Eigentlich wollte ich mich nicht mehr zu dem Thema äußern aber irgendwie juckt es mich doch und ich werde mich stellenweise wiederholen.
Im akuten Notfall bzw. einer Umwelt oder Unwetter Katastrophe ist Kommunikation vor allem für die Helfer wichtig. Die Helfer aus dem BOS haben für solche Kommunikation entsprechende Ausrüstung. Das geht los bei popeligen Handfunkgeräten, geht weiter mit Fahrzeug Funk sowie Einsatzleitfahrzeugen von klein bis LKW Größe und Abrollcontainern. Darüber hinaus haben die Analogfunk, Digitalfunk, Richtfunk für Sprache und Daten, Masten und Antennen von klein bis groß und auch Satelliten Funk.
Sollte darüber hinaus noch Funkkapazität benötigt werden, ist laut Gesetz jeder lizenzierte Amateurfunker im Not- und Katastrophenfall verpflichtet seine Kapazitäten den Behörden zur Verfügung zu stellen.
Hieran sollte man erkennen das private WLAN Meshnetze im Bereich der BOS keinen Mehrwert haben.
Was ich aber verstehe, und so deute ich Diesen und andere Threads zu dem Thema, das man auch der Bevölkerung in einem Katastrophenfall eine Kommunikationsmöglichkeit geben möchte, wenn z.B. das Telefonnetz lahm gelegt ist. In dem Fall kann natürlich ein Meshnetz theoretisch hilfreich sein. Aber hier scheiterts dann auch schon an den Möglichkeiten die WLAN bietet und der Meshtechnik an sich. So das die Freifunk Technik nur lokal begrenzt etwas ausrichten kann.
Szenarien im Katastrophenfall sehe ich z.B. in großen Menschen Lagern, wie z.Zt. bei den Flüchtlingen. Da haben wir relativ gute Möglichkeiten mit der Meshtechnik zu arbeiten. Aber um auch hier das Optimum an Leistung zu erzielen kommt man nicht um Kabel und sonstiger Planung wie z.B. Kanalbelegung rum, wenn es ausreichend performant für die Nutzer werden soll.
Dann das Thema Dienste in solchen Netzen. Kaum ein Mensch nutzt Freifunk Interne Dienste. Und selbst wenn es im Katastrophenfall in solchen Netzen interne Dienste gibt, so sind sie doch nicht so vertraut wie Facebook, WhatsApp und Twitter. Klar gibts Alternativen für alle drei. Friendica oder Diaspora als Facebook Ersatz, XMPP (Jabber) Chats als WhatsApp Ersatz und GNU Social als Twitter Ersatz. So gut ich diese alternativen Dienste auch finde, sie haben einen Nachteil. Wo bekomme ich für mein Smartphone die Apps dafür her, wenn das Internet gerade nicht zur Verfügung steht und ich aus dem Apple oder Google Play Store keine Apps für diese Netzwerke runterladen kann? Und im Browser machen diese Dinge nicht wirklich Spaß auf einem Smartphone.
So gerne ich Menschen wünsche das sie in solchen Lagen mit ihren Verwandten und Bekannten in Kontakt kommen können, aber interne Dienste im Mesh sind nicht dafür geeignet. Der vorrangige Dienst wäre alleine Internet bereit zu stellen und das wird mit zerstörter Infrastruktur nicht gehen. Klar kann man sich für den Notfall ja nen Satuplink zulegen. Nur wer ist bereit sich diesen mit monatlichen Kosten ans Bein zu binden, nur weil irgendwann mal eine Katastrophe geschieht?