Technik-Optimierung Geflüchtetenunterkunft - Willich - Molktestraße

Guten Tag,

Wir (Willicher Freifunker) versuchen gerade das Flüchtlingsdorf in Willich mit Freifunk zu versorgen.
http://www.freifunk-willich.de/willich/#!v:m;n:a42bb0e04a88

Das grundlegende Problem vorweg: Alle Unterkünfte haben kein LAN, nur das Büro hat einen Internetanschluss.

Aktuell verbindet ein CPE210 (Büro) das Freifunk-Mesh mit dem Internet.
Dieser ist ca. 1 m über dem Dach positioniert und strahlt in Richtung Krusestraße.

Vor ein paar Tagen bestand das restliche Netzwerk fast ausschließlich aus WR841N-Geräten, die jeweils eine Außenantenne auf dem Dach des Aufenthaltsraums hatten.
Alle Geräte hatten sich miteinander vermesht, aber nur bei weniger als 5 Personen war das Netzwerk noch benutzbar, danach wird das Netz unbenutzbar. An den 841er dauerte dann ein 10 MB Download ca. >30 Minuten. Nur der GruppeJ Router (WR1043N) schaffte 10 MB in unter 10 Minuten!
Der wurde allerdings direkt vom CPE angestrahlt und hat auch die längste Außenantenne.
Auf allen Geräten außer dem CPE wurde der Tunneldigger Prozess abgeschaltet, da dieser die Logs mit Fehlermeldungen überschwemmte.

Gestern ist mir aufgefallen, dass ein Ping des google dns servers vom GruppeA Router (WR841N), je request drei Replies ausgibt, wovon die zwei letzten mit einer DUP! Warnung versehen waren.

Heute wurden alle 841er abgeschaltet und stattdessen ein WR1043N (neuer GruppeJ) und ein WDR4300 (neuer GruppeE) zu dem Netzwerk hinzugefügt. Da ich heute leider nicht dort war und keinen Remotezugriff auf die neuen Geräte habe, kann ich nicht wirklich Aussagen zur aktuellen Performance machen.
Zumindest beim GruppeJ Router erreichte ich eine Geschwindigkeit von ca. 500 kB/s, während mindestens 15 Leute verbunden waren.

Selbst wenn die aktuelle Kombination einen deutlichen Leistungsschub gebracht hat, werden wir spätestens dann Probleme bekommen, wenn die neuen Aufenthaltsräume mit WLAN versorgt werden. Die Häuser ziehen sich noch >100 m hinter dem Bolzplatz entlang. Außerdem wird die Zahl der Nutzer noch deutlich steigen. Soweit ich weiß kann das Flüchtlingsdorf bis zu 300 Menschen aufnehmen (ka ob wir die Zahl jemals erreichen werden), aber spätesten bei 50 weitere Bewohner wird die 3xRouter und 1xCPE Lösung vermutlich wieder schlapp machen.

Hat jemand Ideen oder Erfahrungen bei ähnlichen Projekten?
Geräte- und Konfigurationsvorschläge die wir vergessen haben und die wir installieren sollten?
Tipps?

Wenn jemand noch weitere Details braucht, werde ich diese gerne ergänzen :slight_smile:
Zur besseren Dokumentation werde ich am Dienstag mal ein paar Bilder des Flüchtlingsdorfs hochladen.

Grüße

Ryan

Klar, haufenweise.
Frage doch mal im Bereich „Gemeinschaftsunterkünfte“ oder im Forumsbereich „Großinstallationen“.

Hier mal die zwei Bilder, damit man sich die Situation besser vorstellen kann.

Am Ende der Straße ist das Büro mit dm CPE

Das sieht ganz böse nach „Blech-Beplankung“ aus auf den Blöcken, korrekt?

Nach meiner Erfahrung mit solchen Systemunterkünften:
Wifi-Vernetzung ziemlich, ziemlich schlecht.
Powerlan: Unmöglich.
Microtrenching: Vermutlich hier zu spät

Wie schaut es mit Kabelweg nach draussen aus? Dach-„Schnorchel“?
Sinnvoll wäre: irgendwas mit 5GHz outdoor. Oder zumidnest Ubiquity-Stock (Airmax-Client). Drinnen jeweils einen AP (und sei es ein Gluon-841er…) am Lankabel auf’s Dach. Und dann irgendwo an der Seite einen Ubiquity-Airmax-Master. Plus noch irgendwas daneben, was die Außenanbindung macht.

Oder anders gesprochen: Pro HT40(!)-Kanal wird im 2.4GHz-Band im Wifimesh ein sehr, sehr harter Flaschenhals bei 11MBit/s liegen.
Bei zusätzlich ein paar schlechten Links (ohne bessere Alternativen) sogar noch deutlich(!) darunter.
(Werte Stundenmittel de Client-Traffics, über alle Nodes, bei mehr als 10 Clients simulatan. Ich spreche nicht von Speed-Test-Werten von Einzel-Clients an gutem Standort)

(Ich habe mir erlaubt, den Betreff anzupassen, da es offensichtlich um Technik-Fragen geht und nicht um fehlende Uplink-Spendende oder Suche nach Installationshelfenden.)

In jedem Aufenthaltsraum ist Antennenkabel, das zu einer leicht über dem Dach befindenden Außenantenne führt.

Wir werden dann jetzt mal zwei 5ghz CPEs kaufen und so diese Strecke überwinden (blau markiert).
Die roten Marker sind alle Aufenthaltsräume, also Möglichkeiten Router aufzustellen. Da ursprünglich an jedem Aufenthaltsraum ein Router geplant war, ist auch an jedem eine Außenantenne angebracht.

Wir haben jetzt die Verbindung mit zwi 5ghz CPEs getestet, was prima funktioniert hat (geht bis ans Limit, was der Internetanschluss hergeben kann).

Nun haben wir uns folgenden Plan überlegt:
Wir zerteilen das Flüchtlingsheim in 3 Bereiche, welche unterschiedliche Kanäle benutzen.
Bereich 1 (Kanal 11): A, B, C
Bereich 2 (Kanal 6): K, J, E, D
Bereich 3 (Kanal 11): F, G, H, I

Die Bereiche 2 und 3 werden mit 5ghz Sektorantennen (keine Freifunk Firmware installiert) versorgt, welche dann die Verbindung an einen Freifunkrouter weitergeben. Dieser soll dann eine Sternstruktur mit den anderen Routern des gleichen Bereiches herstellen.
Um sicherzustellen, dass alle Geräte immer über den kürzesten Weg zum Hauptrouter gelangen, müssen wir das Meshing einschränken.
Ich denke die einfachste Möglkichkeit dafür ist die Filterung der MAC-adressen jener Geräte, die sich nicht miteinander meshen sollen.
Der Bereich 1 wird direkt mit einem 2.4ghz CPE mit Freifunk versorgt.


Legende:

  • rote Verbindungen: Freifunk Netzwerk
  • blaue Verbindungen: ISP Router Lan