Politische Ambitionen von Freifunk tot?

Politische Ambitionen von Freifunk tot?

Freifunk stand ja, wenn ich das richtig verstanden habe, einmal für die Idee eines freien Internets. „Frei“ nicht wie in „Freibier“, sondern in der Bedeutung von „Freiheit“. Und dieser Anspruch ist wichtiger denn je: So können „De-Mail“-Kunden m.W.n. kaum mehr E-Mails aus Frankreich empfangen; Multimedia-Plattformen melden „This content cannot be provided…“; Shops haben IP-Blocker statt offenen EU-Binnenmarkt; Upload-Filter sperren Zitate… Im „grenzenlose“ Internet baut man gerade ganz hohe Gartenzäune auf.

Und hier, bei Freifunk? Ein einziger Mausklick reicht, und ein Forumsbeitrag ist „gemeldet“ — und mit einem zweiten sogar gesperrt („Team wurde informiert“ und dabei bleibt es dann auch). Eine offene Diskussionskultur habe ich mir anders vorgestellt. Und politisch dahin zu wirken, daß „das Internet“ mehr ist als eine Netflix-Transportschiene, das sehe ich bei Freifunk leider nicht mehr.

Ob 2021 eine Änderung bringt?

— Gunnar Lindenblatt

Ich glaube nicht, dass das ein Problem der hier verwendeten Forum-Software ist oder der Menschen, die diese Forum nutzen.
Daran wird auch 2021 nichts ändern.

Abgesehen davon gilt Betteridge.
Die Antwort auf Deine Frage lautet also: Nein!

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  • DE-Mail ist ein hausgemachtes deutsches Problem.

  • „This content cannot be provided…“ es gibt halt Gesetze und Lizenzen für einige Inhalte, Freifunk ermöglicht dir eben nicht alle Inhalte vom BBC iPlayer oder hulu zu konsumieren.

  • Freier EU Binnenmarkt besteht, du kannst bei jedem innerhalb der EU frei und ohne Zölle einkaufen. Wenn nicht ist der Betreiber in der Bringschuld, nicht Freifunk.

  • der Uploadfilter hat nicht wirklich was mit Freifunk zu tun. Mit ist nicht bekannt, dass es im Freifunknetz einen Uploadfilter gibt? Dieser besteht wenn dann nur NACH dem Übergang ins Internet! Freifunk !=Internet

  • das Thema des Forums lasse ich mal unkommentiert.

Innerhalb des Freifunk Netzes kannst du, solange es nichts illegales ist (Kinderpornografie oder so), machen was du willst. Da blockt dich niemand weg.

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Aber bevor jemand den Foren-Admins fehlende Ambitionen unterstellt habe ich kurz vor Mitternacht noch die Kernel der Foren-VM und die Forensoftware aktualisiert. (Die letzten Wochen waren hier komplett in den rC3 gegangen, FF-Neanderland hat die R3S-Bühne in Monheim ermöglicht.)

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Soviel zum Thema „keine politischen Ambitionen mehr“

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Der Topic passt in meiner Wahrnehmung nicht so recht zur Fragestellung im Inhalt.

Die Frage „sind die politischen Ambitionen von Freifunk tot“ würde ich mit nein beantworten. Im kommunalpolitischen Umfeld nehme ich jedenfalls wahr, dass Freifunk sehr wohl Beachtung findet. Und das FF am Ende auch die Gemeinnützigkeit zuerkannt bekommen hat, ist doch auch ein deutliches Signal.

Was die Frage der Netzzensur angeht („mehr als iene Netflix Transportschiene“) sehe ich, dass zumindest darüber diskutiert wird, ob man wirklich an jeder Ecke Netzsperren und Jugendfilter braucht - zumindest in meinem Umfeld nehme ich das so wahr.

Ich bin eigentlich nur ein Benutzer von Freifunk. Habe mich im Forum 2020 angemeldet, einfach mal ein Danke für den Düsseldorfer Jitsi Server loszuwerden. Ich glaube, dass Freifunk nicht als politisch wahrgenommen wird, liegt vielfach auch daran, dass viele Freifunk überhaupt nicht kennen.
Nachdem ich seit Anfang April 2020 ausschließlich mit Jitsi kommuniziere erreichen mich auch immer Fragen, wer denn dieser Freifunk-Düsseldorf.de ist. Seinerzeit hatte ich sogar einen Textbaustein, der Freifunk für Unwissende erklärt. Freifunk existiert in der Öffentlichkeit so gut wie gar nicht und wird dementsprechend auch nicht als politisch oder sonst irgendwas wahrgenommen.

