Urheberrecht im digitalen Binnenmarkt: Artikel 11 und 13 (Mögliche Zensur-Infrastruktur)

Mal auf die schnelle eine Alternative:

https://www.lead-digital.de/eu-reform-des-urheberrechts-bedroht-netzfreiheit/

Es geht darum, dass die EU in wenigen Tagen per Gesetz ein Uploadfilter erzwingen will für das „Urheberrecht im digitalen Binnenmarkt“.

Wie problematisch das für alle wird kann sich wohl jeder denken

Ich halte das für sehr problematisch.
Es handelt sich jedoch nicht um Zensur. Es ist schlicht falsch, wenn man die Kunden/Dienstleister-Verhältnisse bei Fremium-Anbietern nicht versteht.
Das „Nichtveröffentilchen können von x oder y bei $KONZERN“ heisst nicht, dass Zensur stattfindet.
Zensur ist, wenn die Information nicht veröffentilcht verbreitet werden darf auf Grund von von Anordnunen staatlicher Stellen.

(Genauso könnte ich behaupten, der Beuth-Verlag oder das Marken- und Patentamt in München würde Gewerbetreibende zensieren. Dass deren Handeln nicht immer dem Gemeinwohl dient: Unbestrittet. Trotzdem ist es eben keine Zensur.)

Ich ändere gleich den Titel mal, ich will ja kein Populismus betreiben :smiley:

Mir geht es eher um die Infrakstruktur die dafür installiert wird. Wer bestimmt und kontrolliert das Ganze in 20 Jahren?

Danke für die Betreff-Änderung.

Umgekehrt wäre ein „Verteilen von Netznutzenden auf (wieder) kleinere Dienstleistende“ (egal ob jetzt für Video, Kurznachrichten etc) nicht schlecht.
Es beklagt zwar einjeder die „Messenger-Hölle“, aber das ist neben E-Mail der einzige Markt in dem es eben kein erdrückendes Mono/Oligopol gibt.

Von daher: Irgendwelche ständig mit false-positives hakenden und freidrehenden ContentID-Filter können dafür sorgen, dass das Internet wieder etwas mehr so wird wie es noch vor 15 oder 20 Jahren war.

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Dagegen ist auch nichts zu setzen. Natürlich am besten mit Sitz innerhalb der EU selbst.

Ich setze mal mein Aluhut auf. Sowas großes lässt sich nicht 100% kontrollieren. Sitzen auf einmal die falschen Interessen dahinter, bietet das Werkzeug geradezu die perfekte Umgebung für Missbrauch.

Klar.
Aber selbstgehosteten Angeboten bereitet das ja keine Probleme.
Schwierigkeiten gibt es immer nur, wenn „ganz viele UserInnen“ zu wenigen Providern wollen und die dann eben (wegen ihrer Größe) unter solche Regulierungen fallen.

Hallo,
ich sehe das Problem, das jeder „kleine“ Uploadfilter braucht (also auch das Forum hier). Und da fürchte ich, dass es wieder einige große „Dienstleister“ gibt, weil der Aufwand sonst nicht zum Nutzen passt → nächstes Oligopol, und die von @BIGFAT angesprochene Problematik.

Viele Grüße
margau

Ich finde Uploadfilter auch „kagge“, aber irgendwo stand, dass es nur Seiten betrifft, die in erheblichem Ausmass Nutzerinhalte zur Verfuegung stellen, was immer das „erheblich“ auch bedeuten mag.

Spaetestens wenn diese Spackos das in vier Tagen auf den Weg bringen sollten wird es Zeit, sich ernsthafte Gedanken ueber zensurfreie Netzwerke zu machen und ich gebe Adorfer recht, es ist jetzt schon jetzt an der Zeit sich weg von den fetten Socialmediakaspern zu bewegen.

Wer braucht schon Facebook, Twitter und Instagram? Das ganze Gepienze von wegen „das Internet wird nicht mehr sein wie vorher“ kann ich nicht mehr hoeren/lesen - da sind viele Leute dabei, die jeden Tag ihren ganzen Scheiss bei FB und Co abladen. Ihre Webseiten und Blogs sind vollgeplastert von Links zu ihren ganzen digitalen Socialmediamuellhalden und wie das Internet mal war wissen die meisten davon auch nicht, da zu jung.
Bauen wir uns das naechste Internet halt in .onion, denn an Deregulierung glaube ich nicht mehr, eher eine Ausweitung der Regulierung.

