Optimale Kanalwahl im 2.4 GHz-Band / Neubewertung traditioneller Einstellungen

Das könnte am Einsatz von heimischen Repeatern liegen. Dafür musste, zumindest früher, ein fester Kanal gewählt werden.

Eigentlich egal, die Repeater werden sich anpassen. Die Fritzboxen draußen verwenden sehr viele auch eine Geräte bezogene SSID. Auch suboptimal.

Mal ein aktuellerer Kanalplan von mir. Normal macht es für Indoor Geräte auch kein Sinn die Kanäle 100+ zu implantieren. Diese sind ausschliesslich für Outdoor.

Kanal 1 ist unschön.
Denn es laufen leider sehr viele Bundle-Router herum, deren „Autokanal“ defekt ist.
Die stehen dann auf 1 und gehen da nicht weg, selbst wenn der Freifunk-Router auf dem gleichen Kanal direkt daneben hängt.

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Sorry, das ist so nicht richtig:

1,6,11 ist die überlappungsfreie Kanalwahl bei 802.11b.
Reine 802.11b-(11MBit)-Geräte sollten aber mittlerweile ausgestorben sein.

Wir machen 802.11g, das gibt es immerhin seit 2003 und ist damit genauso alt wie WPA (WPA2 seit 2004).
Und dafür ist 1, 5, 9, 13 die optimale Kanalnutzung in der EU.

Siehe auch Wireless Local Area Network – Wikipedia und dort „Überlappungsfreie Kanäle 2.4 GHz WLAN“.

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Viele Router senden aber immer noch im b/g/n-Mischbetrieb. Und dann sind 1, 5, 9, 13 nicht mehr überlappungsfrei. Dann müsste man alle dazu bringen, nur noch im g/n-Standard zu senden.

Nächstes Problem: Nicht wenige Endgeräte haben Probleme mit Kanal 12 und 13. Mir kommen immer wieder Endgeräte unter, die auch mit korrekt eingestelltem Ländercode partout kein Netz auf Kanal 12/13 finden oder wenn sie es finden, wollen sie sich nicht damit verbinden.

Auch mein aktuelles Smartphone kann mit Kanal 13 nichts anfangen, das Laptop meiner ehemaligen Mitbewohnerin konnte es auch nicht.

IEEE überlegt auch, in Zukunft einheitlich nur noch Kanal 1, 6 und 11 (und 14) zuzulassen, so dass man gar nichts anderes mehr auswählen kann. Bisher gibt es das schon mal als Empfehlung, nur noch 1, 6 und 11 zu nutzen: https://mentor.ieee.org/802.11/dcn/13/11-13-1397-00-0hew-renewing-2-4-ghz.pptx

Zu 20 vs 40 MHz Kanalbreite: Wenn wenig im WLAN-Band los ist, kann man natürlich 40 MHz breite Kanäle zu nutzen. Die Aussage, dass das aber fast immer Sinn macht (wie im ersten Beitrag steht), kann ich aber nicht unterschreiben. Klar belastet man die Airtime weniger, wenn die Übertragung schneller durch ist. Aber weil durch den doppelt so breiten Kanal doppelt so viele Störungen eingefangen werden, gehen die Daten viel öfter kaputt und müssen retransmitted werden.
Wir haben hier mal einige Versuche in Bereichen gemacht, in denen 50-60 andere WLANs aktiv sind und in denen selbst nachts die Airtime meist zu 50-60% voll ist - und da war die Datenrate mit 20 MHz breiten Kanälen insgesamt höher als mit 40 MHz. Vor allen Dingen war die Datenrate aber konstanter und die Übertragung stabiler. Bei 40MHz schwankte es stärker, viel öfter gingen Pakete kaputt bzw. kamen nicht an und die Datenrate war im Mittel niedriger.

Also: Nur Kanäle 1, 6 und 11 nutzen, b-Standard nach Möglichkeit natürlich sowieso deaktivieren, 20 MHz Kanalbreite wenn mehr als nur n paar wenige WLANs in der Umgebung sind.

