Geräte mit 4 MB Flash und 32 MB RAM aufrüsten

@anon88999732
Ich würde da gerne mal die User-Experience erleben. Sträube mich da aber jetzt etwas, wegen zwei mal RAM/Flash bei RS oder in China anzufragen.

Bei uns in der Region gibt es Apfelsaft gegen Äpfel+Aufwandsentschädigung.
Könnte man da evtl. was ähnliches mit deinem umgebauten 841’er-Vorrat aufziehen?
Oder würdest Du evtl. auch 2 bis 4 Geräte für eine Aufwandsentschädigung bereitstellen können?

Kann man bei den 841 nicht evtl den ram huckepackt drauf löten wie früher bei der xbox ?
Ein Kumpel lötete den celeron + die zusätzlichen 64MB ram in unter 10 Minuten drauf.

Es brauchte da aber den genau identischen chip.

Ablöten und neu auflöten ist schnell gemacht. Das SMD-Umlöten spielt, mit entsprechender Technik, zeitlich keine grosse Rolle. (Wenn man weiß wie es geht. Aber das wird hier bestimmt nochmal gezeigt.)
Es geht jedoch auch um das Auslesen des serielle-Flashes (8-Pin glaube ich) und das erneute Aufspielen der ausgelesenen Kalibrierdaten auf den neuen und größeren Baustein. Das kann onboard per ISP-Nadeladapter oder extern mit Adaptersockeln durchgeführt werden. Dafür braucht man dann aber auch entsprechendes Equipment.

Edit:
Oder man ließt und schreibt die Kalibrierdaten per Konsole aus :slight_smile:

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Hier ist ein Video mit einem WR841N v7, bei dem auch noch störende Kondensatoren im Gegensatz zu den neueren Versionen im Weg sind.
Huckepack drauflöten ist keine saubere Arbeit.

Austauschen des Flash-Chips geht mit einer Tweezer-Zange in unter einer Minute, aber ja, man muss vorher einen Dump der ART-Partition ziehen, was man mit einem Shell-Script automatisieren kann, wenn man den Router in den Config-Modus setzt.

Wie gesagt schreibe ich aktuell einen Artikel, wie man das alles am besten macht und programmiere einen besseren Bootloader mit TFTP, Webinterface usw. Der Artikel erscheint dann bald und Freifunker kriegen dann so Zugriff drauf. Deshalb habt bitte Geduld.

EDIT: Auf dem Router läuft übrigens Stockfirmware, falls ihr euch über die Status-LED wundert.

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Ah du machst es so wie ich es auch machen würde :slight_smile:

Das ist die einzig sinnvolle Möglichkeit.

Zum auslöten ein Lot mit sehr geringem Schmelzpunkt unter die alten Kontakte bringen, da das Herstellerlot erst bei 100 Grad höherer Temperatur schmilzt, um den Chip mit dem Heißluftlötgerät auszulöten. WIr hatten alles mögliche probiert wie Diamanttrennschleifer, Skalpell etc. - alles Mist.

Und zum Einlöten spezielle Lötkolbenaufsätze und sehr viel Flussmittel. Wir haben auch Lotpaste, Lötmasken usw. probiert.

Wie gesagt haben wir jemanden, der sowas professionell macht und der hat das erstaunlicherweise mit seinen Methoden nicht sehr gut hinbekommen. Der saß mehr als doppelt so lange daran, bis die Kontakte alle gut waren. Auch das mit dem Umkippen des Chips ist unkonventionell. Da nimmt man normalerweise einen IC-Greifer oder Saugnapf. Nach mehr als 50 Routern kann ich sagen, dass beim Umkippen zumindest bei den WR841ern überhaupt nichts passieren kann, es sei denn man gibt währenddessen nicht genug Hitze und die Lötstellen werden kalt und reißen Pads ab.
Oder man sollte auch wissen, dass man einen 1 mm 45 Grad und 0,1 mm-Stift-Aufsatz benötigt. Mir sind 3 Router kaputtgegangen, weil ich anfangs einen 2 mm-Aufsatz genommen habe, obwohl es damit natürlich viel einfacher geht. Ein Kondensator hatte sich dadurch immer abgelöst, was man aber nicht gesehen hat, dass der keinen Kontakt mehr hat. Auch die ganzen SMD-Lötkolben sind nur was fürs Mikroskop für die Fliegenschiss-Bauteile. Da kommt man mit einem RAM-Chip nicht weiter. Der hat eine ganz andere Hitzeaufnahme.

