Freifunk in Tönisvorst

Hallo zusammen,

getrieben durch ein LoRaWAN Projekt, bin ich auf Freifunk gestoßen. Ich finden das Projekt prima!

Allerdings ist es scheinbar so, dass laut Karte in Tönisvorst die Flächenabdeckung kaum vorhanden ist.
Dennoch würde ich Freifunk gerne untertstüzen indem ich einen Router aufstelle.

Bedeuetet für mich, dass ich mit dem WLAN Mesh vermutlich sehr alleine bin :grinning:

Ist es tatsächlich so, dass die Abdeckung in Tönisvorst so schlecht ist, oder gibt es Teilnehmer die nur Ihren Standort nicht teilen wollen.

Wie ist Eure Einschätzung dazu. Ist Engagement in Tönisvorst weiterhin sinnvoll?

Hallo botfixer,
schön, dass du über ein LoRaWAN Projekt auf Freifunk aufmerksam geworden
bist. Meist ist es umgekehrt…

Freifunk ist ein bürgeschaftliches Mitmach-Netz. In sofern kann es natürlich
sein, dass bei dir in Tönisvorst keine allzu große Abdeckung im Bezug auf
Freifunk vorhanden ist. Es gibt auch einige Menschen, die glauben, dass es
bürgerschaftliche Netzwerke nicht braucht, weil eh jeder sein Smartphone
in der Tasche hat. Das dabei wesentliche Dinge übersehen werden, ist klar.

In sofern ist es toll, dass du Freifunk unterstützen möchtest. Damit gäbe
es dann wohl einen Freifunk-Node auf der Map in Bereich Tönisvorst mehr.
Mir ist im Moment nicht klar, welche Community in der Region die Firmware
zur Verfügung stellt. Aber das wirst du vermutlich schon selbst herausgefunden
haben.

Lieben Gruß,
Andreas

Hallo Andreas,

deswegen habe ich auch etwas gezaudert, weil eben „jeder“ ein Smartphone mit Internet hat. Ich finde das Ganze aber zu kurz gedacht. Gerade die derzeitigen Krisen zeigen, dass es nicht nur Menschen gibt, die gut darstehen. Ob der Internet Zugang dann ein primäres Problem ist, ist immer situativ.

Zugang zum Internet muss ein Grundgut sein. Und kommerzielle Provider haben leider andere Sorgen :grinning:

Da kann eine Versorgung in Bürgerhand nicht schlecht sein.

Bezüglich der Hardware muss ich mal schauen, da will ich auch nicht sparen. Gibt es eine konkrete Empfehlung?

Ich würde gerne, weil ich auch keine anderen Freifunk Router in Reichweite haben, auch einen Router nehmen, der das Gebiet rund um meine Location bedienen könnte. Dazu würde ich gerne einen Dual Band Router mit externer Antenne nutzen. Weiß aber nicht genau, ob ich das als privater Betreiber darf (unter Einhaltung der technischen Regeln natürlich).

Wegen der Firmware war mir garnicht klar, dass die regionsbezogen ist. Aber es gibt genau einen Freifunker in wenigen 100 Metern Entfernung. Deswegen nehme ich an, dass ich die Frimware von https://www.neanderfunk.de/ nehmen muss. Das konnte ich da abgucken.

Viele Grüße
Andy

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Hallo Andy,

Ich bin gerade dabei wieder eine Community in Mönchengladbach aufzubauen. Tönisvorst ist jetzt nicht soweit weg. Lass uns doch etwas zusammen machen. Ich denke ich würde gerne die Domäne niersufer wieder aufleben lassen.


Logo gibt’s auch schon. Ich würde auch gerne LoRaWan mit anbieten.

Lieben Gruß
Der Reiner

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Hallo Reiner,

ja, das hört sich gut an! In Websiteauftritte bin ich nicht so gut, kann aber Inhalte liefern. Bin so mehr der Elektroniker und IT-Mensch.

Viele Grüße
Andy

So, ich habe mir jetzt ein paar Router gekauft, die mir von der technischen Seite das erfüllen was ich mir vorstelle.

Nun ist die Frage welches Images von welcher Community für mich sinnvoll ist. In meinem näheren Umfeld, z.B. Tönisvorst und Krefeld sind ein paar Freifunker unterwegs. Alle vier Freifunker gehören zu vier unterschiedlichen Communities.

Nun wollte ich mir ein Image besorgen aus der Community Neanderfunk für den Unifi AC Mesh Pro und bekommen viele zur Auswahl:

Welches nehm ich denn nun? Ist das egal oder gibt es etwas zu beachten?

„Firmware von irgendeiner Community nehmen, von $Sonstwo, ohne Absprache“:
Meiner Auffassung nach funktioniert das so nicht.

