Moin,
in 2020 wurde das Thema mal wieder an uns herangetragen, und die Threads aus 2016/2017 erscheinen nicht mehr so relevant; die Frage ist, wie man in 2020 eine Verfreifunkung von Straßenzügen so umsetzt, sodaß nicht nur das »Digitale Glas Wasser« für drei Passanten dabei herauskommt, sondern eine Infrastruktur, die auch gerne genutzt wird, »weil es funktioniert«.
Um es hinreichend abstrakt, aber auch nicht vollkommen ohne Realitätsbezug zu machen, möge es – wie gesagt rein hypothetisch – um eine Freifunk-WLAN-Infrastruktur für die Otterndorfer Geschäftsstraße gehen, auf der auch (vor Corona) alljährlich das Otterndorfer Altstadtfest stattfindet. Normalerweise ist auf der ehemaligen innerstädtischen B73 nicht viel los, aber im Peak sind tausende Besucher zu verkraften.
Das hypothetische Setup: Flopp's Map
Laternen stehen hypothetisch als Montageort nicht zur Verfügung (kein Dauerstrom), daher wird man auf Wandmontage an Häusern ausweichen müssen; in der Realität würde man bei Dauerstrom solche natürlich mitnutzen. Als Endgerät ist wohl die AC Mesh en vogue derzeit?
Die Positionen sind reines Wunschdenken; pro AP-Standort wird man die Einwilligung des Gebäudeinhabers und ggf. des Mieters einholen müssen für DSL-Anschluß plus Außenanbringung des APs, ggf. durchkreuzt dann aber der Denkmalschutz die Pläne.
Es wird von einer Funk-Reichweite von 30m ausgegangen, um auch bei erhöhtem Clientaufkommen eine Funktion sicherzustellen. Sendeleistung würde entsprechend begrenzt. Oder sind 50m realistischer/sinnvoller? Die AC Mesh soll „250+“ Clients handeln können …
Optimalerweise läge da ein Netzwerkkabel, an welches man die Accesspoints hängen kann, dann wäre alles einfach: gleiche SSID, unterschiedliche Kanäle, Cloud Key, fertig
Gibt’s aber nicht, daher wird in erster Näherung davon ausgegangen, daß jeder AP einen eigenen Internet-Uplink bekommt (z. B. VVDSL, 100/40). Das soll für gute Geschwindigkeiten auch bei hohen Clientzahlen sorgen — aber es treibt natürlich die laufenden Kosten massiv in die Höhe. Außerdem wird je Zugang ja ein Offloader/Gluon-Router benötigt, um ein L2-Netz zu errichten, in dem alle APs mit der gleichen SSID funktionieren können. Das kostet einmalig — und monatlich. (Da wären ggf. 7412/736x mit Gluon als DSL-to-L2TP-Umsetzer ganz praktisch, zumal man ja vermeiden möchte, daß „versehentlich“ beim Aufsteller eigene Endgeräte in diesen DSL-Anschluß gestöpselt werden.)
Die AC Mesh wird ja beworben mit „Wireless Uplink“:
One wired UniFi AP uplink supports up to four wireless downlinks on a single operating band
Das ist dann aber nichts anderes als bei Freifunk bzw. stinknormalem Repeating auf dem gleichen Kanal, oder? Nutzt das Feature schon jemand/hat damit Erfahrungen im Produktiveinsatz? (Dies hier habe ich gelesen.) Wenn man 2 von 3 DSLern einsparen kann, indem man über 5 GHz (weniger Störungen wegen größerer Kanalauswahl) jeweils „links“ und „rechts“ eine AC Mesh anbindet, wäre das schon ganz nett. Dann ggf. eher CableMax 1000 oder zumindest das 250er VVDSL nehmen? Aber ist das praktikabel, wenn man an real existierende Straßenzüge denkt? Wandmontage dürfte noch machbar sein, die AC Mesh ist ja auch schnuckelig klein; mit „Sat-Winkel“ wird man sie seltenst montieren können.
Wie weit kommt man in Straßenzügen wohl mit einer NS-5ACL? LoS wird airMAX ac nicht außer Kraft setzen können, die „10+ km“ werden in dem Zusammenhang ja auch nicht benötigt; aber so 200m bis 500m wären schon schick — gibt’ Erfahrungswerte, wie sich airMAX ac in Häuserschluchten prinzipiell schlägt? Ausprobieren muß man es dann aber natürlich vor Ort …
Andere Ideen, wie man sowas heute aufziehen könnte/sollte?
FTR, auf Gluon auf den Geräten setze ich hier nicht, da damit das 5-GHz-Band nicht legal nutzbar wäre; Meshing klappt wegen DFS ja auf 5 GHz wohl sowieso nicht, oder habe ich das mißverstanden?