Freifunk Momentaufnahme

Freifunk eine Momentaufnahme.

Die ursprüngliche Idee des Freifunks ist sicher einen Nachbarn der kein Internet hat, oder ein eingegrenzter Raum um meinen WLanbereich mit kostenlosen Internet zu versorgen.
Die Idee ist heute mit einfachen und preiswerten Komponenten einfach umzusetzen.
Es ist das Verdienst einer kleinen engagierten Gruppe, die mit ihren Vereinstrukturen den rechtlichen und technischen Rahmen zur risikofreien Nutzung geschaffen hat.
Grössere Projekte zur flächendeckenden Versorgung von Innenstädten scheitern meist an der koordinierten Umsetzung.
Hier ist es nicht damit getan Router und Meshketten zu bilden.
Die Leistungsfähigkeit der zu Verfügung gestellten Internetanschlüsse, die Reichweite der Funkrouter mit ihren gleichen Funkkanälen, lassen solche Netze zwar auf der Map toll aussehen,
aber loggt man sich ein stellt man fest, hier geht garnichts.
Das führt dann schnell zum negtaiv Image, Freifunk funktioniert nicht.
Besonders in Bereichen wo auch Geschäfte ein Eigeninteresse an Freifunk haben, merken wir dann in der Akquise neuer Anschlüsse, diesen negativen Trend.
In zunehmende Masse wird der Freifunk auch zur Versorgung von öffentlichen Plätzen und auch von Flüchtlinksheimen verwendet.

Hier kommen wir sehr gut in den kommunalen Kontakt, der m.E. sehr wichtig ist.
Dann werden die Ansprüche an den Freifunk auf eine andere Stufe gehoben, das spielt in einer anderen Liga.
Wer hier einfach drauf los mesht, wird scheitern, und damit der Idee des Freifunks schaden.
Wenn mir dann ein Freifunker sagt, das sein 841 hinter dem Fenster einen Bahnhof versorgt, sagt das alles.
Wir brauchen hier einen Stab von Spezialisten, die ihre Erfahrungen austauschen, und sich ergänzen.
Linkstrecken, Offloader, AP, Antennen überfordern in den meisten Fällen die örtlichen Gruppen.
Das zu koordinieren ist m.E. wieder eine Aufgabe der Freifunk Vereinsstruktur.
Auch die Finanzierung dieser Projekte überfordert die Gruppen.
Hier müssen Spenden, und andere Geldgeber gezielt Projekten zugeordnet werden können.
Wenn der Gesetzgeber grünes Licht für freies WLan gibt, sollten wir gerüstet sein.
Dann werden wir, und das passiert heute ja schon, mit kommerziellen Anbietern konkurrieren.
Wir werden dann ganz schnell bei Kommunen und und Flüchtlinksheimen aussen vor sein.

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Ich möchte eigentlich kein Fass aufmachen, es aber auch nicht ganz unkommentiert so stehen lassen.

Die Idee von Freifunk war noch nie, einfach kostenloses Internet zu liefern. Die Idee von Freifunk war ursprünglich (und ist es immer noch), eine von Providern unabhängige Netzinfrastruktur aufzubauen und an jeden der mitmachen möchte, weiterzugeben. Klingt ähnlich, ist aber was ganz anderes. Dass man über ein solches Netz auch einen Zugang zum Internet „weiterreichen“ kann ist nur ein Nebeneffekt. Wie es oft ausgedrückt wird „Internet ist nur ein Service neben vielen anderen“.

Da gibt es hier schon ganz viele Threads zu in denen hitzig diskutiert wird, wie wichtig das Internet ist. Es gibt zum Beispiel auch Leute, die denken, dass der Fokus auf das Internet dem Freifunk schadet. Damit wollte ich gar nicht mehr anfangen (weil ich diese Position auch für zu extrem halte).