Es ist viel trial und error gewesen und unser Profi hat halt auch nicht von Anfang an alles richtig gemacht und war erstaunt, dass sich die RAM-Chips anders verhalten als er es von anderen TSSOP-Chips gewöhnt war. Normalerweise packt man Lötpaste mit viel Flussmittel auf die Pads und gut ist, aber RAM-Chips haben so eine ungleichmäßige Hitzeaufnahme, dass man kein sauberes Ergebnis hinbekommt. Bald kommt dann mein Artikel mit den Einzelheiten und ich poste den hier.

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welches lot verwendest du genau zum auslöten? ich find nur lot mit 183°C flusspunkt. geht das auch kälter?
vlt ne bezugsquelle parat?
oder so ne kompette werkzegliste?
ne 968d+ lötpuhste ist schon mal am start

hätte interesse es auch selbst umzusetzen, bin gelernter elektroniker und würde gerne den ram bei meinen 841 v8 outdoor router und bei einen v10 test router upgraden. Was für ram nimmte man da?
den der auf der openwrt seite ganz unten aufgeführt ist? [OpenWrt Wiki] TP-Link TL-WR841ND
beim ram upgrade muss nix in der firmware modifiziert werden?

Hynix HY5DU121622DTP-D43 64M (DDR)
gebe es für 0,25€ das stück auf aliexpress

bold claim :slight_smile:
Also Heißluft und ne kleine Schablone aus Alufolie um den Chip rum geht auch wunderbar.

Zum Einlöten ordentliches Flussmittel, 0.3mm Bleihaltiges Zinn (nicht geizen!) und danach einmal quer mit der Entlötlitze drüber → fertig.

Mein altes Video vor 2 Jahren (mit dem Flashchip Umbau) war auch noch etwas stokelig, mit dem gammeligen Pollin-Lötkolben… Mit Heißluft und ner vernünftigen Meißelspitze am Lötkolben geht das alles ruck-zuck.

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Wir haben alles ausprobiert. Alufolie sorgt für Hitzestau und dann hast du den Grabsteineffekt. Die Komponenten drumherum sind nicht Hitzeempfindlich. Deshalb brauchst du das auch nicht. Kaptonband könnte man aber nehmen. Auch mit Stahlblech/PCB-Maske ist das kein Spaß, weil du die nicht fixiert bekommst. Das Einzige was noch einigermaßen mit Lotpaste geklappt hat, war die Beinchen direkt mit einer Mischung aus Flussmittel und Lotpaste einzuschmieren. Aber da man dort auch nacharbeiten musste, macht es mehr Sinn, direkt mit Lötkolben zu arbeiten. Mir sind auch zwei Router draufgegangen bei den versuchen mit Lotpaste, weil die Hitze nicht richtig unter die Beinchen gelangt und wenn man mehr Hitze anwendet, löst sich der PCB-Kleber. Die TP-Link-Platinen sind qualitativ nicht besonders hochwertig. Bleihaltiges Lot brauchst du übrigens nicht. Ich habe nur nichts anderes hier. Meißelspitzen sind eher für die Chips geeignet, die ein noch feineres Pinraster haben. Bei den TSSOP brauchst du einen abgeflachten, damit die Adhäsionskräfte das Lot zwischen den Beinchen rausziehen können. Jemand von unserem Verein macht das professionell und ich habe mich auch mit jemand anderem unterhalten, der in seinem Leben aus beruflichen Gründen schon tausende solcher Chips umlöten musste (leider erst nach unseren Versuchen). Wenn es an dem Prozess, wie ich ihn im Artikel beschreibe noch etwas zu verbessern gibt, würde mich das sehr wundern. Wir haben immerhin 3 Monate lang experimentiert.

Moin,

ich krame mal das Thema hier wieder raus. Weiter oben hatte mich eher gegen die Hardwareaufrüstung ausgesprochen, allerdings sehe ich es als Problem an, dass man die 841er nicht durch ein Gerät in der gleichen Preisklasse ersetzen kann. Man müsste die Leute dazu überreden ca. 70 € für eine 4040 oder vergleichbares auszugeben. Alles andere wäre wieder ein fauler Kompromiss, denn weniger für ein Singelbandgerät ist auch nicht gerade sinnvoll. Weder ökologisch noch aus Sicht des Freifunkenden in Sachen Preisleistungsverhältnis für die nächsten Jahre.

