Ziele von Freifunk Rheinland e.V

Fortsetzung der Diskussion von Performance Thread Rheinufer:

Es freut mich zu hören, dass es voran geht. Und du hast natürlich vollkommen recht, dass ein einzelner Arbeitspunkt durch eine Planung nicht wesentlich schneller zu erledigen ist. Aber mir ging es auch um etwas anderes, nämlich Ziele. Ich habe den Eindruck, dass wir derzeit keinen Konsens darüber haben, was unsere Ziele sind und daher auch nicht festlegen können, welche Aufgaben welche Priorität haben.

Ein Beispiel:
Wenn ich für uns in Aachen das Ziel formuliere, dass wir bis Ende 2015 die Hotspot-Dichte von Südkorea erreichen wollen, dann kann ich direkt die Konsequenzen davon ableiten.

  • Die gleiche Hotspotdichte bedeutet für Aachen 930 Zugangspunkte
  • Das benötigt eine Infrastruktur an Supernodes. Geschätzt 18 Stück.
  • Die Infrastruktur kostet Geld. Geschätzt 4650 € im Jahr.
  • An Geld komme ich über Spenden oder Mitgliedsbeiträge. Z.B. 78 Vollzahler.
    usw.

Und man kann dann sehr schnell Prioritäten setzen. Ohne konkrete Ziele machen wir alle irgendwie Freifunk und das führt bei der Anzahl der Beteiligten nur zu Chaos und Frustration.

Absolut einverstanden. Aber gerade deshalb müssen wir unsere Ziele kennen und vernünftige Prioritäten daraus ableiten.

Ich kenne die Argumentation sehr gut. Es ist richtig, dass die Übergabe von Arbeit an andere sogenannte Transaktionskosten, also einen zusätzlichen Aufwand, verursacht.
Aber es kann nicht sein, dass wir (gefühlt) ständig Hilfe anbieten und wir nirgendwo für Entlastung sorgen können. Das kann ich mir echt nicht vorstellen. Den Laden in Aachen haben wir ganz gut im Griff, aber wir helfen wirklich gerne auch bei den übergeordneten Strukturen, die Freifunk in Aachen ja am Leben erhalten.

Ich lasse mir gerade deine Sätze auf der Zunge zergehen und komme aus dem Kopfschütteln gar nicht mehr heraus. Es ist zwar richtig, dass jeder sich selbst einarbeiten muss (so verstehe ich deine Anmerkung zur „autodidaktischen Herangehensweise“), aber ich halte es für fatal, wenn es keine Bereitschaft zum Wissenstransfer gibt.
Wie soll es bei einer wachsenden Community jemals Entlastung für die Hauptakteure geben?
Wie soll man jemals einen Ersatz oder eine Nachfolge organisieren, wenn man nicht frühzeitig den Nachwuchs fördert?

Zum Schluss ein wichtiger Nachsatz: Ich schätze die Arbeit aller ehrenamtlichen Freifunker sehr! Es begeistert mich sehr, dass so viele Menschen bei dieser Sache mitmachen. Und ich habe die Hoffnung, dass nach jeder Diskussionsrunde mehr Leute ein Stückchen mehr am gleichen Strang, in die gleiche Richtung ziehen können.

Gruß
Jan

7 „Gefällt mir“

Die Frage ist wirklich: Was sehen wir als Ziele des Vereins.

  • ist es PR und Lobbyarbeit in Medien und Parlamenten für Freifunk?
  • Ist es das Abhalten von Freifunk-Tagen? (Communitybespaßung)
  • sind es konzentrierte Forbildungsveranstaltungen, bei denen das Grillen nicht im Vordergrund steht?
  • Ist des der Netzbetrieb eines FFRL-Backbones als AS?
  • Ist es der Betrieb eines Datacenters mit Vserver-Hosts in dem Communities ihre Supernodes halten dürfen.
  • Ist es der direkte Betrieb von Supernodes für Communites als schlüsselfertige Lösung, damit die sich auf das Routeraufstellen konzentrieren können?
  • Geht es nur ums Spendensammeln ohne es dann ausgeben zu können, ohne gegen Gemeinnützigkeits- und Satzungszwecke zu verstoßen?
  • Ist es vielleicht etwas ganz anderes? Oder alles gleichzeitig?

Mir ist es derzeit nicht so richtig klar.

Und ehrlich gesagt wüsste ich nicht, was ich jemandem raten sollte, der sagt
„Ich möchte Euch als Freifundende in Hurgshausen unterstützen. Ich möchte spenden“
Denn wenn ich dann sagen würde „spende an den ffrl“, dann wäre das für mich nur für den (sinnvollen) Backbonebetrieb. Alles andere… nunja… da würde ich zumindest das Geld des Spenders nicht wunschgemäß aufgehoben empfinden. Weil es schlicht so nicht mehr stattfindet (was in der Sache sinnvoll ist, aber das Geld ist dann schlicht im Verein und findet keinen Weg für wirklcih benötigte Dinge vor Ort.)

Will sagen: Wenn der Verein dann die Kosten für ein Kirchturm-Funk-Backbone übernehmen würde: Wüsste ich nicht, ob ich mit dem „Geschenk“ glücklich wäre.

4 „Gefällt mir“