Es ist aber wichtig, diese Denkweise zu kennen, da viele technische Gegebenheiten im Freifunk gar keinen Sinn machen, wenn man nur kostenloses Internet an Dritte liefern möchte. Insbesondere wäre WLAN-Meshing dann nicht der Normalfall sondern nur in Sonderfällen eingesetzt. Immerhin ist sonnenklar dass Meshing die Airtime klaut und daher viel weniger für die Clients übrig lässt. Auch Features wie Roaming kriegt man anders hin (nämlich durch eine ordentliches WDS-Backplane und gezielte Kommunikation zwischen APs beim Handoff), Mesh-Routing ist da Kanonen auf Spatzen und extrem ineffizient.

Genauso auch:

Eben das leistet Freifunk explizit auch nicht. Jeder Freifunker erklärt durch das PPA explizit dass keine Verfügbarkeit garantiert wird. Das ist nicht nur eine rechtliche Phrase sondern ganz klar Bestandteil von Freifunk. Jeder soll das Recht haben einzusteigen ohne sich Verpflichtungen ans Bein zu binden. Man darf das Netz auch mal kaputt spielen. Das sollte dann auch nicht mehr Konsequenzen als den Supernode-Banhammer haben.

Eine Kommune darf also gar nicht davon ausgehen, in uns eine Konkurrenz zum kommerziellen Anbieter zu sehen. In dem Fall ist imo mit der Kommunikation schon was falsch gelaufen. Man kann maximal werben mit „Bei uns läuft es nie so 100%ig, aber wenigstens kostet es nichts“ (was ja auch nichtmal stimmt, wenn die Kommunen wirklich mitmachen sollen die ruhig auch Fördermitgliedschafts-Knete rüberwachsen lassen um die Kosten zu decken) oder dann doch lieber besser mit dem Gedanken des Bürgerdatennetzes (s.o.)

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So wie ich @DD2DB verstehe, geht es darum, das teilweise recht sinnlos Meshes gebaut werden, die am Ende dann nicht richtig funktionieren. (Stichwort Airtime)

Da geht z.B. einer recht enthusiastisch an die „Verfreifunkung“ (geiles Wort) seines Heimatortes und merkt erst recht spät bzw. zu spät, dass es nicht reicht, zig 841er alle 3m am Schaufenster zu platzieren, bei nur 2 aktiven Uplinks, die nur 16/1 MBit haben und an nem wackligen PowerLAN dümpeln.

Wen man dann, um Sponsoren/Spender ranzuholen/zu begeistern, zu hohe Erwartungen geweckt hat, dann muss man sich nicht wundern, dass irgendwann gemotzt wird, wenn diese nicht erfüllt werden. Andersrum kann man gute „Deals“ auch nur dann erreichen, wenn man mehr bietet als: „Wird schon irgendwie gehen und wenn nicht, ist auch gut.“ Da muss man genau abwägen, wie man auftritt.

Ich hab bei Freifunk aus den Reihen der Arnsberger das Wort „Professionalisierung“ wahrgenommen. Damit wurde wohl auch bei den offiziellen Stellen entsprechend geworben. Also erst mal anfangen, machen, Erfahrungen sammeln und damit professioneller werden, soweit es eben ehrenamtlich getragen möglich ist.

Die Sache steht und fällt also mit der Bereitschaft von Menschen, die mit ganzem Herzen dabei sind und bereit sind sich nötiges Fachwissen in ihrer Freizeit anzueignen. Man muss dabei aber immer wissen, was man sich zutrauen kann. Bin ich Alleinkämpfer, werde ich wohl nicht zum Bürgermeister gehen und ihm davon erzähen, einen FunkBackbone über die ganze Stadt zu spannen, wenn ich nicht weiß, was das für mich bedeutet.

Deswegen ist der Austausch untereinander auch extrem wichtig. Den ehrgeizgeschwängerten Neulingen müssen wir schnell aufs Pferd helfen, damit sie allein reiten können. Einige Anfängerfehler lauern, die man entweder auf die harte Tour begreifen kann, oder man wird von de Großen „an die Hand genommen“, so dass es erst gar nicht dazu kommt.

Leider ist die Wiki bekanntlicherweise kaum brauchbar für Anfänger und der Ton (nicht nur) im Forum ist stellenweise rau und von schier unerträglicher Arroganz geprägt.