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Es ist durchaus im Rahmen des Möglichen, daß viele Geräte auf diesen Mischbetrieb eingestellt sind – bei den beliebten Fritz-Boxen ist es m. E. die Voreinstellung. OpenWRT und damit auch Gluon unterstützt diesen Quatsch zumindest nicht. Benutzt wird es aber zu 99 % sicherlich nicht. Meine 802.11b-Geräte haben alle nur WEP-Verschlüsselung unterstützt, die können sich in aktuelle Netze, die meist auf WPA/WPA2-Mischbetrieb eingestellt sind (weil die Nutzer keine Ahnung haben), deshalb gar nicht mehr einbuchen. Folglich laufen die Netze, auch wenn sie den Downgrade auf 11 Mbit ermöglichen, doch im 11g-Modus. Es ist also überhaupt nicht mehr erforderlich, auf die 22-MHz-Kanäle Rücksicht zu nehmen.

Die Empfehlung von der IEEE hat hier erstmal gar keine Relevanz und ist auf die Situation der USA zugeschnitten, denn die haben dort nur die Kanäle 1-11. Wir sind hier in Europa, bzw. Deutschland. Warum sollte ich also auf die Situation der USA Rücksicht nehmen und einen überlappungsfreien Kanal verschenken?
Im Fall eines Flüchtlingsheimes, wo viele mit ausländischen Geräten herumlaufen, die Kanal 13 vielleicht nicht können, ist das ein etwas anderes Thema, aber auch hier finden sich sicherlich Verwendungsmöglichkeiten für einen zusätzlichen Kanal (z.B. Meshing, wenn man keine Kabel ziehen kann).

Die Anmerkungen zum 11n-Standard unterschreibe ich übrigens voll und ganz. 40-MHz-Kanäle sind für Freifunk Unsinn.

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Schau dir das Dokument nochmal an. Er geht auf die Problematik auch ein. Da IEEE erstens weltweit den WLAN standardisiert, geht uns das schon was an und zweitens empfiehlt der Autor einen weltweiten Standard mit 1/6/11/14 zu schaffen (auch wenn 1, 5, 9, 13 in einigen Ländern möglich wäre), u.a. weil es schon Standards gibt, die ausschließlich 1/6/11 nutzen (können), wie z.B. WiFi Direct.

„I Triple E“ ist ein Berufsverband, sozusagen ein Verein wie Freifunk, nur etwas größer. In Deutschland ist er vergleichbar mit dem VDE e.V., dem Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V., ihre Standards bedeuten soviel, wie ein genormtes Gluon bei Freifunk. Schön, wenn sich jeder dran hält.
Frequenzen teilt in Deutschland die Bundesnetzagentur zu (ehemals RegTP), harmonisiert dadurch, daß die Europäische Union Richtlinien erläßt, die die Teilnehmerländer umsetzen müssen. Der IEEE hat dazu keine Befungnis. Sie könnten zwar in einem neuen Standard nur noch 1/6/11/14 zulassen, betreiben dürfte man das in Deutschland aber nicht.
Der Mann, der die Präsentation entwickelt hat ist im übrigen von Cisco. Er schreibt aufgrund seiner US-konzentrischen Sicht immer ein „(US)“ hinter eine Aussagen und schreibt auch selbst „some countries can use 1/5/9/13 (although 1/6/11 is very common“.
Das Dilemma ist, daß man sich für „Wi-Fi Direct“ offenbar auf 1/6/11 geeinigt hatte (wieder die amerikanische Sicht), daher jetzt gar nicht mehr anders kann, als dieses zu empfehlen. Da haben sich die Europäer fein über den Tisch ziehen lassen.
Ich habe zwar keine Empfehlung der BNetzA gefunden, ihre österreichischen Kollegen (die uns eigentlich etwas näher sein sollten als die Amerikaner) empfehlen aber 1/5/9/13.
siehe Spektrum 2400 MHz | RTR

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