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Naja, erheblich kann auch „by Design“ bedeuten → dieses Forum so wie viele andere auch wären betroffen.

Und ehrlich gesagt: Ich will nicht in die Situation kommen, mich in irgendwelche Tor-Geschichten einwählen zu müssen, um frei Inhalte teilen zu können oder Dienste anbieten zu können. Das man sich an vernünftige Maßstäbe hält ist klar, aber so…

Viele Grüße
margau

Tor taugt mittlerweile ganz gut, wieso denn nicht?
Und „freie Inhalte“ darfst Du ja auch weiterhin teilen.

Ich moechte dieses bescheuerte Gesetz nicht verteidigen, aber Panikmache bringt nicht wirklich viel und die oben verlinkte „saveyourinternet“-Seite erweist der Sache einen Baerendienst, inhaltlich mehr als duerftig und eine Ueberdosis an JavaScript.

ich wollte keine Panikmache produzieren, sondern einfach nur ein Anstoß zum nachdenken geben. Es zeigt sich ja leider mal wieder wohin politisch die Reise geht: absolute Kontrolle, Sicherheit, wer braucht schon Freiheiten. Am besten alles mitlesen… Und das ist Scheiße.

Das die Seite nicht so geil ist weiß ich, habe aber auf der schnelle gestern nichts besseres gehabt. Wenn jemand ein anderen Link hat, kann ich gerne den ersten Post ersetzen/ergänzen. :slight_smile:

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Das ist dann die harmloseste Variante (45 Sekunden in einem 30-Minuten-Vortrag)

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Danke adorfer fuer das Beispiel, das hat mir noch gefehlt.

Ich bin auch gespannt, wie lange die Daten einbehalten werden, die da ausgewertet werden. Im Grunde lässt es sich auch als eingeschränkte VDS missbrauchen.

Bleibt nur die Hoffnung, dass der Blödsinn einkassiert wird…

Gehe zurueck auf Los - die Hoffnung stirbt zuletzt…

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Warum glaubt Axel-Springer eigentlich, dass nachdem das Leistungsschutzrecht in Deutschland krachend gescheitert ist, dass man das jetzt auf europäischer Ebene braucht? Also jetzt mal so ganz nüchtern, sind die bisschen dumm oder so?

Ich fände es eigentlich ganz angenehm, wenn die großen Blätter aus meiner Google-News-Darstellung verschwänden und ich wieder etwas differenziertere Nachrichten bekäme.

Und diese automatischen Filter sind mir echt zu wider. Noch nie wurde so viel legal im Netz ferngesehen (amazon prime, Netflix, und die kleineren Plattformen) und Musik gestörmt (Spotify, Apple Music, selbst AldiTalk hat was im Angebot). Wo ist jetzt gerade das Problem? Je mehr die da rumpöbeln, umso weniger scheren sich die Leute um’s Urheberrecht.

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Ich fände es eigentlich toll, wenn keine Springerpresse mehr bei GoogleNews auftauchen würde und stattdessen mehr Öffentlich-Rechtliche. Da bezahle ich auch gern für.

Und was „Musik-Content“ anbelangt: Mehr CreativeCommons! Und weniger Mainstream.
Wenn dann die einie oder andere Kommerzpop-Karriere nichtmehr (so) möglich sein sollte: Nunja… ich wäre nicht traurig.

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Es war nach diese erste Runde nur die knappe Mehrheit dagegen. Bis in September werden sicherlich Änderungen gemacht. Dazu Lobbyarbeit… Am Ende wird wirklich das Gericht es kassieren müssen damit Ruhe im Karton ist. Naja bis alle Jahre wieder bei solche Gesetzentwürfe…

Ist vielleicht etwas abseits dieses Themas, aber obwohl ich großer Befürworter der EU bin, finde ich dieses Konzept, dass man sich einen Beamtenzoo hält, den man europäische Kommission nennt, und der nichts weiter tut als sich mit Lobbyisten zu treffen und Gesetzesentwürfe einzureichen, seltsam. Warum kann die EU nicht eine richtige Regierung haben, die die Gesetzesentwürfe in Koalitionsverhandlungen aushandelt und damit auch Wahlkampf macht?

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