ein Kabel verlegt werden muss. Kosten gegen hier also von 15€ bis x € mit x beliebig groß. Für den Einzelnen fallen im Betrieb außer den (sowieso vorhandenen) Kosten für den Uplink und Strom keine weiteren Kosten an. Wichtig: der Betrieb der Infrastruktur (Supernodes und weitere Server) wird vom Verein und/oder Privatpersonen getragen (Siehe auch unten: weiterer Ausbau). Diese finanzieren sich aus Spenden. Siehe dazu auch:

Für die Wartung vor Ort müssen sich Freiwillige finden.

Möglicherweise. Siehe dazu auch das Video. Wenn ich es richtig verstanden habe, dann benötigt man keine Genehmigung, muss den Betrieb aber anzeigen. Hier findest du mögliche Vorlagen: Freifunk-TKG-Starterpaket | Offene Netze und Recht

Knoten lassen sich jederzeit, überall aufstellen. Sind größere Entfernungen zu überbrücken, ist eine Planung sinnvoll. Erreicht eine Community ein gewisse Größe mag man eine eigene Server-Infrastruktur empfehlen. Das sehe ich aber aktuell nur, wenn der ganze Kreis mitspielen würde.

Grundsätzlich ja: wenn man auf höheren Gebäuden Richtfunk-Strecken aufbaut. Unter den unterstützten Geräten finden sich auch solche, die mehrere Kilometer überbrücken können sollen. Allerdings: im Freifunk gibt es keinerlei Garantien für irgendwas. Ich würde immer auf einen FTTH Ausbau im kommunaler Verantwortung pochen. Die Generationen vor uns haben das Kupfer in der Erde gelegt. Jetzt sind wir mit Glas dran.

Aufgrund der eingesetzten Soft- und Hardware handelt es sich bei Freifunk nicht um ein Performance-Wunder. Siehe es mehr als eine Art Grundversorgung.

Wenn mit „die Herren von der Ortspartei“ nicht gerade die Partei mit der absoluten Mehrheit gemeint ist, dann würde ich die Herren außen vorlassen. Partei A findet Konzepte von Partei B oft doof, weil sie von Partei A sind. Ich habe als aktives Mitglied der Piraten im Kreis darum gebeten, genau aus diesem Grund das Thema nicht auf die Tagesordnung zu bringen, in der Hoffnung, dass die besseren Konzepte sich auf Dauer durchsetzten.

In der Stadt Warendorf ist das Kind für die nächsten Jahre im Brunnen, weil man sich nicht für ein freies, sondern nur für ein kostenloses Internet entscheiden wollte. Allerdings sind ja gerade alle am jammern, dass Warendorf Einwohner an die umliegenden Gemeinden verliert. Auch an Everswinkel. Ich wünsche erstmal weiterhin viel Erfolg. Freifunk wird einer dieser weichen Faktoren werden.

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Prima. Kannst du von deinen Schwierigkeiten während der Installation berichten? Wir wollen das natürlich einfacher gestalten. Ich habe auf Anhieb nicht mal eine Anleitung gefunden. :frowning:

Vielleicht nimmst du diese: Anleitung | Freifunk-Ruhrgebiet

Und als erster in Everswinkel, musst du den Haken bei MESH-VPN AKTIVIEREN setzen…

Paulo.

@paulinsche Die Antworten sind auf jeden Fall extrem hilfreich, die kann ich gut gebrauchen. Besten Dank Paulo.

@gomaaz @thomasDOTwtf Jetzt will ich das Paket noch rund machen:
Ist es möglich das

und das

als Word oder PowerPoint Datei zu bekommen?
Dann passe ich die Dokumente auf FF Münsterland an und es sieht alles schon fertig aus.

Mir ist klar, dass ich vielleicht einen Rattenschwanz mit neuer Homepage usw. los trete aber das muss erstmal nicht sein. Erst will ich wissen die die CDU reagiert. Es kann auch sein das alles nur heiße Luft ist und das will ich vermeiden.

Die Daten liegen nicht als offenes Format vor. (hier: Indesign), da es unmöglich ist mit Word zu gestalten.

Gerne „münze“ ich Dir die Klamotten für deine Region um.
Mein Vorschlag: Lad die PDF Dateien runter. Öffnen mit Acrobat Reader. Dort kannst du „kommentare“ einsetzen. Die kannst du verwenden um textliche Korrekturen vorzunehmen. abspeichern und mir per Mail (per PN) schicken.

Bisher bin ich noch nicht dazu gekommen, alle meine regionalen Sachen für Freifunk allgemeingültig umzugestalten…

Zu dem Thema nochmal:

Auf den Routern läuft eine Software die hier dokumentiert ist: Welcome to Gluon — Gluon 2014.3 documentation

Die Images für die Community Münsterland werden mit folgenden Parametern (site.conf/site,mk) hergestellt:

Die Keys für die Signierung der Software liegen auf meinem Laptop. Dessen Festplatte ist verschlüsselt. Es werden regelmäßig verschlüsselte Backups von der Platte hergestellt. Sollte ich verunglücken, hätte die Comminty ein Problem und müsste alle Router mal von Hand anfassen. Das Problem besteht nicht mehr, sobald sich ein Zweiter findet, der Software signieren mag.

Denke, dass reicht für eine Meldung an die BNetzA.

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