Dann will ich es mal versuchen:
Hier ein Video das mal ein bisschen tiefer geht: - YouTube - In meinen einfachen Worten: Im konkreten Fall (Anschluss über Freifunk Ruhrgebiet) steht vor dem Betreiber des Knotens (mehr zum Betreiber unten) ein Internet-Service Provider (ISP): Der Verein. Diese ISP sind seid längerem von der Störerhaftung ausgenommen, so wie die z.B. die Deutsche Telekom auch, weil vor Gerichten die Chancen des Internets höher bewertet werden, als die Risiken, z.B. durch illegale Downloads.
Findet ein illegaler Download statt, so wird sich ein Vertreter des Geschädigten an den Verein wenden. Dieser besitzt keine Aufzeichnungen, wer, wann, wo im Internet unterwegs war. Die Abmahnung läuft ins leere. Das haben wir bei der Telekom übrigens auch: die bewahren die Zugangsdaten nur für eine bestimmte Zeit auf: nur solange, wie sie für eine Abrechnung notwendig sind.
Davon unberührt, und ein ganz anderes Thema, ist die strafrechtliche Verfolgung.
Alle Kombinationen von der unterstützten Hardware ist möglich. Software hast du ja schon gefunden. Welche Geräte jeweils hinter den einzelnen Bezeichnungen stehen ist ein „Muss-noch-dokumentiert-werden“.
Ein Freifunk-Netz kommt ganz ohne Verbindung ins Internet aus, wird für die meisten dann aber nicht sonderlich interessant sein. Der Uplink kann ein DSL-, Kabel- oder sonstiger Uplink sein. Dieser Uplink soll anderen Knoten über WLAN zur gemeinschaftlichen Nutzung bereitgestellt werden (Meshing). Der Anschluss erfolgt über Ethernet, z.B. am (Gast-)Port einer Fritzbox oder eines Kabel-Modems.
Jeder kann einen Router aufstellen. Zum Thema „Betreiber“ siehe auch das oben verlinkte Video. In Warendorf halte ich es so: überall wo ich einen SSH-Key hinterlassen kann, sehe ich mich als tatsächlichen Betreiber. denn ich habe dann die Möglichkeit das Verhalten des Knoten tatsächlich zu ändern. Als rechtlichen Betreiber sehe ich die Personengruppe, die die Supernodes betreibt: dort gewährt man schließlich letztendlich erst den Zugang ins Internet. Dort kann man mich jederzeit abstellen. Ob das tatsächlich so ist, erklärt man mir vielleicht irgendwann vor Gericht. Vor dem gleichen Dilemma steht man auch mit einem kommerziellen Anbieter: auch wenn dort in den AGBs steht, dass dieser Betreiber ist, ist es möglich, dass ein Gericht diesen Teil der AGBs für ungültig erklärt, denn dieser dient nur dazu das Geschäftsmodell zu legitimieren.
Die Router müssen dort stehen, wo sie vor einem Zugriff von Unbefugten geschützt sind. In Verkaufsräumen ist das z.B. unter der Decke. Eine Änderung der Konfiguration ist, abgesehen von automatisierten Software-Updates, nur möglich, wenn man am Gerät einen Knopf drückt und sich mit einem Computer am Ethernet verbindet. Ausnahme: man setzt auf dem Router ein Passwort und/oder ein SSH-Key. Dann ist der Router für einen Administrator aus dem Internet erreichbar.
Der Router nutzt das private Datenvolumen. Die Router können so eingestellt werden, dass nur eine gewisse Bandbreite für den Freifunk zur Verfügung gestellt wird. An einem DSL16000 z.B. nur 6000kbit/s down und 500kbit/s up.
Für die Installation müssen die geeignete Menge Router, sowie deren Verkabelung eingerechnet werden. Manche Geräte unterstützen Power-over-Ethernet (PoE), so dass nur ein Kabel verlegt werden muss. Kosten gegen hier also von 15€ bis x € mit x beliebig groß. Für den Einzelnen fallen im Betrieb außer den (sowieso vorhandenen) Kosten für den Uplink und Strom keine weiteren Kosten an. Wichtig: der Betrieb der Infrastruktur (Supernodes und weitere Server) wird vom Verein und/oder Privatpersonen getragen (Siehe auch unten: weiterer Ausbau). Diese finanzieren sich aus Spenden. Siehe dazu auch:
Für die Wartung vor Ort müssen sich Freiwillige finden.
Möglicherweise. Siehe dazu auch das Video. Wenn ich es richtig verstanden habe, dann benötigt man keine Genehmigung, muss den Betrieb aber anzeigen. Hier findest du mögliche Vorlagen: http://www.offenenetze.de/2014/05/31/freifunk-tkg-starterpaket/
Knoten lassen sich jederzeit, überall aufstellen. Sind größere Entfernungen zu überbrücken, ist eine Planung sinnvoll. Erreicht eine Community ein gewisse Größe mag man eine eigene Server-Infrastruktur empfehlen. Das sehe ich aber aktuell nur, wenn der ganze Kreis mitspielen würde.
Grundsätzlich ja: wenn man auf höheren Gebäuden Richtfunk-Strecken aufbaut. Unter den unterstützten Geräten finden sich auch solche, die mehrere Kilometer überbrücken können sollen. Allerdings: im Freifunk gibt es keinerlei Garantien für irgendwas. Ich würde immer auf einen FTTH Ausbau im kommunaler Verantwortung pochen. Die Generationen vor uns haben das Kupfer in der Erde gelegt. Jetzt sind wir mit Glas dran.
Aufgrund der eingesetzten Soft- und Hardware handelt es sich bei Freifunk nicht um ein Performance-Wunder. Siehe es mehr als eine Art Grundversorgung.
Wenn mit „die Herren von der Ortspartei“ nicht gerade die Partei mit der absoluten Mehrheit gemeint ist, dann würde ich die Herren außen vorlassen. Partei A findet Konzepte von Partei B oft doof, weil sie von Partei A sind. Ich habe als aktives Mitglied der Piraten im Kreis darum gebeten, genau aus diesem Grund das Thema nicht auf die Tagesordnung zu bringen, in der Hoffnung, dass die besseren Konzepte sich auf Dauer durchsetzten.
In der Stadt Warendorf ist das Kind für die nächsten Jahre im Brunnen, weil man sich nicht für ein freies, sondern nur für ein kostenloses Internet entscheiden wollte. Allerdings sind ja gerade alle am jammern, dass Warendorf Einwohner an die umliegenden Gemeinden verliert. Auch an Everswinkel. Ich wünsche erstmal weiterhin viel Erfolg. Freifunk wird einer dieser weichen Faktoren werden.