Fachleute fallen nicht vom Himmel und wenn wir gerne welche zur weiteren „Professionalisierung“ haben wollen, müssen wir selbst die Neulinge dahingehend „upgraden“, ohne dass wir alle den Spaß an der Sache verlieren.

Denn solange ich nicht auf der Gehaltsliste einer „Freifunk GmbH“ stehe, muss es vor allem eins: Spaß machen.

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Das ist das Problem.
Es fehlt schlicht das Personal, mehr als nur lokale minimale Wolken von 4-5 Routern zu bauen.
Und wenn wir den Wissenstransfer nicht leisten, dann wird sich daran auch nichts ändern.

Alle anderen Konstruktionen sind dann Ausnahmen von der Regel.

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Aehm, ja?

Also das sind mehr als 4-5 :wink:
Ja nicht optimal sondern im Entstehen, ausprobieren

Ein gutes Beispiel dafür das viele Communitys immer wieder gerne schöne lange grüne Linien bauen, die aber technisch überhaupt nichts für das Netz bringen. Eher im Gegenteil, weil durch die vielen möglichen theoretischen Pfade die entstehen höchstens das Grundrauschen erhöht wird weil OGM auf unterschiedlichen Pfaden mehrmals übertragen werden. Zum anderen der WLAN Kanal unnötig mit Mesh zugemüllt wird, der real keinen Vorteil bringt.

Schönes Beispiel: Freifunk Winterberg - loading...

WTF! Die Loco hat selber MeshVPN an und will die 5-8 Mbit die sie schafft wohin schicken? Über Links die zum Zeitpunkt des Postings maximal 70% haben? BATMAN_adv wird nen scheiß machen und schön durch das MeshVPN über das Wasser gehen und nicht ein Nutzdaten Paket auf dem Funkweg. Weil dafür ist mit max 70% Link Qualität dieser Weg einfach zu schlecht. Es nimmt lieber die 100% des Mesh VPN.

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Danke für den Beitrag. Genau so ist es. Für diese Einsicht bedarf es Durchblick.
Wie ich schon schrieb " in der Map sieht es gut aus" , in Real eine Katastrophe.
Hier bedarf es Aufklärung, und die muss von FF Gurus kommen.
Nur sie haben im Land die nötige Aktzeptanz.
Wenn wir FF Netze für Flüchtlinksheime und öffentliche Einrichtungen und Plätze > 100 Nutzer bauen wollen, müssen sie gundsätzlich funktionieren.
Es wäre schade und würde einen Stillstand bedeuten wenn wir uns nur mit
Schaufenster- Theken- und Kellerroutern begnügen würden.
Natürlich können und wollen wir nicht dauernde Verfügbarkeit garantieren, Störungen und Unterbrechungen leisten sich auch die Großen!

Eine Flüchtlingsunterkunft zu versorgen ist halt kein Pappenstiel. Klar ein Mehrfamilien Haus mit 5-6 Flüchtlingsfamilien ist schnell gemacht, wenn es einen großzügigen Spender gibt. Ne Halle mit 100 oder mehr Menschen erfordert aber viel mehr als nur 841er in die Halle zu stellen. Wir haben jetzt unsere Erfahrungen damit gemacht und an mehr trauen wir uns zur Zeit noch gar nicht ran. Da sage ich dann auch mal nein, keine Chance. Weder reichen die Uplinks um die neue geplante Erstaufnahme Einrichtung mit bis zu 1500 Menschen zu bespaßen, noch unsere Netz Infrastruktur im Backend dieses zu leisten. Die finanziellen Mittel sind auch gar nicht da um mal eben auszubauen. An Menpower für einen Aufbau wirds dagegen nicht scheitern. Dafür haben wir genug Bastelwillige. Aber wenn was gebaut wird, sollte es auch funktionieren und einigermaßen brauchbare Datenraten bringen. Wenn 2-3 MBit bei einem Smartphone noch ankommen während 30 Clients einen Knoten bevölkern ist das schon mal ordentlich.

