Hallo in die Runde,
in den Medien war kürzlich zu lesen, dass die Politik nach einem Weg sucht, Schüler und Schülerinnen für maximal 10€ pro Monat online gehen zu lassen. https://www.wiwo.de/politik/deutschland/internetzugang-schuldigitalisierung-zehn-euro-flatrate-fuer-schueler-angedacht/26095746.html
Naheliegend ist, dass die Telekommunikationsanbieter so eine Art 1-Geräte-Flatrate anbieten, die halt 10€ kostet und nicht „tethern“ kann. Da dürfte die Sorge mitschwingen, dass sonst zu viele Familienmitglieder über den Account surfen. Weitere Deckelungen, z.B. beim Durchsatz, sind zu erwarten.
Aber: so muss es nicht kommen. Die Alternative könnte ein offenes Bürgernetz sein - und da kommt Freifunk ins Spiel.
Rechnen wir das mal durch:
Laut Bertelsmann-Studie leben 2,1 Millionen Kinder in Armut. https://www.tagesschau.de/inland/kinderarmut-151.html
Die schulpflichtigen Kinder in dieser Gruppe dürften ungefähr bei 1,4 Millionen liegen. Unterstellen wir mal sicherheitshalber, dass von den Betroffenen nur die Hälfte „förderfähig“, dann heißt das, dass jedes Jahr rund 84 Millionen Euro an die Schulträger verteilt werden.
Wenn jetzt ein Landkreis mal dagegen hält, was ihn Freifunk kostet, wird die Sache rund.
- Kosten für Hausanschlüsse (Geräte für die Netzspender)
- Kosten für Relaistationen in Straßenlaternen (die haben gerne schon Stecker für die Weihnachtsbeleuchtung integriert)
- Kosten für Richtfunkverteiler und -empfänger
- Kosten für Server
- Kosten für Installation und Montage
- Kosten für das Netzmanagement, ggf. Support für Supernodes
Wenn man dann noch sieht, dass bspw. die Gluon-Freunde heute noch Treiber für 12 Jahre alte Geräte liefern, lässt sich sogar absehen, auf wieviel Jahre man so eine Installation planen kann.
In ein solches Konzept lassen sich örtliche IT-Dienstleister genauso einbinden wie bspw. ein „amtlicher“ Serverbetrieb über ein landeseigenes Rechenzentrum. Darüber hinaus reden wir hier ja von Investitionen, die für locker 10 Jahre erhalten bleiben - anstatt das Geld monatlich der TelKo-Industrie zu geben.
Ich teile diesen Gedanken mit der Runde. Wer Zugang zur örtlichen oder überörtlichen Politik hat, mag ihn gerne dort teilen. Und konstruktive Ergänzungen sind ebenfalls gerne gesehen.
Schönen Gruß,
Cpt. Andi