Großen Marktplatz versorgen, Budget 10.000 € - Hardware Erfahrungen

Hallo,

wir bekommen über eine Förderung voraussichtlich ca. 10.000 € um den zentralen Marktplatz unserer Stadt mit FF zu versorgen. Da wir im Besitz eines Gebäudes sind, das direkt an diesem Platz liegt und zugleich hier eh planen, die gesamte Elektroverkabelung zu überarbeiten sind wir in der Gestaltung relativ frei.

Folgende Ideen zur Umsetzung habe ich bisher zusammen gestellt:

  • APs TP-Link Omada EAP660 HD und TP-Link Omada EAP650-Outdoor
  • Switch TP-Link SG3400 JetStream Rackmount 2.5G Managed Switch, 24x RJ-45, 4x SFP+, 500W PoE++
  • Firewall und Offloader je eine LES network 6L von Thomas Krenn

Wir haben schon einige Erfahrungen mit Netzwerk und WLAN, auch gibt es im lokalen Hackspace Kompetenzen dazu, allerdings habe ich selbst noch nie eine so große Fläche abgedeckt. Es gibt über das Jahr einige Veranstaltungen bei denen einige tausend Leute sich auf dem Platz aufhalten.
Es ist nicht sofort erforderlich, eine vollständige perfekte Abdeckung zu erreichen, sondern Stück für Stück wollen wir das System so aufbauen, dass es den Platz abdeckt und evtl. auch mit der Zeit genug Performance bietet um auch die Veranstaltungen zu bedienen.

Ich habe mich eher für die Omadas entschieden, weil ich von der Ubiquity Software nicht so angetan bin und bei Kunden die ich betreue erlebt habe, dass manche APs plötzlich mal keine Updates mehr bekommen. Auch sind die Omadas etwas günstiger und machen bisher bei anderen Kunden und im eignen NW eine gute Figur.

Welche Erfahrungen habt Ihr gemacht?
Gibt es jemand der mir was zur Abdeckung größerer Plätze erzählen kann?
Wir wollen im EG zwei der EAP650-Outdoor montieren um den Nahbereich abzudecken, dazu wird im Innenbereich hinter dem Schaufenster ein EAP660 HD hängen. Im Obergeschoss könnten wir weitere EAP650-Outdoor montieren um verschiedene Bereiche des Platzes abzudecken und / oder mittelfristig Funkverbindungen zu anderen Gebäuden herzustellen.

Für Anregungen, Ideen etc. wäre ich sehr dankbar.

VG
kwon

Mit soooo großen Installationen habe ich auch keine Erfahrung.
Aber da auf die Frage seit frei Tagen niemand geantwortet hat hier ein paar Daumenregeln:

Access Points in der Fläche verteilen, pro 100 Nutzer (~ 1/4 der Anwesenden) 1 AP, Sendeleistung runter, Kanäle möglichst überlappungsfrei vergeben, alle APs mit einem Offloader verkabeln(!). Bei der Internetanbindung auf viel Upstream achten: Auf solchen Plätzen versenden die Leute Videos.
APs mit Hersteller-Firmware betreiben und Controller so konfigurieren, dass der Client-Handover macht. Und um dem Freifunk-Gedanken gerecht zu werden an der Außenseite ein paar APs die Mesh rausblasen.
Lieber am Anfang nur eine Ecke versorgen und die dafür gut, als die ganze Fläche schlecht. Wenn ihr nicht besser sein wollt als die Mobilfunkversorgung, dann solltet ihr es euch nochmal überlegen.

Super, vielen Dank schon mal für die Rückmeldung.

Ich hatte geplant einen relativ starken Offloader zu benutzen (x86, hat einen i5 und wird mehrere VMs bekommen, unter anderem den Offloader). Gibt es Erfahrungen, wie viele APs mit wie vielen Clients man einen Offloader wie die Fritzbox 4040 klemmen kann bevor die zum Flaschenhals wird?

Das mit dem Verteilen der APs wird tricky. Wir haben ein Gebäude an der einen Seite des Platzes und ich wollte im EG für den Nahbereich zwei APs montieren, im 3. OG mehrere APs um die Fläche abzudecken.
Aber ich bin mir zum einen nicht sicher ob das so klappt wenn die APs 15m über dem Platz nach unten strahlen sollen, zum anderen habe ich zu wenig Erfahrung wie sich die 650-Outdoors da verhalten werden… mal sehen.
Die Sendeleistung runter zu nehmen empfiehlst Du vermutlich um die Störungen zwischen den APs zu reduzieren?
Sehr guter Hinweis mit dem Videos versenden, den Gedanken hatte ich noch nicht.
Wie meinst Du das mit den APs die Mesh rausblasen? Vielleicht verstehe ich Dich falsch aber ich dachte eh, die Geräte werden mit der original Firmware ein gemeinsames Mesh bilden?