Da wir mehr als 1500 4/32er-Geräte haben und nicht nur Gluon ein Problem mit denen hat, sondern sie auch bei OpenWrt rausfliegen werden, soweit ich es verstanden habe, müssen wir uns da also etwas überlegen, wenn wir nicht wollen, dass uns ein Drittel des Netzes wegbricht.

Daher ein paar Fragen an @anon88999732 und andere, die schon Router aufgerüstet haben:

  • laufen diese weiterhin stabil oder gab es Probleme in der Haltbarkeit?
  • Warum 8 MB Flash und 64 MB RAM? Wäre es nicht sinnvoll direkt auf 128 MB RAM und vllt. sogar 16 MB Flash zu gehen? Das wären doch vermutlich nur ein paar Cent mehr. Gerade 64 MB RAM dürften doch auch bald knapp werden, wenn wir abgefahrenere Sachen auf den Kisten machen wollen. Und nochmal anfassen wird man sie dann ganz sicher nicht wollen.
  • @anon88999732 schrieb etwas von 50 Routern. Bei uns geht es um 1500. Das ist eine ganz andere Hausnummer. Haltet ihr das überhaupt für machbar? Man müsste schon eine Art Manufaktur mit getrennten Arbeitsbereichen ins Leben rufen.
  • Wie sieht der Ablauf abseits der Hardwareaufrüstung selbst aus? Die Geräte stehen ja bei Leuten zu Hause. Alleine die alle neu zu konfigurieren und die Koordinaten wieder einzutragen ist eine heiden Arbeit. Ich hatte überlegt, ob man eine Art Gluon-Paket schreibt, dass im Konfigurationsmodus die Einstellungen vom zu ersetzenden Router übernehmen kann. Man müsste also nur zu dem Aufstellungsort gehen, die Geräte per Kabel zusammen stecken und den alten Router ebenfalls in den Konfigurationsmodus versetzen, sodass der neue per SSH die Einstellungen kopiert und dann in Betrieb gehen könnte. Dann könnte man mit einem Sack voll losziehen und in einem Straßenzug oder so alle ersetzen.
  • Gibt es Aussichten, dass wenn wir in allen Communities zusammen vllt. 3-5000 Router aufrüsten, dass dann auch ein Gluon-Target erstellt wird und die dauerhaft im Autoupdate mitlaufen können?

Grüße
Matthias

Nicht böse sein aber ich sehe darin nur ein ambitioniertes Ziel, nicht mehr.

Bei der Menge an 32/4 Geräte die es zu erhalten gibt sollten wir vielmehr eine Softwarelösung finden um die Geräte weiterhin nutzen zu können.

Vielleicht bringt man die Geräte nun noch einmal softwareseitig auf Stand 2019 und dann ist eben Ende. Danach gibt es dann nur noch Anpassungen um sie weiter Nutzen zu können. Keine wirklichen Upates mehr.

Ich denke es wird jedem klar gewesen sein, das ein 15€ Gerät irgendwann softwaretechnisch EOL ist und da wird sich sicher niemand beschweren solange wir dafür sorgen das der Router noch WLAN kann.

Die wichtigen Ecksteine konnte schon 2016, 11s und Batman 15 den Rest muss man dann auf den GWs hinfrickeln.

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Auf ein Zweiklassennetz habe ich eigentlich keine Lust. Dann würde ich sie eher abschalten.

Softwaremäßig ist soweit ich es verstanden habe nichts mehr zu retten, weil alleine der Kernel schon die 4 MB sprengt.

Gluon basiert nur auf OpenWrt, dort ist also das Target notwendig.
Und sowohl für OpenWrt als auch für Gluon gilt wohl einfach: Fängt man mit einer Ausnahme an, endet es nie und der Maintenance-Aufwand steigt ins unermessliche.

Es bleibt natürlich die Möglichkeit, zusätzliche Patches auf Gluon draufzupacken, wie es viele Communities schon aus anderen Gründen tun.

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Wäre ja wie im richtigen Leben;)

Ich werde meinen Ansatz noch weiter überdenken und ihn dann in den von mir betreuten Netzen umsetzen.

