Lobbyarbeit in eigener Sache / Aufruf an die hessischen FF-Communities

Liebe Freifunk-Communities in Hessen und Umgebung,

aus der Hessischen Staatskanzlei erreichte uns beim Freifunk Nordhessen e.V. ein neues Eckpunktepapier zum Ausbau der digitalen Infrastruktur unseres Bundeslandes. https://www.hlt.de/uploads/media/HLT_RS_0215_2022_2.pdf

Leider macht das Papier deutlich, dass es in Hessen immer noch nicht gelungen ist, Freifunk auf Landesebene zu etablieren. Das verwundert – denn rein zahlenmäßig müssten wir uns vor der Digitalen Dorflinde nicht verstecken. Zum Vergleich: das WLAN-Förderprogramm der Landesregierung hat bisher 1679 Hotspots in Betrieb, 2423 sind angeblich beauftragt.

Nimmt man nur unsere Online-Knoten, stehen wir hier:

  • Mainz, Wiesbaden & Umgebung: 1234 Knoten
  • Darmstadt: 882 Knoten
  • Frankfurt: 670 Knoten
  • Nordhessen: 442 Knoten
  • Marburg: 259 Knoten
  • Fulda: 151 Knoten

Macht zusammen 3638 Knoten (ja, mit Mainz :grin:) – und alles im Ehrenamt.

Vom Freifunk Nordhessen e.V. aus regen wir an, dass wir hessischen Communities uns einmal dazu austauschen, wie wir gegenüber der Landesregierung bzw. dem Hessischen Landtag etwas mehr Lobbyarbeit in eigener Sache machen können. Je breiter und geschlossener wir diesen Dialog führen, desto höher ist die Chance, dass man uns hört.

In diesem Sinne bitte ich euch im Namen des Vorstands des Freifunk Nordhessen e.V., mir mitzuteilen, ob sich in eurer Community Mitglieder finden, die Lust darauf haben, diesen politischen Dialog vorzubereiten. Bitte meldet euch bis Freitag, den 25.3.2022, in dieser Sache zurück. Mit den Interessenten wird dann ein virtuelles Treffen und das weitere Vorgehen abgestimmt.

Bei Fragen vorab erreicht ihr mich direkt per Mail oder Twitter - und natürlich hier im Forum.

Herzliche Grüße,
Andreas

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Freifunk Nordhessen e.V.
Zum Wiggenberg 12
34454 Bad Arolsen
a.ditze@freifunk-nordhessen.de

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Der Aufruf vom 5.3. führte zu Rückmeldungen aus drei Communities. Zusammen mit Freifunk Nordhessen sind es vier.

Da es eventuell noch unentschlossene Mitleser gibt, erlaube ich mir, den nächsten Schritt hier auch noch aufzuzeigen.

Gerne würden wir uns mit den anderen Communities einmal dazu austauschen, inwiefern es gemeinsame Belange gibt, die wir an die Landesregierung adressieren sollten.

In welche Richtung ein solcher Dialog gehen könnte, lässt sich beispielsweise aus NRW ableiten. Dort gab es in Sachen Freifunk u.a. folgenden Antrag:

Um sich hierzu einmal direkt auszutauschen, schlage ich vor, dass wir uns am Donnerstag, den 14. April 2022, um 19 Uhr zu einer gemeinsamen Videokonferenz treffen. Von FF Nordhessen aus können wir einen Teams-Kanal stellen.

Falls hier noch eine Community mitliest, die sich bisher hierzu nicht geäußert hat, freue ich mich auf eine direkte Rückmeldung in dieser Sache.

Herzliche Grüße,
Andreas

Eine Verlinkung des Antrags aus 2015(!) statt nur eines Screenshots wäre angemessen gewesen. Und um gleich die Erwartungen – als in NRW aktiver Freifunker – zu dämpfen: ein Landtagsbeschluß führt nicht zwingend zur Freifunk-Akzeptanz auf kommunaler Ebene. (Allerdings sollten in 2022 die Bedarfe an Gutachten zur Rechtmäßigkeit von Freifunk selbst auf kommunaler Ebene bedient sein.)

Man sehe mir die Wortwahl nach; über die Urakine-Krise mag es aktuell einen Hebel geben, prinzipiell denke ich aber, wessen Landesregierung keine Freifunkförderung sich in der Vergangenheit auf die Fahnen geschrieben hat, wird dies – in der aktuellen Pandemie, in der aktuellen Wirtschaftslage, ob des aktuellen Weltgeschehens – eher auch nicht mehr machen. (Und bei denen, die es taten, dürften die Töpfe, vorgeblich aus besagten Gründen, nicht wieder aufgefüllt werden.)

Meh. Was spricht gegen meet.ffmuc.net, der DSGVO-konformen, von Freifunkern betriebenen, auf freier Software basierenden, Videokonferenzplattform (wenn Ihr keine eigene Meet- oder BBB-Instanz betreibt)? Anfang 2020 nutzen wir unseren fix zusammengehämmerten Jitsi-Server inkl. Telefoneinwahl, um mit der örtlichen Verwaltung zu kommunizieren — wenn nicht jetzt wann dann die Stärke der gesamten Open-Source-Bewegung zeigen‽

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