Gronau und Essen sind meines Wissens die letzten Städte, die ihre Verwaltungen prüfen lassen wo und wie Freifunk in der Gemeinde umgesetzt werden kann. Antrag-Freifunk.pdf (87.6 KB)
Gibt es hier eine Grundsatzposition oder Empfehlung, welche Ratsfraktionen eingebunden werden bei Vorstößen in den politischen Raum?
Was aber, wenn die Spezialisten aus der rechtsradikalen Ecke ihr Herz für Freifunk entdecken, womöglich noch mit einem eigenen Antrag vorpreschen?
Gibt es hier Erfahrungswerte, wie man die politische Forderung in Rat und Verwaltung klug umsetzt?
In Arnsberg schien es ja von oben (Bürgermeister) nach unten durchgereicht worden zu sein.
Was aber, wenn die Entscheidungsträger sich an den örtlichen Telefonanbieter gebunden fühlen und sich sperren.
Ich würde mich über Tipps, taktische und politische Ratschläge freuen. Vielleicht könnte ja auch der Gronauer Antrag als Blaupause für einen allgemeingültigen FF-Muster-Antrag dienen?
Ich würde das möglichst frei von politischen Richtungen halten. Es kommt mehr als oft vor, dass $Dinge einfach nur deswegen abgelehnt werden. Politik-Mist halt.
Wenn die Rechten damit um die Ecke kommen, kann man immer noch eine der anderen Fraktionen ansprechen oder besser mehrere und klarstellen, dass man das gern macht aber nur auf breiter Basis.
Wir sind z. B. Montag in H’rath bei den Piraten eingeladen, haben aber vorher darum gebeten andere Fraktikonen zu informieren und einzuladen. Ich glaub außer der CDU werden alle ein oder zwei Vertreter schicken…
ich würde erst einmal auf Stadtteil-Ebene anfangen, die Politik einzufangen. Hast Du auf dieser Ebene erst einmal politischen Rückhalt gefunden, kannst Du es auf Stadt-Ebene versuchen.
Nachdem Freifunk auch ein Thema beim Troisdorfer Bürgerhaushalt war und dort den 2. Platz belegt hat, hat die Verwaltung nun die Aufgabe, die Umsetzbarkeit zu prüfen.
Weil wir uns nicht sicher sind, inwieweit die Verwaltung sich mit Freifunk auskennt und das Thema sinnvoll prüfen kann, sind wir dabei, die Fraktionen anzusprechen. Ein erfolgreich verlaufenes Gespräch mit der SPD gab es bereits. Die Regenbogenpiraten unterstützen das Thema und haben Präsentationstermine bei CDU/Grünen angefragt.
Ziel dieser Termine ist es, Freifunk im Allgemeinen und das Vorhaben in Troisdorf zu erklären, um die Ausführungen der Verwaltungen sinnvoll einschätzen zu können.
Gespräche mit den übrigen Fraktionen (Linke, FDP, AfD) sind derzeit nicht geplant, da die Priorität ist, die Zeit zum Überzeugen der Großen zu investieren.
Von den Linken (3 Sitze) ist bekannt, dass sie im vergangenen Jahr kostenloses WLAN beantragt haben, es aber wegen des Betreiberrisikos abgelehnt wurde. Daher ist von ihnen eine Zustimmung zu erwarten.
Die nächste Aufgabe, die für uns in Troisdorf ansteht, ist die Erstellung eines/r Exposé/Projektbeschreibung, in dem/der wir Freifunk erklären, die üblichen Kritikpunkte gegen freies WLAN entkräften und das Projekt incl. grober Kostenschätzung beschreiben.
Aus unserer Erfahrung in Möhnesee, Arnsberg, Soest und Umgebung ist es so, dass alle Parteien das Projekt mit nach vorne getragen haben. In Brilon hat die Junge Union Knoten aufgestellt und in Arnsberg unterstützt CDU Bürgermeister Vogel das Projekt. In Möhnesee kam Zuspruch von SPD und Grünen. Ich sehe Freifunk als überparteiliches Projekt. Das hat sich in der Realität auch so dargestellt.
@Reka
könntest du die Projektbeschreibung/Kostenaufstellung etc. zur Verfügung stellen?
Unklar ist mir noch, ob es sinnvoller ist, die entsprechenden Verwaltungsmenschen gezielt zu briefen - oder die politischen Entscheidungsträger.
Wenn der Apparat sich sperrt, nützen auch z.B. Entscheidungen zu Gunsten von Linux nichts - (Beispiel Münchener Stadtverwaltung?)
Der Rest also eher wie gehabt - sprichst du die falschen Parteien an, ist das Projekt versenkt.
Wenn Ich Thomas Erfahrung so lese und unsere sehe…
Frag Ich mich, wie man draus was gemeingültiges ableiten kann.
Ich denke, generell sind Piraten positiv und mit braunem will man kaum reden.
Bei uns in Kempen war letztlich die regierende CDU dagegen - die SPD hatte es mal eingebracht.
Die Argumente waren… geil. Da gäbe es ja bald in der Trouristeninfo einen PC.
Ein langjähriges CDU Mitglied meinte schlicht, die Kollegen wären von sowas „noch Jahrzehnte entfernt“.
Für mich ist das eher keine Frage der richtigen Fraktion - sondern ob es außer Vitamin B oder ner guten Initialzündung ein wirklich replizierbares Konzept gibt.
Ich würde vermuten nein . eher jedesmal eine individuelle Situation.
Wobei bei interessierter Haltung natürlich die Fragen nach guten Präsentationen, einer Kostenübersicht etc immer kommen werden.
Aus anderer laufender Debatte kann man da ja nur raten auch die Erwartungen (Verfügbarkeit, Hoheit) zu managen und das Picopeering Agreement vorzustellen.
Und schon bist du in dem Konflikt, ob du Wahrheit und Klarheit oder die Sache durchsetzen willst. …
Ich habe mir noch mal die Karte und den Alfred angeschaut - es fällt auf, dass die FF-Verbreitungsdichte (wahrscheinlich unabhängig vom Pico Peering Agreement) mit sozialem Status korrespondiert. Uni Städte haben mehr Freifunk als moribunde wie z.B. GE.
Neben der individuellen Situation gibt es offensichtlich auch objektive Kriterien.
Hilft alles wenig, wenn man taktieren muss und dass eigentlich nicht will.
Wenn wir nun in andere Themen gehen, lass nen neuen Thread aufmachen.
Nur soviel off topic: Ich persönlich glaube weder daran, dass Bildung keinen Einfluss hat (man vergleiche die Weltkarten von Bildung, Einkommen, Lebenserwartung und Telekommunikation - nobrainer) - noch, dass man sinnhaft alles offen diskutieren kann. Das sind ideale. FF beschäfttig sich aus meiner Sicht aber nur partiell mit der Aufgabe der Weltrettung. Ich pflege in dem Kontext 3 früher mal 4 Hobbies.
Meine Berkung sollte also sagen: Mir scheint, mit den Fraktionen direkt hat´s keinen Zusammenhang.
Andere faktische Kriterien bestreite Ich nicht und Bildung/Einkommen hat sicher auch was damit zu tun.