Egal ob jetzt Tönisvorst oder Krefeld oder anderswo im ehemaligen „Rheinufer“:

Die letzten Versuche der Wiederbelebung (ist jetzt auch schon wieder rund 4-5 Jahre her) ist u.a. daran gescheitert, dass man

  1. nochmal ganz genau klären wollte, wer Schuld ist, dass das Rheinufer damals™ untergegangen ist
  2. demjenigen aus Aachen, der bei einem Neustart helfen wollte, immer mehr „Sonderwünsche“ auferlegt wurden, weil das Aachener Setup „nicht gut genug war“ (oder zumindest nicht so akzeptiert wurde.)

Also egal ob jetzt Krefeld, Tönisvorst oder Mönchengladbach oder anderswo, wo es mal Freifunk gab und derzeit „eher nicht“:

Rauft Euch mit 2-3 Leuten lokal zusammen und schliesst Euch dann einer langjährig aktiven Nachbarcommunity an. (Optimistische Stammtischtreffen ohne greifbare Ergebnisse: Ich glaube hier im Forum finden sich dazu mindestens 4 solche Veranstaltungen. Vielleicht weil alle ein lokales Freifunk wollten, aber niemand wirklich die Arbeit machen mochte.)

Was wenig bringt: Woanders fragen: „dürfen wir Eure Firmware nehmen“.
Die meisten Communitys werden schon etwas mehr Engagement von einer neuen Community einfordern.
Es braucht mindestens 2 Leute, die den Freifunk zu einem Hobby machen und dann sich lokal um mehr als „Routerverteilen“ kümmern, sondern auch regelmäßig (entweder in Person oder virtuell) auf Treffen dieser Community teilnehmen. Und denen das mit dem Einwerben von Spenden nicht zu peinlich ist.

Will sagen: Ob es dann Aachen, Münster, München oder meinetwegen auch Neanderland ist: Egal! Wichtig ist nur, dass ihr mit Leuten sprecht und Euch dann langfristig einbringt.
„Nur eine weitere Domain confen in Supernodes und Firmware“: Darauf haben die wenigsten Vereine Lust. Denn das verursacht nur Arbeit (verbrennt also Admins noch schneller) und leert die Vereinskassen.

Das kann Dir am besten die Community (Neanderfunk in dem Fall) sagen; die Kollegen im Münsterland machen das mit 'ner hübschen Auswahlkarte, wir bauen stumpf genau eine Firmware und lassen diese anhand der Geoposition des Knotens (serverbasiert) auswählen, welche Netzkonfiguration („Domäne“) gewählt/konfiguriert wird.

Aber ich muß @adorfer Recht geben:

Also, klar, rein technisch kannst Du von den meisten Communities die Firmware nehmen und einen oder ein paar Knoten damit irgendwo betreiben — zumal, wenn jene Firmware als SSID nur »Freifunk« aussendet und nicht »musterstadt.freifunk.net/nordstadt« in Tönisvorst. Einige Communites sehen das nicht so gerne, andere (Münsterland, München, wir, …) haben für die »gebietsferne Nutzung« ein eigenes Netz (»Mesh«, »Domäne«) vorgesehen.

Und um mit Freifunk warm zu werden, ist das vielleicht auch kein schlechter Weg. Aber wenn sich 2-3 Leute in einem Gebiet gefunden haben, sollte man ggf. schauen, ob man das nicht größer aufziehen will, also als eigene Community. Also mit …

  • Webauftritt
  • regelmäßigen Treffen/Stammtischen, um weitere Mitstreiter zu rekrutieren
  • lokal organisierten Aktionen zur Verbreitung der Idee und Vergrößerung des Netzes

Vorher gilt es zu überlegen, ob man das Know-How und die (langfristige) Manpower hat, die technische Seite – die Lipper Kollegen sagen »Backend« dazu, andere sprechen von den »zentralen Gateways« (auch: »Supernodes«); außerdem muß eine zum »Backend« passende Firmware ›gebaut‹ werden, was zwar auch kein Hexenwerk, aber dennoch zeitlicher Aufwand ist – selbst zu stemmen. Dazu gibt’s heute glücklicherweise auch technische Hilfestellungen (automatisierte Konfiguration mittels z. B. Ansible oder SaltStack), dennoch braucht’s mindestes ein paar Server/VMs, die dann auch Geld kosten – und mindestens ein Grundverständnis für Linux und Netzwerke.