Da sind auch ein paar hundert 32/4 Geräte drin.

Super stabil und laufen bestimmt noch 10 Jahre…

64 MB ist der größte Baustein in DDR2 TSSOP. Wir packen fast immer 16 MB Flash rein.

Nein, bei einem Singlebandgerät hast du da viel Luft…

Ja, aber nicht einer alleine und ich finde ihr solltet irgendwie dafür sorgen, dass die Löter eine kleine Entschädigung für ihre Zeit kriegen. Nach 200 Routern hat man nicht mehr ganz so viel Motivation.

Eigentlich eine gute Idee Ich habe hier so viele Router mit komischen Firmwares bekommen, ob veraltet, DD-WRT oder sonstwas. Da ich die ART-Partition am liebsten über SCP runterlade, werden alle Router erst einmal von mir mit TFTP plattgemacht. Ich denke es ist den Knotenbetreibern schon zuzumuten, den Router neu zu konfigurieren. Muss man im Einzelfall betrachten. Ich würde mir die Mühe nicht machen. Wir haben einen Karton mit Routern zum Umbauen und einen mit umgebauten. Jemand bringt einen alten Router zu unserem Treffen mit und kriegt direkt einen neuen. Das wäre mit Konfiguration übernehmen nicht so einfach möglich.

Anders gehts wohl nicht. Dann aber auch ein bisschen Spenden für den Löter mitsammeln.

Wir werden bei Freifunk Hannover weiterhin die Gluon-Patches pflegen. Falls nicht, ist es also auch nicht tragisch.

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Leicht OT:
Im Zuge der Optimierung des Zeitaufwandes möchte ich auf folgenden Tread hinweisen:

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Wir haben heute Abend darüber philosophiert und folgenden Plan ausgeheckt.

Zunächst verworfene Optionen:

  • Austausch durch aktuelle Geräte: Nochmal Singelbandgeräte sind ökologisch und ökonomisch Quatsch. Man sollte ggfs. direkt auf ca. 70 € teure Dualbandgeräte gehen. Leute, die mal für 15-20 € bei FF eingestiegen sind, werden das nicht bezahlen. Und selbst bei Firmen werden das endlos viele Verkaufsgespräche → skaliert nicht
  • Zweiklassennetz mit Geräten, die nicht mehr aktualisiert werden können ist Mist
  • 4/32er einfach abschalten würde uns 1/3 des Netzes kosten

Gretchenfrage: Wie kann man den Leuten, die mal für 15-20 € bei FF eingestiegen sind helfen jetzt kostengünstig dabei zu bleiben?

Wir haben folgenden Plan ausgeheckt:

  • Per SSH/TFTP die WLAN-Kalibrierung auslesen und auf den neuen 16 MB Flash-Chip schreiben
  • dies maximal automatisieren mit einer Station, wo man den 841er kurz dranhält und den Chip auf dem Programmer legt und dann nur noch kurz warten muss. Dieser Schritt geht ohne Öffnung des Gehäuses
  • Dann die neuen Chips (Flash/RAM) mit Tesa auf den Router kleben
  • Den Tausch des Chips, also öffnen der Geräte, aus- und einlöten und wieder verschließen, würden wir von einem Aufbereiter in Osteuropa durchführen lassen wollen. Angebote werden eingeholt. Ersten Informationen nach ist das inkl. Versand tatsächlich für ein paar Euro machbar (in Chargen von 200). Ob es nachher inkl. Versand 4 oder 8 € pro Gerät kostet ist eigentlich egal.

Dann die Logistik zum Austausch der Geräte hier vor Ort:

  • Gluon-Paket schreiben sodass eine spezielle Firmware sich die Konfiguration aus dem alten Gerät im Konfigurationsmodus auslesen kann und diesen ersetzen kann
  • alten mitnehmen und siehe oben aufrüsten lassen

Das könnte man in Chargen von um die 200 Geräte durchführen bis alle aufgerüstet sind.

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heißt das du machst das alleine und alle die das nutzen sind dann davon abhängig, dass du es tust - oder gibt es bei Freifunk Hannover noch mehr Personen, die solche Patches pflegen können?

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Ich betreue die Patches nicht. Das macht derjenige, der die site.conf und die anderen Patches betreut. Ja, hier gibt es glücklicherweise mehrere fähige Personen.

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