Politisch genug so?
grafik

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… jetzt musst du nur noch etwas politisches liefern, dass auch meine Oma mit ihrem Smartfon auch versteht

duckundweg

Ältere Generationen können mit dem Begriff „Freiheit“ oftmals mehr anfangen, als nachfolgende Generationen. Könnte bei Deiner Oma also leichter sein, als Du vielleicht erwartest.

Ich habe jetzt auch mal in meiner Umgebung gefragt, ob Freifunk bekannt ist. Das ist es eher nicht. Die meisten sagten, nee, kenn ich nicht. Fand ich auch erstaunlich. Dementsprechend sollte Freifunk vielleicht erst einmal in den Focus der Öffentlichkeit, bevor es politisch wird. Zumal der grundgedanke von freifunk schon politisch ist.
Aber vielleicht ist Freifunk auch ein Dinosaurier, der bald ausstirbt, weil Datenvolumen immer billiger wird und immer schneller wird. Und viel nutzen Freifunk-Wlans, um Datenvolumen zu sparen. denen ist der Gedanke dahinter schnurz-piep-egal.
So kam ich als Nutzer ja vor Jahren auch zu Freifunk. Das ich mich hier im Forum angemeldet habe, lag eigentlich nur daran, dass es in Düsseldorf die Jitsi-Instanz gibt und ich dafür mal danke sagen wollte …

Auch Leute die Freifunk kennen und nutzen werden erstmal so antworten, so meine Erfahrung.

Ich kann nicht behaupten, dass die Communitys sind viel tun damit diese bekannt werden. Es liegt einfach am mangelnden Erfolg netteste der Bevölkerung.

Deine Argumente mit dem Dino zeigen, dass du du den Sinn eines freien Bürgernetzes nicht verstanden hast.

Freifunk ist weit aus mehr als eine Netflix-Transportschiene!

OpenWrt und Mesh-Networking sind noch lange keine Dinosaurier. :wink: Solande das weiter geht, wird es auch weiter Freifunk geben.

5G und alles wird ja auch nicht ohne WiFi auskommen. Mit 802.11ax wird es auch draußen nochmal interessanter, bzw. gibt es auch 60 GHz WiFi immer öfters.

Wenn du dir das anguckst, sind die Core-Devs von OpenWrt meistens auch bei Freifunk dabei.

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@jenell95 vielleicht habe ich die Freiheit nicht verstanden. Aber da bin ich ja nicht alleine! Freifunk war (und ist) für mich in erster Linie ein Projekt, dass mir hilft, Kosten zu sparen, in dem ich freies W-Lan anstelle von Datenutzungsgebühren habe. Erst dann kommt für mich das, was für andere vielleicht wichtiger ist, und zwar, das Freifunk Konzernfrei ist und ohne eventuelle Zensur/ Benachteiligungen aus Profitgier ist.
Das ist mir aber auch erst richtig aufgefallen, als alle Welt vor einem Jahr anfing, Videokonferenzen zu machen und ich mit meinem Kubuntu-Thinkpad zum Teil außen vor stand, da die Windows-Welt dominiert. Das war für mich übrigens auch der Grund mich einfach mal hier im Forum anzumelden.
Doch nichtsdestotrotz ist Freifunk mMn bisher in der Masse „nur“ eine kostenlose „Netflxtransportschiene“ und wird eher als Alternative wahrgenommen und nicht als etwas Politisches.

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Das waren mir gerade zu viele Abkürzungen. Was ist hier jetzt mit ppa gemeint? Ich kenne ppa zum einen mit der Kaufmännischen Bedeutung „per Prokura“ oder als Paketquelle für Ubuntu-Linux.
Und bei WCW hilft mir Ecosia auch nicht wirklich weiter (WCW - Wolrd Champignonship Wrestling).

Steht in dem MoU verlinkt. Alles im anderen Thread.

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MoU → Memorandum of Unterstanding