Freifunk statt Angst - was soll das?

Hallo zusammen,
bei uns in Frankfurt häufen sich die Anfragen bezüglich der beiden neuen Posts auf freifunkstattangst.de, und der Unsicherheit, ob man sich selbst auch dem Risiko aussetzt.

Zwei Sachen stören mich an der Geschichte, speziell am „die alte Dame“-Post:

  • es wird kein Wort über die Art des Anschlusses verloren. Als Experte kann man wohl raus lesen, dass es sich um eine Direktausleitung handelt. In vielen, wenn nicht sogar den meisten Communitys ist es allerdings Standard, eine VPN-Lösung zu verwenden, bei der der lokale Anschluss gar nicht sichtbar ist. Gleichzeitig suggeriert der erste Satz „Wie inzwischen viele tausende Freiwillige[…]“, dass die große Mehrheit der Freifunk-Knotenaufsteller betroffen ist.
  • Gleichzeitig ist von der Novellierung des TMG im Herbst 2017 die Rede. Die Tatzeit, im Blog nicht erwähnt (!), sondern nur im Urteil, war aber 2015. Wie passt das zusammen?

Auch der andere Post vom 13. Juni hat ein Tatzeitpunkt vor 2017 - diesmal wenigstens erwähnt.

In Summe hat das ganze eher ein „Angst vor Freifunk“ - ganz im Gegenteil zu „Freifunk statt Angst“. Und den damit verbundenen Kollateralschaden für Freifunk-Communitys.
Im Impressum steht der Förderverein Freie Netze. Mich irritiert es doch sehr, das auf einem Blog des Fördervereins Freie Netze Beiträge erscheinen, die in der Wirkung teils unbegründete Angst vor der Mitwirkung als Freifunker*inn schüren.

Ich würde mich freuen, wenn man sich über die Aussage, die man sendet, noch einmal Gedanken macht.
Eine Klarstellung bezüglich Rechtslage zum Tatzeitpunkt und technischer Realisierung (VPN/Direktausleitung) halte ich für angebracht.
Auch wenn ich den Inhalt durchaus nachvollziehen kann: die aktuellen Posts haben da eher den Geschmack von Stimmungsmache - aber sie stärken bestimmt nicht Freifunk.

Viele Grüße
margau

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Wieviele Threads denn noch zu dem Thema?
Auch aus Frankfurt!

Was meinst Du, was es bringt, nach dem einhelligen Urteil im anderen Parallethread das Fass zum dritten Mal aufzumachen?

Hallo adorfer,
kurz zusammengefasst: In den anderen Threads geht es um andere Aspekte des Themas, wo aus meiner Sicht die Art der Kommunikation und die Auswirkung auf Communitys nicht gut reinpasst.

Daher habe ich mich für diesen neuen Thread entschieden.
Viele Grüße
margau

Dass gerade seitens der Berliner Community der BoS-Exit genutzt wird, um Walldorf&Frommer und andere AbmahnanwältInnen zu trollen, das ist doch nichts Neues. Und auch nicht, dass dort seit Jahren immer die Sektkorken fliegen -zumindest es klingt es so- wenn wieder AnwältInnen-Post ins Haus flattert.

Bislang hat das auch niemand in den anderen Communities gestört. Zumindest hat niemand -für mich erkennbar- den Mund aufbekommen zu dem Thema.

Die Schwierigkeiten in der Freifunk-KundInnenprache „Pro Zentralfunk“ angesichts des Berliner Störfeuers ist doch nicht neu.

Daher die Frage: Warum nun auf einmal?

Ich verstehe hier nur Bahnhof. Für jemanden, der Freifunk noch nicht lange macht, ist das schon neu.

BTW, ich fand Margaus’ Klarstellung hier sehr hilfreich.

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In beiden durch die Presse hochgepuschten Fälle wurde ein Freifunkknoten ohne VPN betrieben.
Nur dadurch konnte der Anschlußinhaber gefunden und verurteilt werden.
So einfach ist das. Leider erzählt die Presse nicht die ganze Geschichte.
Freifunk mit VPN ist für den Betreiber absolut sicher.
de.wikipedia.org/wiki/Freifunk

Wenn man die Presse entsprechend nur mit Teilaspekten füttert, dann passiert das.
(Ich möchte nicht behaupten, dass ich der Nebelkerze aus dem eingangs verlinkten Artikel nicht anfangs ebenfalls aufgesessen wäre.)
Ich habe es im anderen Thread vielleicht etwas undeutlich geschrieben:

Aber auch das ist „vor der Störferhaftungsnovelle 2017/2018“
[…]
im Artikel wurde dieser Umstand „zufällig“ verschwiegen.
[…]
Damit fühle ich mich von dem „die alte Dame“-Artikel etwas an der Nase herumgeführt.
Es fällt schwer, da anzunehmen, dass es nicht darum ging, Stimmung gegen die aktuelle Gesetzeslage zu machen.

Man könnte auch deutlicher sagen:
Freifunk wurde hier zum wiederholten Male vor einen Karren gespannt, den viele hier Anwesende einfach nicht ziehen mögen!
Es geht in diesen Artikeln immer um einen Freifunk „ohne VPN“, „ohne eigenes AS/PI-Space“.
Also um ein Problem, was für die überwältigende Mehrzeit der Freifunkenden überhaupt nicht besteht.
Nie bestanden hat und nie bestehen wird.
Das in den Blogartikeln und Pressegesprächen zu verschweigen finde ich mindestens unschön.

Ob es nun bei McFadden oder Reda darum ging, die längst verschollene Piratenflagge vor Publikum zu schwenken mag man zwar in Zweifel ziehen.
Faktisch produziert obige Webseite jedoch eher FUD und könnte eher „Freifunk mit Angst“ treffender umschrieben werden.

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