Was nun: Störerhaftung komplett(?) gekippt

Ersetze „über ihre IP“ durch „über ihren Anschluss“. Ändert an der Sache nichts, wir können aber in einem fachlich versiertem Forum gerne Umgangssprache statt Fachbegriffe verwenden, wenn es dir dann besser geht.

Genau, ändert an dem was ich sagte nichts.

Die werden relativ schnell kapieren, dass ihnen nichts mehr passieren kann.
Dann wird noch die Frage kommen, können die dann auf meine Rechner (DRAUF ).
Dann erklärt man den Gastzugang bzw das Gastnetz und das wars.
Der bietet zudem noch meistens client Separation.
Etwas, was wir nicht anbieten wollen.

noch ein Aspekt: sich einfach mit eigenem Router an fremde Fritzbox dranhängen, geht auch nicht ohne Weiteres. Also kein Internet für jene, die keinen Anschluss haben und auch keinen bezahlen können und auf Meshing angewiesen sind.

Es wird also eine Strukturänderung kommen, wieder weg vom „Internet für alle“ = Attraktivitätsförderung für mein Geschäft oder Ort, hin zu vielen abgeschlossenen Inseln der Geschäftsleute einerseits zu den Wolken derjenigen, die mehr an der Idee des „für alle“ interessiert sind, als an dem „für meine Kunden“.

Bedeutet ferner eine Verkleinerung des Potentials zahlungskräftiger Sponsoren, aber gleichzeitig Wegfall der Notwendigkeit zum Verschlüsseln, also Last- und damit Kostenersparnis.

Es wird wieder mehr Hobby sein, und somit kein Aus für FF, sondern evtl.sogar eine Bereicherung.

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FF hat den Vorteil das viele Geräte im Ort eine SSID benutzen und einen DHCP Vorteil.

Mein HTC One M7 stürzt schon mal ab wenn zu viele SSID hinterlegt sind. Die SSID Liste löscht sich dabei automatisch. Wenn viele AUTO Login benutzen stürzen Standard Router und Handys schneller ab.

Mit Standard Router bekommt man das schlecht hin eine einheitliche SSID im Ort. Wenn dann noch ein Schulweg auf der Strecke liegt ist die Kiste mit Adressen sofort voll.

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Die Störerhaftung ist für die Freifunker, was die Atomkraft für die Grünen ist. Ist die Störerhaftung erstmal weg, kommt die große Sinnkrise.

Es gibt eine Nische für eine Freifunk-Box, die nur noch die Trennung vom lokalen Netz und Mesh macht, aber auf Wunsch auch lokal ausleitet.

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Ich sehe hier mehrere Punkte:

  1. Wir haben ein versatiles Netz aufgebaut. In den meisten Communities setzen wir eine Software ein, die durch automatische Updates um entsprechende Funktionen angepasst werden kann um der aktuellen Situation gerecht zu werden.
  2. Mit dem als Grundlage biete ich folgenden Gedankenhappen an: Aus ideologischer Sicht macht es für mich sinn mein offenes WLAN über Freifunk zu realisieren, da ich mir dort sicher sein kann, dass immer eine Lösung gefunden wird, die maximale Freiheit sicherstellt und sich an die gesetzlichen Bestimmungen (soweit uns diese ein Fortbestehen ermöglichen) anpasst. So wie wir es aktuell mit den Workarounds für die Störerhaftung auch tun.
  3. Die Vorteile der Freifunk-Technik, überwiegen für mich auch nach dem Wegfall der Störerhaftung. Vielmehr sehe ich die Möglichkeit einer direkten Ausleitung sogar als Vorteil für uns. Diejenigen, die einen sehr schnellen Internet Exit (z.B. nahezu Linespeed) benötigen können den über einen direkten Exit dann realisieren ohne die zusätzlichen Funktionalitäten wie ein (für sie) wartungsfreies, zero-config, automagisches Mesh mit eigenem Community-Intranet einzubüßen. Die Bedenkenträger ohne Balls of Stell können weiterhin den von den diversen Vereinen bereitgestellten Exit nutzen.
  4. Aus diesem Grunde sehe ich für die Zukunft den Fokus von Freifunk auf lokalen Wolken mit Layer 3 Anbindung an den Rest des Netzes. Damit würde Freifunk vermutlich sogar sehr benutzbar werden.

Wo ich tatsächlich im Fall der Fälle eine schwindende Bedeutung sehe (sofern wir auf lokale Exits umschwenken sollten) wäre so etwas wie der Rheinland Backbone. In Zukunft würden wir dadurch jedenfalls deutlich geringere Datenmengen transportieren müssen und damit stellt sich dann irgendwann die Frage nach der Verhältnismäßigkeit.
Was aber auch irgendwie schade ist, denn ich glaube der Rheinland Backbone ist ein wunderbarer Abenteuerspielplatz. Obwohl ich da nicht „mitspielen“ kann höre ich mir vom Admin Team immer gerne die Storys und Achievements an und kann dann meistens nur darüber staunen und daraus lernen.

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Wir haben auf Grund der Störerhaftung die VPN Uplinks zu den Supernodes. Die müssen weg, weil sie nur ein Workaround sind und gravierende Nachteile mit sich bringen.
Ansonsten vertrete ich die Meinung, dass ein größeres lokales Netz einen hohen Mehrwert bieten würde, aber diese Meinung teilen nur Wenige fürchte ich, wohl auch nicht zuletzt, weil sie sich von den ganzen Cloud-Mist abhängig machen oder die Vorstellungskraft was man mit so einem Netz anfangen könnte nicht ausreicht.
Die Kompetenz von Freifunk bestünde genau darin wo sie jetzt auch drin besteht, nur dass man den Verwaltungsapparat auf Ebene der Server- und Netzwerkadministration stärker verschlanken könnte und auch sollte. Für mich sind die Kompetenzen: Verwaltung der Firmware, der Domänen und die Vertretung der Interessen der Mitglieder.

