Hi,
Das Dresdner Netz arbeitet mit BMXD und die firmware eines routers ist von der funktionsweises identisch zu einem freifunk server (nur kein wlan).
Es gibt derzeit ca 10 von privatleuten angemietete server. diese stellen quasi verbindungsmöglichkeiten für die freifunk knoten (router) bereit. die server sind untereinander direkt verbunden und meshen.
Ein freifunk knoten erlaubt es bis zu 5 backbone verbindungen zu beliebingen servern ODER anderen freifunk knoten aufzubauen. beachte, dass knoten und server sich identisch verhalten beim meshen und hier die gleiche rolle spielen. einiziger unterschied ist, dass der server mehr leistung und eine bessere internet anbindung hat.
Dieses reicht erstmal für die funktion des freifunk netztes aus.
Nun zum Internet: alle 10 server haben zustätzlich openvpn installiert und nutzen verschiedene internet tunnel dienste (ausfallsicherheit). exact das gleiche kann mit einem leistungsfähigeren router aufgebaut werden (OVPN packet installieren + zertifkate für tunnel).
Solche router oder server geben dann im freifunk netz sich als gateway bekannt.
passive router/server (also welche ohne tunnel oder internetfreigabe) wählen entweder automatisch eines dieser internetgateways aus (welches von sekunde zu sekunde wechsel kann und damit mal in deutschland oder im ausland ins internet gehen), oder es wird manuell ein bevorzugtes gateway verwendet.
Dabei wird auf den servern noch auf den router irgendwas gefiltert.
Chemnitz geht den weg, dass ausgewählter traffic nicht durch die tunnel ins ausland geleitet wird, sondern direkt in deutschland raus geht.
Aber dieses ist wieder mit aufwand verbunden, denn es müssen ip listen geführt und kontrolliert werden. reine filterung auf domainnamen reicht nicht, da jedes endgerät oder auch in den routern andere nameserver direkt angesprochen werden können.
Ip filterlisten ist extrem aufwendig, da die grossen streaminganbieter meistens internet clouds verwenden, die auch von anderen webseiten (gegen die man sich absichern will) verwendet werden.
Auch muss regelmässig geprüft werden, ob die IP adressen immer noch auf die ursprüngliche webseite zeigen und nicht anders verwendet wird (wo illegales zeug downgeloades werden könnte).
Somit ist die pflege von whitlisten einfach zu aufwendig, denn freifunk wird ja von freiwilligen nebenberuflich aufgebaut und betreut.
Zu bachten ist auch, dass selbst wenn man bestimmte streaming plattformen wie youtube gleich ins internet leitet (nicht durch tunnel ins ausland), so lässt sich nicht mehr der inhalt kontrollieren.
Selbst wenn man https nutzt, so könnte google dazu veranlasst werden, ip adressen rauszugeben, falls schlimmere rechtsverstösse durchgeführt werden.
So weit ich verstanden habe, ist die störerhaftung noch nicht entgültig sicher. es ist auch nicht klar ob in einem halben jahr wieder einschränkungen stattfinden.
daher sollte eigentlich immer noch jede entweder tunneldienste nutzen, oder wenn er sein eigenes internet als gateway im freifunk signalisiert (denn ein knoten arbeitet identisch zu einem server),
dann sollte er ein weiteres gerät hinter seinem freifunk knoten betreiben, welches abgesichert ins
internet geht.
Ja, oder er geht einfach das risiko ein und vertraut auf die deutsche rechtssprechung und gibt sein intenet direkt frei.
Generell stellt das freifunk in dresden keinen provider dar, der mobilfunk oder DSL oder Kabelgebundenes Internet ersetzt. Das freifunk netz soll zwar schnell sein, aber ist in erster linie
als eine grundversorgung gedacht. es ist nicht dafür gedacht, leuten einen highspeed zugang
kostenlosen bereit zu stellen, nur um streaming dienste zu nutzen.
In verschiedenen Flüchtlingsunterkünften wird zum grossen teil gestreamt, was dann das freifunk ins gesammt langsamer macht. Diese unterkünfte könnten im router mit einer einstellung ihr internet freigeben und somit schnell streamen können. wenn das nicht gemacht wird, nutzen sie kostenlos die vorhanden gateways und sollten einfach nur dankbar sein.
Besteht ein hörere anspruch, so könnten solche nutzergruppen eigene internetanschlüsse mieten und die kosten untersich aufteilen. bei ca 40euro pro monat sollte das wohl kaum ein problem sein.
VG
Stephan (Freifunk Dresden)