Oder man ›schlüpft‹ (erst einmal?) bei einer der schon länger auch überregional aktiven Gruppen unter, so betreiben wir seit ca. 2016 schon die Infrastruktur hinter Freifunk Müritz und seit kurzem auch Freifunk Lüneburg und Freifunk Bielefeld. Allerdings kostet auch dort Infrastruktur Geld, und vermutlich werdet Ihr mit den dahinterstehenden Vereinen Vereinbarungen treffen müssen, wie deren (Mehr-) Ausgaben durch Euch (mit) kompensiert werden können. Sprich Ihr solltet Leute sein/haben, …

TANSTAAFL — oder auch: alles hat seinen Preis :wink:

Ebenfalls wichtiger Punkt:

Letzteres sollten sie – sprich: solltet Ihr – schon aus Eigeninteresse tun, um ggf. Entscheidungen ›der Anderen‹ mitbeeinflussen zu können (zudem sollte man daher ggf. auch Mitglied im jeweiligen Verein werden).

Wichtiger noch wäre mir – aus rd. 8 Jahren Freifunk-Erfahrung –, daß Ihr das wirklich als (primäres) Hobby versteht, was Zeit frißt. So manch einen glühenden Mitstreiter haben wir schon nach kurzer Zeit an so irrelevante Nebenkriegsschauplätze wie Familiengründung, Hausbau oder berufliche Neuorientierung verloren … Und je nach Elan und Anspruch bedarf es auch einer gewissen Frustresistenz.

Letztlich werdet Ihr den lokalen Freifunk verköpern — wäre wenig zielführend, wenn das nur ein (weiteres?) lokales Strohfeuer wäre, denn jeder weitere Neuanfang würde dadurch erschwerrt. Und, typisch Ehrenamt: Lob wird es selten, Tadel sehr sicher geben.

Motiviation kann ich, oder? :wink: Falls also noch nicht abgeschreckt: we’re here to help!

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Einer sagt schonmal „Das läuft so nicht“

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Hier stimme ich @adorfer 100% zu.

Ergänzung:
Aus dem o. g. Bild kann man offensichtlich erkennen, das Neanderfunk Freifunk Firmware nur für dedizierte Städte / Regionen anbietet. Dafür wird es Gründe geben.

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Vielen Dank für die ganzen Infos!

Ok, kann man jetzt so nicht erkenne :grinning:

Ich bin für die IT eines mittelständischen Unternehmen in der Region zuständig. Ich bin also Kummer, Leid und Elend gewohnt :wink:

In der Region um Tönisvorst ist Freifunk mäßig nicht viel los.

Schaut man auf die Freifunk Seiten der Regionen und klickt auf Mitmachen, liegt der Fokus darauf einen Router zu flashen und auf die Fensterbank zu stellen. Das mag in vereinzelten Regionen so gut funktionieren, hier leider nicht.

Nun versucht man Anschluss zu finden und findet sich darin wieder, das man am besten (überspitzt gesagt) „Provider“ wird und eigene Server aufstellt, einen Verein mit regelmäßige Treffen organisiert und Öffentlichkeitsarbeit macht. Ich stell mir jetzt gerade mal meinen direkten Nachbar vor, der nicht dumm ist, aber wenig mit IT zu tun hat. Der würde mich anschauen wie ein Kaninchen und fragen ob ich etwas schwieriges Geraucht habe :grinning:

Da kann ich mir schon vorstellen, dass ein normaler User überhaupt kein Interesse an der Sache entwickelt.

Ich würde das tun, weil ich individualistische Motive habe und mich für die Sache interessiere. Der durchschnittliche Routerbetreiber fragt sich doch als erstes: „Was hab ich davon?“ Und da wird heute meiner Meinung nach die Luft dünn. Mit Wegfall der Störerhaftung und freies Netz für alle lockt man keinen mehr hinterm offen hervor.

Ein eigenes Freifunk Netz vom User zum Internet Auslass zu haben geht wahrscheinlich nur in Ausnahmefällen. Bis ich aus Tönisvorst ein WLAN Mesh bis zum Auslass herbeigeführt habe, hat selbst in Russland zweimal die Regierung gewechselt. Hier ist man nach wie vor auf die üblichen verdächtigen Provider angewiesen.

Das war vor Jahren Interessant als die Provider noch nicht mal flächendeckend DSL Anschlüsse zu Verfügung stellen können. Was bleibt also? Wir fallen da Hilfsprojekte ein, für Menschen die sich keinen Internet Zugang leisten können oder keine Möglichkeit dazu haben. Evtl. noch Campingplätze, Jugend- und Nothäuser, sowie Menschen die ganz weit draußen wohnen, wo die üblichen Provider auf Jahre kein Interesse haben einen Bagger ranzuschaffen der einen Leitungsschacht gräbt.

Ich glaube, dass man die Freifunk Communities vom Radius her grösser gestalten sollte. Es macht doch keinen Sinn, das jedes Kaff einen Supernode aufstellt und morgen keine Admins mehr hat, weil die was besseres vorhaben. Wird ja offenbar auch schon so praktiziert.