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Welchen und für wen ?

Selbst wenn die Stoererhaftung gekippt wird duerfte sich nicht viel aendern.
Denn was einige vergessen: Es gibt nicht nur die Stoererhaftung aus dem Zivilrecht.
Sondern auch das StGB und die StPO.

Ich habe jedenfalls keine Lust auf Hausdurchsuchung weil irgendwer sich einer Straftat verdaechtig gemacht hat und dabei meine IP-Adresse im Netz hinterlassen hat…

takt

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Wenns ne Hausdurchsuchung gibt, ist der Staatsanwalt/Richter involviert beim Provider.
Wie schauts denn aus, wenn der Staatsanwalt/Richter beim FFRL aufschlägt und gerne die IP hätte?

Dann kooperiert der Freifunk Rheinland in seiner Funktion als Provider im Rahmen der gesetzlichen Verpflichtungen.
Das hätte nichts mit der Störerhaftung zu tun und ist aber hier offtopic.

Warum meckerst du dasnicht beim @takt an? :smile:

Genau, also ist auch DAS kein Freifunk Vorteil, sondern das Gleiche?

Die Besonderheit ist, dass der FFRL den Behoerden nicht helfen kann, da keine Daten vorliegen. Insofern ist das absolut nicht offtopic.

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Also ich sehe es da ähnlich wie @takt. Wenn die Störerhaftung entfällt, wird es dennoch Situationen geben wo die Polizei vor der Tür stehen kann. Wenn die eine Vollmacht zur Durchsuchung haben ist es erst mal egal ob man Betreiber eines offenen Wifi-Netzwerkes ist und man unschuldig ist. Gerade bei schweren Tatbeständen wird nicht vorher gefragt ob man evtl. einen Hotspot zuhause hat, die kommen einfach vorbei und nehmen erst mal die Bude auseinander :confused:

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Das ist eine wichtige Information.
Wieso liegen da keine Daten bzw. warum muss der FFRL keine vorhalten?
Anzahl der „Kunden“ ?

Da wir keine Daten zur Abrechnung benötigen, dadurch dürfen wir diese Daten nicht mal erheben :wink:

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Ohne Störerhaftung nutze ich für Internet einen lokalen Exit. Alles andere bleibt.

  • Ich baue Netze, weil es mir Spaß macht.
  • Ich habe ein Netzwerk das Meshing beherrscht und wenn mein Internet ausfällt, nutze ich den Anschluss von meinem Nachbarn mit.
  • Meine Dienste zuhause erreiche ich über ipv6, denn die Adressen, so wir es aktuell machen, sind recht statisch und ich brauche keine Krücken wie dyndns.
  • Wo immer Freifunk ist, bin ich ohne Splash-Page drin, und ich kann davon ausgehen, dass der Händler bei dem ich gerade bin, meine Daten (mac, handytyp und einkausverhalten) nicht direkt an seinem AP verknüpft.
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Die hier im Thread beschriebene Problemstellung entsteht eigentlich hauptsächlich dadurch, dass Freifunk gerne, zumindest aus meiner Sicht, falsch kommuniziert wird. Wenn Freifunk nur dazu da ist, dass man freien Internetzugang hat, dann ist es, aus meiner Sicht, erstmal fehl am Platz. Freifunk ist an sich ja eher etwas in Richtung MAN (Metropolitan
Area Network) auf Funkebene. Wenn man es so, also im Sinne von „Willst du nicht Teil des Stadtnetzes werden“ kommuniziert, bewirbt und aufbaut, stellt sich im ersten Moment nicht mal die Störerhaftungsfrage. Denn die besteht ja innerhalb dieses MANs nicht wirklich. Dass es nun auch irgendeinen Verein gibt, der Internet in diesem MAN zur Verfügung stellt ist eine völlig andere Baustelle und eigentlich ist nur für diesen Verein das Störerhaftungsproblem interessant.

Was passiert, wenn die Störerhaftung wegfällt? Nun ja, es gibt einfach mehr Anbieter von Internetzugriff innerhalb des Freifunknetzes. Es sinkt also nur die „Schwierigkeitsstufe“ ein Internetexit innerhalb des Netzes bereit zu stellen.

Für die, die Freifunk mehr als „Hotspotalternative“ beworben haben, wird es dann aber wahrscheinlich eng werden. Naja, dann bleibt halt immer noch Projektstatus: Grüne Wiese… Let’s start over :smiley:

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mahlzeit.

Als User und Supporter des FFRL möchte auch Ich gerne ein paar Punkte ansprechen.

  1. Definition - Störerhaftung - StGb - StPO
    Illegale Downloads Musik / Filme , alle beinhalten alle 3. Punkte! oder?

  2. takt: Die Besonderheit ist, dass der FFRL den Behoerden nicht helfen kann, da
    keine Daten vorliegen. Insofern ist das absolut nicht offtopic.

dem wiederspricht jedoch:

  1. Felix: Obwohl ich da nicht „mitspielen“ kann höre ich mir vom Admin Team immer
    gerne die Storys und Achievements an und kann dann meistens nur darüber
    staunen und daraus lernen.

  2. Der gesamte thread ist offtopic, da Wir jetzt eine VdSp von 6 Wochen im Gesetz aufgenommen haben.