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Interessiert verfolge ich Eure Statements und Posts. Vielleicht erläutern 2-3 Sätze, was hinter den „achso schlechten Beispielen“ wie ff-meschede-kapellenstrasse1-locom2 steckt und warum es in Freienohl wesentlich mehr ist, als nur lustige grüne Striche zu produzieren, wie ich finde.

Ich bin persönlich nicht sonderlich angetan davon, über „Netze“ ohne geographische Kenntnisse, örtliche Erfahrungswerte und auch unter der Betrachtung „des Gesamtpaketes der Möglichkeiten“ voreilig zu urteilen.
In den letzten Monaten haben wir in unserem Netz viel „gelernt“, viel ausprobiert und vorallem viel optimiert. So sind die lustigen grünen Striche ein Wert aus Praxis und theoretischen Messwerten mittels RadioMobile. Wir haben Offloader etabliert, Mesh- und Clientnetze getrennt bzw. sind abschließend noch dabei.
Wer den Bereich Ohl kennt, der wird wissen, warum alles „grün“ ist. Wir haben zu jedem unserer Nodes Sichtverbindung und müssen nun mal das Internet an Stellen bringen, wo es keins gibt und auch keins geben wird. Erfolgsversprechende Providerpakete und Errichtung von eigenen Zugängen ist toll, dekadent und das „Non-Plus-Ultra“ → gibt es aber ganz einfach nicht und wird es auch nicht geben in nächster Zukunft. Sollte man daher das Freifunk-Projekt sterben lassen?
Ich und einige andere in unserem militanten katholischen Dörfchen haben die Herausforderung aufgenommen… trotzdem, dass wir in „ganz Freienohl mehr Airtime verbrauchen, als athmosphärischer Sauerstoff für die Bewohner des Dorfes zur Verfügung steht“, ist das Netz auf voller Brandbreite und überall nutzbar, es gibt tolle Rückmeldungen und die Durchsätze sind durchschnittlich höher als manche Menschen providerseitig haben :wink:
Die LocoM2 in der Kapellenstraße ist ein Standorttest und ich verfahre immer damit, dass die Geräte erstmal „alles“ können, damit der Errichter sich informieren können und sehen können, wie es funktionieren kann. Der Offloader ist schon da und natürlich wird auch dann wieder nur das Mesh-Netz über die Loco ausgestrahlt im erlaubten 100mW-Rahmen (wie jetzt auch)…das ist bereits mit dem Hausbesitzer besprochen und erklärt.
Da manche ja sekündlich drauf warten, was sich in der Map tut, einfach abwarten ,-)

Entschuldigt bitte, dass ich eine vielleicht rechtfertigende Haltung verfallen bin, aber ich mag den sachlichen und konspirativen Austausch. Auch wir haben die Weisheit nicht mit Löffeln gefressen, machen einiges verkehrt und lernen. Mitunter ist das mein Lebenselexir beim Freifunk-Engagement …
Aber bitte sucht doch direkt den Kontakt zu uns, fragt nach, regt an, lobt und kritisiert…

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Hallo, falscher Ansatz, niemand muss sich rechtfertigen.
Besonders nicht wenn man was Ehrenamtlich, zum Wohle Anderer macht.
Wir probieren, und experimentieren alle, und dabei sind Fehler vorprogrammiert.
Ich meine aber was anderes.
Wenn wir uns austauschen vermeide ich Fehler, die andre schon gemacht haben.
Nach dem Motto, wer einen Fehler 2 mal macht, ist dumm.
Ideen weden da entwickelt usw.
Also mein Vorschlag, lasst uns hier im Raum Meschede Bestwig, eine Kommunikationsplattform finden.
Treffen 1 mal im Monat z.B. Austauch von Tel Nummern/ Email…
In Bestwig passiert das ja schon.
Da kann man sich gegenseitig austauschen und helfen, ich habe z.B. 5 Ghz fur Rifunk Verbindungen liegen.
Zum ausprobieren Ideal.

Jau und da wir Mescheder und auch Freienohler nicht ausschließen, dürfen wir gerne alle zusammen plaudern und uns austauschen. z.B. diesen Donnerstag: