10€ Schülerflatrate oder gleich ein offenes Bürgernetz?

Die Motivation für diesen Thread war, zu erfahren, ob es auf Basis von Freifunk-Technologie möglich ist, WLAN im größeren Stil in einer Stadt auszurollen.

Es geht dabei nicht um Ausbeutung von Freiwilligen, das können von mir aus bezahlte Dienstleister machen. Und ob das Backbone-Netz von einem Verein oder einem Landkreis bezahlt wird, ist auch nicht meine Priorität. Geld ist da und es wird noch viel mehr werden, spätestens wenn die Schulträger diese 10€ Schülerflat implementieren sollen.

Der bisherige Thread zeigt mir, dass es technisch wohl nicht sinnvoll ist, klassische Gluon-FF-Router einfach wild über das Stadtgebiet zu werfen und zu hoffen, dass da etwas gescheites herauskommt.

Was ich schon hoffen würde, ist, dass es über zwei Hops gehen müsste. Also: von einem potenten Knoten wird Internet an zentrale Stellen gerichtet übermittelt, z.B. zum Kirchturm, Straßenlaternen usw. Technisch wäre das dann PMTP. An Stellen, die nicht ganz so gut zugänglich sind, wird halt von einem normalen DSL-Anschluss zum 1. Hop PTP gemacht. Und dann sollte es möglich sein, dass sich die Anwohner rund um den 1. Hop einen normalen FF-Router aufs Fensterbrett stellen und die Sache läuft. Und wenn der Router sogar fertig konfiguriert direkt „vom Amt“ (oder: vom Trägerverein) geholt werden kann, sollte das doch auch technisch keine große Herausforderung auf Client-Seite mehr sein. Sehe ich das richtig?

Schönen Gruß,
Cpt. Andi

Ja klar, natürlich gibt es Boards wo du auch z.B. per pcie oder m2 WiFi Karten reinstecken kannst. (muss jetzt suchen, aber vll bei pc engines in ner APU(?) oder vll mal nachfragen ob die welche auch bauen würden…) Sonst halt noch USB. Und in Cisco oder Meraki „Luxus“ Produkten steckt auch immer oft nen drittes Radio.

Wir reden hier von Wave-2 Produkten, wo man auch auf Ubiquiti Zurückgreifen kann mit GPS-Sync und TDMA Shedule. Da bekommst du schon einiges durch und meistens haben wir auch Bursty-Traffic und nicht alle belegen die ganze Zeit die volle Bandbreite. Bei nem Mobilfunkanbieter teilst du dir auch den LTE-Mast, bzw. bei „Kabel-Internet das Kabel“, …

Wie? Ich stell mir einfach nen dual-band AP in mein Haus mit nem Kabel nach draußen zu meiner Sektor-Antenne, die dann auch gerne Stock-Firmware haben kann. Die bridged mir das dann auf nen VLAN und das führe ich dann in mein Freifunk-Router rein, auf dem dann die ganze Logik läuft. Von mir aus kann man dann noch OpenWrt drauf machen (auf den Sektor) oder ähnliches, wobei ich bei so CDMA Sachen da skeptisch bin.

Jo, dann ist das ja noch problematischer mit nem Kabel… ^^

Richtig. Jeder wireless Hop (auf dem gleichen Kanal) halbiert den möglichen Durchsatz. Deshalb ist Mesh eigentlich gar keine so tolle Idee, wenn man mehr als ein Digitales Schlückchen Wasser anbieten möchte. Ungeplanter Netzausbau mit Singe-Band-Meshing malt schöne Karten, braucht aber die Airtime in dem Gebiet auf, insbesondere auf 2,4 GHz in Städten.

Dazu sei auf die diversen »wie löse ich die Verfunkung von X?«-Threads, z. B. den aktuellen, verwiesen. Das Problem ist weniger die Technik, es sind eher die Standorte und die lokalen baulichen Gegebenheiten, die einen da beißen. Die Stadtwerke haben i. d. R. kein Internet in ihren Verteilern, Straßenlaternen im Bestand keinen Dauerstrom, Bohrungen durch Außenwände kosten auch mehr als den Inhalt der Portokasse.

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Also liegen wir bei 2x UAP-M, also rd. 180 EUR. Pro Fensterbank. Wanddurchbruch für PoE-Kabel nicht eingerechnet. Immerhin, dadurch wird das Netz nicht so groß, daß man sich über Segmentierungen Gedanken machen müßte :wink:

Nö. Du überliest zuviel.

Nur mesht die Stock-FW nicht mit der Freifunk-FW, somit nützt Deine »Sektor-Antenne« (was Du vermutlich meinst ist eine Bullet o. ä. mit aufsetzter Sektorantenne; Antennen an sich sind eher passive Geräte) draußen nichts (naja, als AP kann sie fungieren).

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Wir liegen hier bei Router mit 128 MB Ram (30€ wenns billig sein muss) + litebaeqm Ac gen 2 (50€) oder nanobeam oder ähnliches. Kommt drauf an.

Ich meine, was ich dahin bauen würde. Und ich würde halt AC Geräte nehmen 2 Generation?

Naja kommt drauf an. Mit openwrt kann man auch per kmod-trelay alles durchleiten was man will. Ich muss nicht unbedingt IBSS fahren. Wichtig ist für mich nur das Mesh Protokoll läuft. Ich würde ja auch einfach nen Kabel ziehen als Mesh bezeichnen. :wink:

Im Dorf wird es aufjedenfall schon gemacht, auch auf kommerzieller Ebene. In einer Stadt könnte ich mir auch gut vorstellen, dass man halt irgendwie systematisch Häuser vernetzt. (was wir halt auch schon machen) Anstatt jeder mit seinem eignen DSL-Link, halt einer fürs ganze Haus oder für die Nachbarschaft direkt ne Glasleitung. Und dann halt noch Mesh um ausfallsicherheit hinzubekommen oder Roaming.

Ja klar, das geht sehr gut auch über 2 Hops. :wink: Komm mal nach Berlin und dann kann ich dir ne Führung geben. :smiley:

Kommt halt irgendwie drauf an, wie es am Ende aussieht. Es gibt doch auch immer die battlemesh.org, wo ein mesh dann mal richtig ausgereizt wird? Ich glaube ich teste selber mal ein paar Sachen, wenn ich die Zeit finde. Interessant wird vll auch nochmal 802.11ax, dass dann CCA Werte dynamisch setzt oder auch BSS-Coloring hat (aber da wirds noch problematischer mit OpenSource).

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