Offener Brief an NRW Minister - Freifunkausbau darf nicht ins Stocken geraten

Hallo ihr,

immer wieder bekomme ich hier Nachrichten oder Mails von euch, mit Fragen nach den Standorten auf den Dachflächen der NRW Liegenschaften. Einige Communities würden gerne ihren Netzausbau planen, zögern aber noch weil ihnen Informationen zu diesen interessanten Standorten fehlen.
Jetzt ist fast ein Jahr seit dem NRW Landtagbeschluss vergangen und wir erinnern uns, dies war eine der wesentlichen Forderungen des Antrags.
Ich habe den heutigen Tag zum Anlass genommen, diesen Anliegen an den zuständigen Minister Lersch-Mense weiterzuleiten.
Ich habe bewusst einen ‚offenen Brief‘ aufgesetzt, um euch in dieser Sache mit allen Details auf dem Laufenden halten zu können.

Herr Minister Lersch-Mense

Staatskanzlei des Landes

Nordrhein-Westfalen

Stadttor 1
40219 Düsseldorf

Der Freifunkausbau darf nicht ins Stocken geraten

Sehr geehrter Herr Minister Lersch-Mense,

am 25.6.2015 beschloss der Landtag Nordrhein-Westfalen mit breiter
Mehrheit den Antrag: „Freifunk in Nordrhein-Westfalen: Bürgernetze
ausbauen und weiter stärken!“ (Drucksache 16/8970).

Ein Freifunk-Antrag mit solch einem Umfang war ein Novum in einem
Landesparlament und bietet dem Land NRW die Möglichkeit, diese noch
junge Bewegung nachhaltig zu stärken. Zwischenzeitlich folgten auch
andere Landesparlamente dem Beispiel NRW.

Im Forderungsteil 3. des Antrags heißt es: „Der Landtag fordert
die Landesregierung vor diesem Hintergrund auf die Voraussetzungen für
die Nutzung der Liegenschaften des Landes zur Aufstellung von Freifunk
Routern zu schaffen.“

Diese Forderung ist ein elementar wichtiger Teil für den Ausbau einer
Freifunkinfrastruktur. Erst durch den Zugang zu hohen Standorten wie
Dächern wird es den Freifunk Communities vor Ort möglich sein, einzelne
lokale Standorte miteinander zu verbinden und so eine dezentrale
Netzwerkinfrastruktur aufzubauen. Durch solche Punkt-zu-Punkt
Verbindungen ist es möglich, auch höhere Datenraten über weite
Entfernungen zu erreichen und das Freifunknetz nachhaltig auszubauen.
Sie sind unerlässlich für ein dezentrales WLAN-Meshnetzwerk.

Der Bedarf an diesen hohen Standorten ist groß und so bekomme ich
wöchentlich Anfragen aus einzelnen Freifunk-Communities und -Vereinen
mit dem Wunsch nach mehr Informationen zu den Dachstandorten der
Liegenschaften des Landes NRW.

Oft scheut man sogar den weiteren Ausbau und die Investition in teure
Richtfunk-Hardware, bevor man einen Überblick über die möglichen
Dachstandorte bekommen hat. So gerät der Freifunk-Ausbau unnötig ins
Stocken.

Sehr geehrter Herr Minister, ich hoffe Ihnen die Notwendigkeit der
Umsetzung der 3. Forderung des Freifunk-Antrags 16/9870 näher gebracht
zu haben. Ich würde mich sehr darüber freuen, wenn Sie sich persönlich
dafür einsetzen würden, dass die Freifunk-Communities in NRW schon bald
die Dachflächen der Liegenschaften des Landes NRW nutzen können.

Hierfür sind auch die Geokoordinaten der Liegenschaften unerlässlich.
Gerne möchte ich von Ihnen erfahren, in welchem Zeitraum wir mit Diesen
rechnen können? Aufgrund der vielen Anfragen aus den einzelnen
Communities erlaube ich mir mein Schreiben an Sie zu veröffentlichen und
würde es auch gerne mit ihrer Antwort tun.

Ich danke Ihnen herzlich für Ihre Bemühungen.

Mit freundlichen Grüßen

Lukas Lamla MdL

Sobald ich eine Antwort erhalte, werde ich diese ebenfalls hier veröffentlichen.

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Ich offe mal, dass sich das Blatt noch wenden lässt.

Denn was bisher von dem Landtagsbeschluss herumgekommen ist -von wenigen Ausnahmen abgesehen- heisst „Aufwand für nix“ oder aber „Förderung von Dingen, die man so nie selbst vorangetrieben hätte und die man bei Lichte besehen auch nicht sinnvoll nutzen kann“
Und wenn man dann schaut, wieviel Zeit und leider auch Herzblut daran vergeudet wurde, wäre es bisweilen sogar besser gewesen, wenn man sich nicht nach diesen Fördertöpfen gestreckt hätte.

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