Freifunkrouter auf's Dach?

Ich höre häufig von Leuten, dass sie keine weiten Meshlinks bauen können, weil sie nichts auf dem Dach machen dürften.

Meine Erfahrung ist inzwischen: Wenn man an Dachluken/die Dachfläche herankommt, dann kann man auch was machen, auch als Mieter… ohne explizite Genehmigung.
Denn wie es so schön heißt: „Wer fragt, der bekommt Antworten“ (das „dumm“ kürze ich mal heraus)

Wichtig natürlich:

  • Keine Bausubstanz beschädigen
  • Was man tut, muss (ggf auch kurzfristig) Rückbaufähig sein.

Das mit „Router auf’s Dach“ lässt sich in 3 Teilprobleme teilen:

a) Kabelweg nach oben:

  • Bad-Luftschächte
  • (inzwischen) ungenutzte Kaminzüge
  • ggf. alte, nicht mehr verwendete SAT/TV-Verkabelungen

Im einfachsten Fall kann man LAN-Kabel einziehen und dann per POE alles speisen, was oben ist. Wenn das passive 24V-Geraffel nicht reicht, dann halt explizit 48V und passende 16V-Konverter für die einzelnen Nanostations/CPE210er. Gibt’s „fertig“, kann man aber auch selbst basteln.
Oder man spielt mit alten (durchgehenden) SAT-kabeln 24-48V nach oben und macht dann unterm Dach erst 24V/16V daraus.

b) Nach draußen kommen
Selbst wenn das Dach verdämmt ist: Im Bereich von Dachluken lassen sich immer Wege finden. Dächer sind nicht hermetisch dicht. Mit einem Nylon-Stab oder anderen Fädelhilfe lässt sich immer irgendwie zunächst einen stabile Schnur (Maurerschlagschnur) und damit dann das „Nutzkabel“ einziehen.
Dämmfolien sind jedoch häufig über die Jahre ziemlich spröde geworden. d.h. wenn man dort nur anfasst können diese schon zerbröseln. Daher gleich ausreichend ordentliches Gaffa/Reparaturtape mitnehmen, um die entstandenen und meist gar nicht gewünschten Löcher wieder zuzukleben.

c) draußen befestigen

  • Dachdecker-Leiter-Halterungen: Diese Eisen sind eigentlich dem Dachdecker vorbehalten, aber mit etwsa Geschick bekommt man da auch eine Nanostation daran fest, ohne zu weit aus der Dachluke klettern zu müssen. Immerhin befinden die Dinger sich in Griff-Weite von den Luken, will das Fachpersonal schließlich auch nicht so weit „ohne Hilfsmittel“
  • Schornstein: Man kann um einen Schornstein zwei preiswerten Spanngurte (2 Stück a 3m für rund 6€ im Baumarkt) zurren, Gurte um ein dünnes 5cm-HT-Abflussrohr knoten (einfacher Knoten, Rohr „innenliegend“ zum Schornstein). An das Rohr dann die Nanostation mit Kabelbindern. Vorteil: leicht justierbar, problemlos rückbaubar.
  • Halterungen gibt es in diversen Shops für 5-20€ auch in „professionell“ (Schornstein, Dachpfanne

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Jau, finde ich gut. Wobei man da schon darauf achten sollte, daß es optisch passt.
Wenn’s „unsichtbar“ ist beschwert sich auch niemand. Falls es doch endeckt wird aber optisch nicht stört sind die Chancen auch nicht schlecht, daß es bleiben kann. Also im Zweifel vielleicht keine blauen Spanngurte auf schwarzem Untergrund benutzen :wink:

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Ich hab vor Jahren mal einen blauen 5l-Chemie-Kanister von oben „rasiert“.
Die gesamte Oberseite samt Schraubverschluss abgesägt, auf den Kopf gestellt und seitlich eine alte Antennen-Mast-Montierung angeschraubt.
Da hab ich dann einen WRT-54 „reingestopft“, und von unten mit Schaumstoff „gesichert“.
Zusätzlich hab ich noch 2 3mm Alu-Rundstäbe aus dem Baumarkt quer duchgesteckt, um das sicher vor dem „Herausfallen“ zu schützen.

Schön war das nicht, aber hat zuverlässig ca. 3j lang funktioniert, und war nach der Zeit technisch ohnehin völlig veraltet.

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Guter Punkt. Da sollten wir nochmal mit ein wenig Unterboden-Schutz bei.
(Das Zeug ist zwar nicht ganz so billig und stinkt bestialisch. Dafür ist es dauerelastisch und blättert garantiert nicht ab)

Ich zitier mich ausnahmsweise mal selbst…

Was ich damit eigentlich sagen will:

„Langlebigkeit“ wird völlig überbewertet!

Meine Prophezeiung:
Spätestens 2017 wird es in diesem Forum massive Diskussionen geben, wie wir am schnellsten die ganzen 841er loswerden können…ich freu mich schon drauf :smile:

Frei nach dem Motto „Wer heilt hat recht“, seit einfach kreativ…wenn die Kiste nach nem halben Jahr absäuft - so what?

Der Verlust ist verschmerzbar, und beim nächsten Mal weis man dann, wie das nicht funktioniert, und man das besser machen kann :wink:

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Ich denke auch, dass wir viel zu viel auf Langlebigkeit installieren statt „Mut zur Lücke“
Wenn ich sehe, was im Baumarkt-Gartenbereich (Beleuchtungsartikel) so an offensichtlichem Schrott verkauft wird, der dann doch erstaunlich lang hält…
Und wenn doch mal was absaufen oder zerbröseln sollte: Man sollte nur sicherstellen, dass es noch eine Fangleine gibt, damit nichts vom Dach auf PassantInnenschädel fällt. Wäscheleine (die mit den Stahldrähten drinnen) tut den Job exzellent.
(Nein, normale Netzwerkkabel sind als alleinige Fangleine nicht geeignet, auch wenn dort wieder der alte Klettererspruch gilt: Auch ein brechender Haken bremst letztendlich den Sturz)

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Ebend. Bei uns Nageln die Leute nen 1043v2 direkt an die Außenwand. :smile:

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Bitte bei Montage auf Dächern nicht die Sicherheit vergessen. So ein Sturz vom Dach macht keinen Spaß! Weder für einen selbst noch für den Dachdecker, der evtl. seine Leiter nicht mehr richtig einhaken kann, weil jemand am Haken einen Router befestigt hat.
Und bzgl. „nach draußen kommen“: Wenn wegen eines ohne Genehmigung angebrachten Routers das Dach undicht wird, wird es schnell teuer.

Ich sage nicht: Das geht nicht.
Ich sage: Bitte dabei das Gehirn einschalten!

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