Ich stimme Dir auch völlig zu, dass wir lieber erst nur bei unserem Gebäude volle Abdeckung erreichen wollen, wenn das gut klappt hoffe ich gegenüber das eine oder andere Gebäude per Richtfunk oder mit eigener DSL-Leitung ansteuern zu können. Es gibt da gerade eines das leer steht und komplett renoviert werden muss, mit etwas Glück stört sich da keiner dran, wenn man bissl APs dran macht. :slight_smile:

Mit dem Mesh meine ich, dass ihr zumindest am Rand Leuten die Möglichkeit geben solltet, sich mit normalen Freifunk-Routern mit eurem Marktplatz-Freifunk-WLAN zu verbinden. Um dem Freifunk-Gedanken Genüge zu tun.

Ja, Sendeleistung reduzieren um Störungen zu verringern. Das Kanalspektrum wird sehr schnell sehr eng.

Das kommt nicht zuletzt auf die Community an. Hier gehen über eine FritzBox 4040 locker 50 MBit/s - und wenn mein DSL-Anschluß mehr hergäbe wäre das vermutlich noch mehr. Ich habe noch einen Futro S550 im Einsatz, der ist hier auch mit mehr chronisch unterfordert. Die Frage ist ohnehin: welche Bandbreite kann und will Deine lokale Community bereitstellen.

Bei derartig großen Installationen ist es fair, das mit den Leuten dort zu besprechen.

Vielleicht macht da Hardware Sinn, die nicht ganz ungerichtet arbeitet …

Ein Offloader schiebt eigentlich nur Traffic durch die Gegend; 200 MBit/s würde ich einer 4040 zutrauen, aber Du sprichst doch von x64-VM?

Davon abgesehen, kann ein Offloader nur so performant sein wie das Netz im Hintergrund …

Latent eher nicht. Alles über 5m würde ich kritisch sehen, aber auch abhängig von der Antennencharakteristik.

Du hast 4 überlappungsfreie Kanäle bei 2,4 GHz: 1, 5, 9, 13. (Und wer »1, 6, 11« ruft, den verbrenne mit viel Feuer und ETSI.) Und Du hast n Clients, die Dein AP max. verwalten kann bzw. die die Airtime auffressen. Ergo sind die APs räumlich so auf die Clients zu verteilen, daß es paßt — und somit die Sendeleistung der APs zu begrenzen.

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Die Berufsschule neben mir hat neuerdings seit Februar auch „WLAN“, das habe ich zufällig mitbekommen, da ich meinen AP Zyxel Outoor (Kanal 13 und Kanal 100-140 je nach Wetterradar) in 5Ghz optimieren wollte. Dort wurde haufenweise APs im US Kanalschema gedroppt (1-6-11), die teilweise mit 40Mhz senden, Kanal 6 wird durch die eigenen 1 und 11 praktisch ausgelöscht, warum… :fearful:Zumindest bleibt uns noch etwas Restbandbreite auf 13… D

Und irgend einen seltsame Config im 5 Ghz Bereich, wo sich fast gleichstarke 80 Mhz AC Kanäle im In- und Outdoorbereich regelmäßig überlappen, warum auch immer man so was tut. AX ist zumindest mit seinen 40Mhz fast „überlappungsfrei“.

Das Resultat ist, dass mein Freifunk AP der nur 1/10 mit 2 Kanälen die Schule bestrahlt, plötzlich noch mehr Teilnehmer hat. Scheint richtig gut zu laufen deren Konfig.

Das es auch besser geht, zeigen unsere Verkehrsbetriebe am Straßen und Busbahnhof in der direkten Nachbarschaft seit Jahren. Um Ihre Telemetrie, Info und Webemonitore drahtlos zu betanken wird ein anständiges Kanalschema benutzt (1-5-9-13) und auch im 5 Ghz wird sich benommen.

Was ich damit schreiben will, im ISM Band kann man nie wissen, was der Nachbar da demnächst ausrollt. Garantien darf und kann man nicht übernehmen, man kann nur versuchen es besser zu machen.

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