ich habe mir überlegt ob ich nicht auch mit einem eigenen Router an Freifunk teilnehmen möchte.
Leider gibt es in meiner Umgebung kein Freifunk. Am nächsten für mich wäre Innsbruck, aber die dortige Freifunk-Community existiert anscheinend nur noch im Google-Archiv.
Wäre es auch möglich in der Bodensee-Gruppe mitzumachen?
Es gibt wie du bemerkt hast allerlei Freifunk-Gruppen. Der für deine Praxis vermutlich einzig relevante Unterschied wäre, ob die Community deren Firmware du nutzen möchtest das Netzwerk machtfrei aufgebaut hat. Manche Communities möchten, dass du dort per E-Mail darum bitten musst mitmachen zu dürfen und deinen Router bei den „Chefs“ freischalten musst. Andere Communities sind widerrum komplett frei und du bestimmst ob und mit welcher Hardware du dort mitmachst und wo du dein Router steht und ob der in der Karte gelistet wird oder nicht.
News & Softwarestand und unterstützte Routermodele sind auf der Website von 2019. Die Facebookseite ist seit einem halben Jahrzehnt verwaist. Martix Kanal leer. Im örtlichen hackor Space nichts von Freifunk zu lesen.
Die Lokal Freifunk-Karte ist ebenfalls kaputt, was meiner Meinung nach das deutlichste Zeichen dafür ist, dass sich Niemand ernsthaft um das Projekt Bodensee kümmert (oder es zeigen kann, weil „andere“ Gründe).
Sollte das Projekt dort tot sein oder auch sonst kannst natürlich auch jede andere Freifunk Software ausprobieren. Da es um Innsbruck sowieso nichts Aktuelles gibt, sowieso.
Bei den Kontakten magst Du recht haben; aber die FW ist grob 'n Jahr alt, so völlig verwaist sieht mir das bei Freifunk Bodensee nicht aus. Lt. github basierte die FW schein’s auf der Freifunk-Ulm-Version der Bielefelder Firmware (würde ggf. geringen HW-Support erklären), es gibt aber auch Anzeichen einer Gluon-basierten FW. Eine solche Migration ist nicht trivial (wir haben sie für Bielefeld vor einiger Zeit gemacht), vielleicht gibt’s daher auch nicht allzuviel Neues auf der Homepage? Aber alles Spekulatius.
@fatzgenfatz: Ansonsten ist lt. freifunk-karte.de ›Nähe Innsbruck‹ noch Freifunk München verbreitet, die auch eine ›out of region‹-Einstellung haben:
Der Regionalitäts-Ansatz im Freifunk stammt aus der Boom-Phase um 2014/2015.
Wenn es lokal nichts (mehr) gibt oder die Chemie nicht stimmt: Suche Dir eine Community, die OutOfArea-Nodes aufnimmt!
Weder örtlich überlappende Communities sind schlecht, noch „weit abgelegene“ Knoten, sofern die jeweiligen Communites damit OK sind.
Wie gesagt: Wichtig ist, dass die Chemie stimmt!
Also dass die Kommunikationskanäle zueinander passen (Stichwort: Messenger-Tooldiskussionen). Oder das die Auffassung zum Firmwarebau, zur Karte, zur Betreuung und Finanzierung der Supernodes ähnlich sind.
Denn Freifunk-Communities kommen mit einem Toolset, das z.B. heisst „bei uns läuft alles über Zulip, alle Server auf Ubuntu mit Ansible“.
Das kann sehr gut passen. Oder eben auch nicht.
Stellt Euch vor, ein Hackspace würde zur Bedingung machen „nur Arch zugelassen und Diskussion ausschließlich per Matrix“.
Das wird für vermutlich 50% der Aktiven völlig OK sein. Aber den anderen damit „das Hobby“ zu verwehren („nur ein Hackspace pro Ortschaft“) wäre nicht besonders produktiv.
Umgekehrt gibt es natürlich auch den Fall, dass Leute nirgendwas etwas Passendes finden, weil überall mindestens ein Haar in der Suppe ist. Denen steht dann immernoch der Weg offen, zu forken und ein eigenes Freifunk zu stemmen und dabei weitere Mitstreitende um sich zu scharren.
Das andere hier angeschnittene: Verwaiste Webseiten/Wikis/Facebook-Pages bleiben (auch) bei Freifunk lang im Netz. Oft sogar bei Communities, die gar nicht tot sind, nur vergessen haben, dass sie da noch einen alten Webserver unter einem vergessenen Ortschafts-Namen haben.
Ansonsten würde mir auch noch als Option Funkfeuer Graz einfallen, die scheinen (wieder?) etwas aktiver zu sein/werden. Zumindest @mkg20001 hat da letztens einiges an Arbeit reingesteckt, um OLSR auf Gluon zum Laufen zu bringen. Vll. hätten die ja Lust sich Infrastruktur zu teilen und zu kollaborieren? Und das Anpassen einer Gluon Site wäre ja schnell und einfach gemacht, um da was auf Funkfeuer/Freifunk Innsbruck zu branden.