Die Community aus Düsseldorf ist mir aufgefallen, da es hier noch öffentlich dokumentierte Aktivitäten gibt. Dort haben ich Kontakt aufgenommen (per Chat) und wir werden uns mal kurzfristig treffen um uns mal auszutauschen.

Ich habe nun zwei Freifunk Router mit Düsseldorfer Image konfiguriert um mal die Nase an die Sache zu bekommen. Funktioniert soweit erstmal super. Die zu erwartende Userzahlen auf meinen Hotspot werden keine fünf User erreichen, deswegen wird hier kein grosser Aufwand entstehen. Dennoch möchte ich nichts geschenkt und werde schauen, ob ich für irgendwelche Gegenleistungen geduldet werde.

Ich bin also gespannt ob ich helfen kann. Interessiert bin ich an Hilfsaktionen wo man aktiv Hilfe leisten kann. Ich kann u.U. auch Server in einem Rechenzentrum zur Verfügung stellen.
Auf diesem Wege könnte ich etwas beisteuern.

Jetzt schon eine eigene Community aus dem Hut zu zaubern, finde ich nicht zielführend. Alleine will ich das auch nicht machen.

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Freifunk gibt es dort, wo sich Leute finden, Freifunk gemeinsam zu ihrem Hobby gemacht haben.
(Ob diese Leute dann wirklich dort „mit Wohnsitz gemeldet“ oder dort häufig anzutreffen sind oder sich anderweitig mit dem Ort verbunden fühlen: Detailfrage.)

An diesen Orten nehmen sie dann auch andere Leute mit, die vielleicht „nur einen Router auf die Fensterbank stellen“.

Wenn es keine Leute gibt, die Freifunk zu ihrem Hobby gemacht haben, dann gibt an diesem Ort idR keinen Freifunk. (Und da hilft es wenig, daraus denjenigen an „Orten mit Freifunk“ einen Vorwurf zu machen, dass sie sich nicht für andere Orte zuständig fühlen. Die Organisationsstrukturen von Freifunk haben bislang (Flächen-) bundeslandweite Vereine nicht lange leben lassen.)

Es gibt dann noch einige Communitys die mehr oder weniger offen oder versteckt auch „Router aus $EGAL“ versorgen.
Aber davon gibt es meines Wissens weder eine irgendwie offizielle Liste, noch eine anderweitige Resource auf die Interessierte verwiesen werden könnten.

Ich weiss nicht wo Du das aufgeschnappt hast.

Alle Vorredenden haben doch versucht zu vermitteln, dass es gerade NICHT zielführend ist, einen eigenen Verein zu gründen oder Server aufzusetzen!
Die Empfehlung war ganz klar: „Anschluss bei Nachbarcommunities suchen.“

Du arbeitest Dich an Strohmann-argumenten ab. Das überzeugt nicht!

Was diese Spitze gegen die anderen hier genannten Communites bezwecken soll?
Sind deren Webseiten Dir nicht gut genug auffindbar? Oder sind sie auf Mastodon nicht präsent genug?
Oder fehlt Dir eine Facebook-Seite?

Ich zumindest habe weder bei Münster, noch bei München, noch beim Neanderfunk, noch bei Gütersloh Schwierigkeiten aktuelle Aktivitäten im Netz zu finden. (und die seien jetzt mal nur exemplarisch genannt).

Das will und muss ich auch gar nicht. Aber eine Antwort auf die Frage ist es auch nicht.

Je kleiner oder unbedeutender das Einzugsgebiet, desto unwahrscheinlicher ist es auch Serverbetreiber und Maintainer zu finden. Ich verstehe auch den Gedanken zur dezentralen Struktur, aber es hilft doch nichts, wenn sie instabil werden oder degenerieren.
Das deckt sich doch auch damit, dass einige Communities es so machen bei einer anderen Community unterzuschlüpfen. Freifunk Aachen hat vor kurzem im Forum jemand von „außerhalb“ eingeladen, damit er unterkommt.

Das ist keine „Spitze gegen andere“, woraus interpretierst Du sowas? Das bezieht sich auf Hilfsprojekte. Und da ist mir Düsseldorf eben aufgefallen. Vermutlich aus Zufall bei der Suche. Ob andere Communities da aktiv sind und wie stark, kann ich doch garnicht beurteilen. Steht mir auch nicht zu.

Nein, das war die zweite optionale Empfehlung:

Ich habe ja auch geschrieben, dass ich es überspitzt darstelle.

Es geht eben weit über das hinaus, was man erfährt, wenn man auf eine Freifunk Seite trifft.

Aber es ist ja ok, denn ist ja nur dort so, wo es keine aktive Community gibt. Das soll auch nicht die Diskussion sein. Ich bin gespannt, wie mein erstes persönliche Treffen wird.